war es nur ein sanftes Auf und Ab, dann aber wurde mit einemmal der Raum tzu einem drehenden, schwankenden Unheil, die Decke hob und senkte sich, die Ge sichter der Kameraden verschwommen zu klumpigen Gebilden, der Magen drehte sich um und um, und das Ende aller Tage war da. So weit das Denkvermögen noch reichte, wunderte man sich, daß es noch Menschen gab, die frei und sicher durch diese Hölle schritten, so frei und sicher, als gehörte es zum täglichen Brot, wie in einem Butterfaß durchgewalkt zu werden. Dann wird es still. Und als unsere Jäger aus der Enge auf Deck treten, sehen sie im Zwielicht Berge, brodelndenNebel und steile, hochaufragende Felsen. Dahinter auf einem sanften Hang eine Menge von Holzhäusern — Narwik. . Zwischen Drontheimund Narvik. Es ist nicht Soldatenart zu fragen und keiner hat gewußt, wohin die Fahrt gegangen war. Daß man in Feindesland war, hörte man aus dem grollenden Kanonendonner, der durch die dichten Nebelwände durchklang. Doch das Land sah wie die Heimat aus: Berge, Schroffen, überschneite Gipfel, alles wie daheim in Kärnten, in der Steiermark oder in Tirol. Es ist, als ob man mit den zweitausend Kilometern um einige Wochen nach rückwärts gefahren wäre, bisWeihnachten etwa. Es dauert aber nicht lange und sie hören einen gewaltigen Kampflärm. Pausenlos grollt Geschützfeuer, dumpfe, schwere Schläge hallen über den Fjord, dazwischen Heller klingende Antwort. Das sind die deutschen Zerstörer, die unter Komodore Bonte einen furchtbaren Kampf gegen eine zehnfache Uebermacht durchfechten. Es 18 273
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