Jahrbuch des Kreises Steyr 1941

liberal! haben sie Handlanger und Helfershelfer sitzen, die ihre Befehle ausführen. Ueber ihren Auftrag wird die Arbeitskraft ganzer Völker stillgelegt und an anderer Stelle werden künstlich hochgezüchtete Produktionsstätten errichtet, die, wenn sie nicht mehr den gewünschten Gewinn ergeben, wieder dem Verfall preisgegeben werden. Von diesen Gesichtspunkten aus wurde auch derWelthandel geleitet. Man speku ­ lierte, schob und rechnete. Güter wurden aufgestapelt und dem Verkehr entzogen, bis der Preis die errechnete Gewinnspanne brachte. Daß man sich dabei über etwas lebendiges, über die Kraft lebender Völker hinwegsetzte und daraus tote Buch ­ staben und Ziffern machte, erachtete man als uninteressant. Das war aber ein Fehler, der wohl einige Zeit kraft der Macht und Gewalt korrigiert, aber niemals aus ­ geschaltet werden konnte. Jetzt wird das Konto aufgelegt und Soll und Haben werden ausgeglichen. Das belastende Material wird ausgeschaltet, die Fehler werden beseitigt und auf ein reines Blatt wird nun das Ergebnis einer neuen Weltwirt ­ schaft eingetragen, wobei die Gewinne eine nutzbringende Verwendung finden werden. Der Uebergang wird rascher vor sich gehen, als es die komplizierten Verhält ­ nisse voraussetzen lassen. Vor allem wird ein gesunder Welthandel die Neuordnung der Wirtschaft der einzelnen Völker voraussetzen. Hier hat der Krieg seine gute Seite gezeigt. Durch den Einbruch der Verhältnisse wurden bisherige Verbindungen unter ­ brochen, ihre Wiederaufnahme wird unter ganz neuen Voraussetzungen geschehen. Wir haben seit dem Jahre 1933 unsere eigene Wirtschaft auf völlig neue Grundlagen gestellt. Nach Ueberwindung ungeheurer Schwierigkeiten haben wir uns von den fremden und ausbeutenden Kräften freigemacht. Das internationale Kapital und mit ihm seine Träger, die Juden, wurden ausgeschaltet, wir haben mit der kapitalistischen Lehre, daß nur Gold dieWährungsgrundlage sein könne, ge ­ brochen und unser Geld auf die Arbeitskraft des deutschen Volkes gestützt. So konnten wir uns, frei von allen Konjunktureinflüssen, entfalten und haben Dinge geschaffen, die in der Welt einmalig sind. Unsere Erzeugung hat einen bisher noch nie gekannten Hochstand erreicht und aus dem Ueberfluß beschaffen wir uns die Güter, die wir benötigen. Dabei helfen wir den anderen beim Aufbau ihrer Wirt ­ schaft und in unserem gegenseitigen Verkehr gibt es keine Spekulationen mehr. In diesem Sinne wird vorerst die Wirtschaft Europas auf neue Grundlagen ge ­ stellt. Die Neuordnung vollzieht sich in geordneten Bahnen und schon zeichnen sich die Abrisse eines großen Wirtschaftsgebietes ab, das sich innerhalb der einzelnen Glieder harmonisch ergänzt und ein lebender Organismus ist. Jedes Mitglied der europäischen Wirtschaft hat die Möglichkeit, seine Reichtümer auszuschöpfen und vom Ueberfluß seinen Bedarf an fehlenden Gütern zu decken. Die übrige Welt verfolgt natürlich mit größtem Interesse diese Neugestaltung der Dinge. Soweit sie unseren Ideen aufgeschlossen gegenübersteht, wird sie den Gegebenheiten Rechnung tragen. Wohl ist nicht zu verkennen, daß das aus Europa verjagte internationale Kapital Anstrengungen macht, seine Position wenigstens noch zu halten und wo es geht, Schwierigkeiten zu machen. Wir können jedenfalls diesen Bestrebungen ruhig entgegen sehen. Denn wir sind nicht auf sie so angewiesen, wie sie auf uns. In den Vereinigten Staaten von Nordamerika hat man ja den Ver ­ such gemacht, den ganzen amerikanischen Kontinent gegen das „faschistische" Europa zu mobilisieren, wobei sogar Gedanken einer Blockade unseres Erdteils ausgesprochen wurden. Allerdings reichte die Macht der Neuyorker Börsenjuden doch nicht mehr weit, denn die südamerikanischen Staaten sind von diesen Bestrebungen abgerückt und gaben deutlich zu verstehen, daß sie auf gute Handelsbeziehungen mit Europa den größten Wert legen. Allmählich wird man sich auch drüben mit der Wirklichkeit ver ­ traut machen müssen, denn diesmal steht dem toten Kapital die gewaltige Kraft auf ­ bauender Völker entgegen, die sich aus der umklammernden Gewalt befreit haben und den Nutzen aus der eigenenArbeit selbst verwerten wollen. 27t

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