Jahrbuch des Kreises Steyr 1940

I.: 268 1. Alpenvorland (von der Donau bis zur Flyschgrenze), 200—500 Meter Seehöhe; 2. die Sandstein=(— Flysch-)zone, bis 1000 Meter; 3. die Dolomitischen Voralpen, bis 1500 Meter; 4. die Kalkvoralpen, bis 2000 Meter; 5. die Kalkhochalpen, bis über 2500 Meter (im Dachstein bis gegen 3000 Meter). Im folgenden Abschnitt können auf diesem knappen Raum nur noch kurze Angaben über einige vielbesuchte und geologisch besonders bemerkenswerte Oertlichkeiten gegeben werden. Beginnen wir mit dem uns bereits vom Besuch der steinzeitlichen Fundstelle her be¬ kannten Zug der Rauhwackenfelsen. Dieses Gestein schließt von der Forstau im Steyrtal bis zum oberen Pechgraben bei Großraming die dolomitischen Vorberge gegen die Sandsteinzone ab. Die rauh und groblöcherig verwitterten Dolomite bilden hier eine schmale Felsenzone — im Volksmund als „Mauern“ bezeichnet. Die meist senkrechten Wände tragen vielfach üppigen Efeu, der Grad viele kleine, zähe Föhren oder kümmerliche Fichten. Im Mühlbach¬ — G AERANR Uh 9900 S 2 1 SI 8 (Bild 7) Blick von den Höhen der Pernzell gegen Süden. Im Hintergrund der „Dachsteinkalk“ des Großen Priel, rechts der Wettersteinkalk der Kremsmauern, links der Dolomit mit Juraklippen des Hirschwaldstein, am Fuß Schloß Altpernstein. Im Vordergrund Flyschgelände. graben führt in der Grenzzone eine steile Felsentreppe bis zur kleinen, kühn auf einer Rauh¬ wackenmauer erbauten Wallerkapelle. Auch ober= und unterhalb Ternberg beleben steile und verwittert aus dem Hauptdolomit aufragende Rauhwackenfelsen das Landschafts¬ bild; die abenteuerlichste Form aber erreicht unser Rauhwackenfels unweit des Ortes Lausa bei Losenstein im sogenannten Sauzahn, der wie eine Felsnadel der Dolomiten aus dem Kreideflysch aufragt. Was sonst in den dolomitischen Vorbergen als senkrechte oder gar überhängende, helle Felsmauer emporragt, gehört entweder den harten Vilserkalken der Jurazeit an (z. B. die Schoberstein= und Pfaffenmauerspitzen, die Beisteinmauer und Kreuzmauer zwischen Wendbach und Trattenbach) oder dem triassischen Wettersteinkalk, welcher den größten Teil der Großen Dirn bei Losenstein, den Gaisberg und den Rabenstein bei Leonstein und in noch viel mächtigerer Ausdehnung die lange Kette Sengsengebirge¬ Traunstein zusammensetzt. Wie schon der Name „Dolomitische Voralpen“ besagt, besteht der größte Teil des Ge¬ steines bis zum Nordabfall der eben erwähnten Wettersteinkalkkette aus Hauptdolomit, der bei uns nur wenig als kahler Fels zu Tage tritt (Almkogel), sondern wo er Gipfel bildet, gerundete Scheitel und Rücken und sehr gleichmäßig geböschte Talgehänge zeigt, zum

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