264 land gelagert haben, von Südfrankreich über die nördliche Schweiz und Salzburg bis gegen dieKarpathen. Mit den Mühlviertler Granitkuppen im Norden, die ebenfalls sonnenüber¬ strahlt aus dem Nebelmeer emporzuragen pflegen, hat die Flyschzone manche Aehnlichkeit: die flachkuppigen Bergscheitel, die Häufigkeit der Höhensiedlungen, dann tiefe und steil ein¬ geschnittene Täler, deren Nordhang dichte Wälder und deren Südhang in der Regel gute Felder trägt. Auf stark verwitterten Kuppen sind Blockhalden nicht selten (z. B. am süd¬ westlichen Teil des Damberghanges). Mit dem Schlier aber teilt der Flysch dort, wo er stark tonige, weiche Mergel führt, die Eigenheit, Rutschterrains zu bilden, wie dies be¬ sonders südwestlich von St. Ulrich an der Eisenstraße „in der Fraising“ (Bild 8) der Fallist und wo man noch mehrere Reste der abgerutschten Eisenstraße wahrnehmen kann. Rutschgelände und geologische Aufschlüsse des Flysch finden sich auch im Ramingtal, wo der abwechselnd mit weichen Mergeln vorkommende harte Sandstein zu Türstöcken und Mühlsteinen verarbeitet wird. Am linken Steilufer des Ramingbaches, in der Nähe der Eisenbahnbrücke, kommt unter Deckenschotterkonglomeraten auch sogenannter Ruinen¬ mergel des Flysch zu Tage. (Siehe auch Bild 1.) (Bild 5) Blick vom linken gegen das rechte Ennsufer in der sog. Fraising. Im Mittelgrund Sandstein= und Mergel¬ blöcke des Rutschterrains an der Prallstelle der Enns. Im Hintergrund St. Ulrich, rechts der „Galgenkogel“. Eine gute Stunde bachaufwärts steht beim Wirthaus „in der Steinwänd“ eines unserer wertvollsten Naturdenkmäler, die etwa elfhundert Jahre alte Linde. Das Ramingtal führt bis zu der zum Teil schon mit Jurakalkklippen gespickten Kuppe der Höhensiedlung Neustift nordöstlich von Großraming. Nordöstlich von Steyr erheben sich die Flysch¬ berge schon auf niederösterreichischem Gebiet bis zum Daxberg (565 Meter) mit seinem weithin sichtbaren Hangdorf Behamberg und zu dem Kürnberg (710 Meter) mit dem gleichnamigen Höhenort. Wie häufig in Gebieten von Höhenstraßen und =siedlungen, sind auf dem dem Kürnberg benachbarten Plattenberg (749 Meter) neolithische (jungsteinzeitliche) Funde gemacht worden (Serpentinbeile, Klopf=, Glätt= und Meißel¬ steine Schaber und Tonscherben) Südöstlich von Steyr erhebt sich der breite waldige Rücken des Damberg, dessen herr¬ liche Rundsicht auch den Alteingesessenen immer wieder hinauflockt. Die weichgerundeten Flyschhöhen und tiefeingeschnittenen Täler sind größtenteils mit Rotbuchen bestanden, die weiter gegen die zerstreute Ortschaft Unterwald zu, von dem hier so häufigen „Tannen¬ mengwald“ abgelöst werden. Noch hat die Fichte, dieser im letzten halben Jahrhundertso übermäßig bevorzugte Nutzbaum, nicht die ganzen Flyschberge erobert. Auf der „Hoad“,
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