Jahrbuch des Kreises Steyr 1941

In Holland vollzieht sich der Umschwung der Geister nur langsam. Das Gros der holländischen Menschen scheint noch auf Abwarten eingestellt. Die Be ­ täubung durch die schnell aufeinander folgenden Schicksalsschläge ist noch nicht ge ­ wichen, wenn auch vereinzelt Stimmen laut werden, die mit rücksichtsloser Offenheit mit der Vergangenheit abrechnen. Die deutsche Zivilverwaltung hat jedenfalls in den wenigenMonaten eine erfolgreiche Aufbauarbeit geleistet, so weit als möglich, wurde das Leben wieder normalisiert und es wird den Niederlanden im wirtschaftlichen Neuaufbau des Kontinents jener Platz eingeräumt werden, der ihnen zukommt. In Belgien hat die Zivilverwaltung vorerst monatelang die Zerstörungen beseitigen müssen, die durch brutale und sinnlose Aktionen der englischen Truppen heroorgerufen worden sind. Dazu kam die Heimbeförderung der Flüchtlinge, die all ­ mähliche Entlassung von Gefangenen, die Reinigung der Verwaltung und die Be ­ strafung verbrecherischer Elemente. Diese Riesenaufgabe wurde gelöst und allmählich gewinnt das Leben wieder seinen normalen Lauf, Ernährung und Arbeit sind unter deutscher Leitung und Kontrolle sichergestellt. InDänemark, das unter seinem besonnenen König volles Verständnis für die Neuordnung der Lage gezeigt hat, konnten verschiedene Schwierigkeiten, wie Raub wertvoller Schiffe durch England, die Abschnürung vom Ueberseehandel, llmstellungsnotwendigkeiten der Landwirtschaft mit deutscher Hilfe beseitigt werden. Er ­ weiterte Wirtschaftsabmachungen mit dem Reich trugen schließlich dazu bei, die ge ­ botenen Wege mit Erfolg zu beschreiten, sodaß in Dänemark durchaus geregelte und normale Verhältnisse herrschen. In Norwegen hat sich der König und seine mit ihm englandhörige Re ­ gierung den Notwendigkeiten verschlossen und das Land in kriegerische Verwick ­ lungen hineingezogen. Aus dem mehr oder weniger sicheren Exil in England ver ­ suchten die geflüchteten Machthaber das Volk immer wieder zum Widerstand auf ­ zuhetzen, bis schließlich doch die bessere Einsicht die Oberhand gewann. Dadurch werden in Zukunft noch manche Probleme zu lösen sein, die das klüger regierte Dänemark längst überwunden hat. Im übrigen geht der Wiederaufbau des Zer ­ störten mit deutscher Hilfe gut vonstatten. Die bisherigen Erfolge unseres Bundesgenossen. Es zeigte von einer grenzenlosen Dummheit, wenn England und Frankreich die Erklärungen Mussolinis, Italien wäre eine „nichtkriegführende Macht", auf die leichte Schulter nahmen und sich in Hoffnungen wiegten, unser Achsenparmer würde doch eines Tages ihren Drohungen und Einflüsterungen nachgeben. Als Italien im Juni den gegebenen Zeitpunkt gekommen sah, erklärte es an die beiden Plutokratenmächte den Krieg. Hatte das faschistische Italien während der Zeit, als es „nichtkriegführend" war, seine Bündnispflicht uns gegenüber auf eine andere Weise als mit den Waffen in der Hand erfüllt, so schlug es nun zu. Man muß sich die Lage und die riesenhaften Ausdehnungen der Kriegsschauplätze ver ­ gegenwärtigen, auf denen Italien nach der Niederwerfung Frankreichs nun mit Großbritannien die letzte Abrechnung hält. Italiens Heer, Luftwaffe undMarine hat dem englischen Gegner hart zugesetzt. Das Somaliland wurde in einem unvergleich ­ lichen Siegeszug erobert und in der Mitte des Monats September der unaufhalt ­ same Vormarsch gegen die britischen Positionen in Aegypten angetreten. Die ita ­ lienische Luftwaffe und Marine beherrschen dasMittelmeer und die britischen Luftund Flottenstützpunkte, sowie die großen Oellager sind ständig das Ziel der aktiven und erfolgreichen italienischen Flugzeuge. Das Mittelmeer, die Straße des englischen Empire, ' wird von den Stützpunkten der britischen Macht gesäubert werden und auch hier wird nach Beendigung des Krieges jeder unheilvolle Einfluß der Pluto ­ kraten ausgeschaltet werden. 267

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