ginnen. Zumal in der unmittelbaren Nachbarschaft der Türkei, in den Staaten der Araber, Dinge im Fluß sind, die sichtlich nicht ohne Einfluß auf die Zukunft desNahen Ostens sein werden. Spanien „nichlkriegführend". Spanien hat im Laufe der letzten Monate eine deutliche Stellungnahme bezogen. Es ist aus der Neutralität zur „Nichtkriegführung" übergegangen. Mit der Be setzung von Tanger, feuer sogenannten „internationalen" Zone vor den Toren Spaniens, hat es einen Brandherd ausgelöscht, aus dem schon bedenklich Flammen züngelten. Einer Erklärung General Francos nach will Spanien wieder ein Im perium im Sinne der Tradition der vergangenen Jahrhunderte aufrichten. Als nächstes Ziel wird die Wiedererlangung der Herrschaft über Gibraltar bezeichnet, das seinerzeit durch Raub von England in Besitz genommen wurde. Irland bleibt neutral. Es konnte nicht ausbleiben, daß die Regierung Churchill den Versuch machte, sich unter dem Vorwand der angeblichen Notwendigkeit zu gemeinsamer Verteidi gung gegen den deutschen „Angriff" auf der grünen Insel einzunisten und über Irland im Rahmen des Kampfes gegen Deutschland militärisch und politisch zu ver fügen. Dieser Versuch ist fehlgeschlagen. Die Regierung des irischen Freistaates hat sich immer wieder darauf festgelegt, die Verteidigung Irlands — ohne Ulster — gegebenenfalls gegen jeden selbständig durchzuführen, der die irische Souveränität verletzen würde. Die Politik der USA. Der unermüdlich für seinen Ruhm und gegen Deutschland tätige Präsident der Vereinigten Staaten hat alles in Bewegung gesetzt, um noch einmal Präsident zu werden. Seine Politik ist von einer ungeheuren militärischen Aufrüstung begleitet, die er mit einem angeblichen Angriffskrieg der „faschistischen" Diktaturen Europas auf den amerikanischen Kontinent begründet. Die offene Unterstützung Englands soll außerdem noch verschiedene „Erweiterungen" erfahren. Das deutsche Volk aber hat denWorten des Führers entnommen, daß auch die amerikanische Gegnerschaft nicht imstande sein wird, die kommende Entscheidung der Waffen zu ändern. Umbruch in Oslasien. Der Krieg zwischen China und Japan brachte in diesem Jahre dem Lande der ausgehenden Sonne weitere Fortschritte. Wohl wehrt sich das restliche China noch gegen den japanischen Angriff. Japans zentrales Problem bleibt aber die Er reichung der Vormachtstellung im gesamten China und es hat diesem Fernziel be reits außerordentliche Opfer an Gut und Blut gebracht. Die Einigung im Innern hat die bestandenen mannigfachen Gegensätze beseitigt und die neue Linie der japa nischen Politik geht auf eine rasche Beendigung des Streites mit China sowie die Zurückdrängung des französischen, englischen und amerikanischen Einflusses in Ost asien hin. Tatsächlich ist der Einfluß Frankreichs üach der Niederlage in Europa schon jetzt merklich geschwunden, England hat Zugeständnisse machen müssen, die von weittragender Bedeutung sind und Amerika ist etwas von seiner gegen Japan ge übten Politik abgeschwe'nkt. Das ungefähr ist die derzeitige Lage, in der sowohl England wie die Vereinigten Staaten kaum ihre Sorge verbergen können, daß Japan unter kräftigerer und einheitlicherer Führung, womöglich nach der Einigung mit China, alle beiden aus ihren Privilegien und bevorzugten Positionen in Ost asien herausdrängen könnte. Der Hauptleidtragende würde natürlich England sein. I". 8. 26S
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