Es wird in Kapitalistenkreisen immer wieder betont, wir und mit uns Europa wollen denWelthandel zerstören und richten eine Autarkiewirtschaft ein. In gewissem Sinne stimmen ihre Behauptungen. Denn wir wollen von einem Welthandel, der unseren Interessen entgegenläuft, nichts wissen und wenn wir unsere Wirtschaft so emrichten, daß wir allen Zufälligkeiten begegnen können, so ist das unsere eigene Sache. Wie weit wir damit Recht hatten, bewies der jetzige Krieg, der uns mit der Blockade abermals Hunger, Not, Elend und dauernde Knechtschaft bringen sollte. Wenn wir heute in allen Dingen gerüstet und vorbereitet sind, dann sind das die Früchte unserer Arbeit und Voraussicht. Man wird sich in der übrigen Welt nach uns richten und einsehen müssen, daß eben eine neue Zeitenwende angebrochen ist. Daß sich diese Erkenntnis überall Bahn brechen wird, läßt sich mit Sicherheit nach dem Stand der Dinge Voraussagen. Es wird sich dann einWelthandel entwickeln, der nur allein den Interessen der Völker dienen und der die gerechte Verteilung der Güter der Erde vornehmen wird. Der Fluch des Goldes wird dem Segen der Arbeit weichen! U. 8. Das Heldenlied von Narvik Sein besonderes Gepräge erhält der Norwegenfeldzug als eine Wehrmachtsoperation, die in bisher unbekanntenr Ausmaße Teile des Heeres und der Luftwaffe mit der Kriegsmarine unter einheitlicher Führung zum taktischen Ein satz brachte. (Aus dem OKW.-Bericht vom 13. Juni 1940 über den Abschluß des Norwegen-Feldzuges.) In das Ruhmesbuch der deutschen Wehrmacht ist ein neues Blatt eingefügt worden, dessen Glanz alle Zeiten überstrahlen wird. Weit oben im Norden unseres Erdteils hat ein Name die Welt aufhorchen gemacht: Na rwi k. Mit ihm wurde nicht nur ein neues Heldenlied unvergleichlichen deutschen Soldatentums geschaffen, Narwik brachte auch jene mißgünstigen Stimmen unserer Feinde, die die Ostmärker schmähten, zum Schweigen. Auch hier fanden des Führers Worte, Herr Daladier werde noch die Ostmärker kennenlernen, die wuchtigste Erfüllung. Gebirgsjäger aus den Ostmarkgauen, blaue Jungen aus dem Norden des Reiches haben im Verein mit den Fliegern zwei Monate hindurch einem Feinde getrotzt, der nicht nur zahlenmäßig weit überlegen war, sondern auch über eine ungeheure Bewaffnung verfügte. Neben Norwegern, die übrigens tapfere und ritterliche Gegner waren, kämpften Engländer, Franzosen und ihre Hilfsoölker aus nicht weniger als 24 Nationen gegen das kleine Häuflein zäher und entschlossener Gebirgsjäger und Matrosen. Norwegen, das Land der Fjorde und Gletscher, wurde durch eine englandhörige Regierung in die große Auseinandersetzung zwischen uns und den plutokratischen Mächten hineingezogen. Um dem Land die Schrecken des Krieges zu er sparen, rückten am 10. April unsere Truppen, gleichzeitig wie in Dänemark, in das norwegische Land ein. Die Städte im Süden waren nach kurzem Widerstand besetzt, vom Land aus marschierten unsere Soldaten durch unbewohnte und weglose Ge genden dem Norden zu. Inzwischen fuhren auf Kriegsfahrzeugen unsere Gebirgs jäger die tausende Kilometer lange Küste entlang nach Norden, um dort einer eng lischen Besetzung, die unmittelbar bevorstand, zuvorzukommen. Keiner unserer Jäger hatte die geringste Ahnung von einer Seefahrt. Unseren Gebirglern wurde bei diesem „Schinakelfahren" totenübel. Anfangs ging's noch. Da S72
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