Jahrbuch des Kreises Steyr 1940

hörigen Park zur öffentlichen Benützung frei¬ zubekommen. Damit erfuhr die im Stadt¬ innern zur Verfügung stehende Grünfläche eine willkommene Erweiterung. Bis zum Jahre 1920, als die Freigabe des Schlo߬ parkes erreicht wurde, war lediglich die Pro¬ menade als öffentliche Parkanlage vor¬ handen. Großraming. Der Besitzer des Seit¬ wegergutes, Michael Garstenauer, starb im 61. Lebensjahre Festsaale der Universität 11. Steyr. Im Wien promovierte Herbert Bachner zum Doktor der Rechts= und Staatswissenschaften. Unerwartet rasch ver¬ 13. Sierning. bekannte frühere Sier¬ schied am 10. Juli der Medizinalrat Dr. Gott¬ ninger Gemeindearzt von 70 Jahren. Zum lieb Peßl im Alter Verabschiedung in der Feuerhalle in Steyr hatte sich eine große Trauergemeinde einge¬ funden. Eine stattliche Zahl von Politischen Leitern aus Steyr Wolfern und Sierning war mit dem Kreisleiter erschienen, ferne# Abordnungen der Gliederungen und der Wehrmacht, um dem weit über seinen Wohn¬ ort hinaus nicht nur als Arzt, sondern auch als politischen Kämpfer bekannten Partei¬ genossen die letzte Ehre zu geben 14. Weyer. Der im 37. Lebensjahre ver¬ storbene Gastwirt „Am Sand", I. Hesch wurde unter zahlreicher Beteiligung von Leid¬ tragenden zu Grabe getragen 15. Steyr. Die alte Eisenstadt Steyr feierte die 75=Jahr=Feier ihrer Großindustrie, der Steyr=Daimler=Puch A.=G., die am 15. Juli vormittags mit der Ankunft des Staatssekretärs Körner, des ständigen Ver¬ treters des Beauftragten für den Vierjahres¬ plan, Generalfeldmarschall Hermann Göring in dessen Vertretung er erschienen war, ihren Anfang nahm. Die Anwesenheit des Staats¬ sekretärs war deshalb von besonderer Be¬ deutung, weil ja die Jubelfirma dem Konzern der Reichswerke „Hermann Göring“ angehört. Mit dem Staatssekretär waren zu den Feier¬ lichkeiten noch erschienen: Gauleiter Eigru¬ ber, Minister Dr. Glaise=Horstenau, Minister Dr.=Ing. Reinthaller, Kreis¬ leiter Morawek mit Oberbürgermeister Ransmayr, Dr. Schaffranek als Vertreter des Reichstreuhänders der Arbeit Gauleiter Proksch, Oberst Veit als Vertreter des Generals der Infanterie Kienitz, Oberst Hilller vom OKH., Hauptabteilungs=Inge¬ nieur des R2M. Bullinger Minister a. D. Dr. Fischböck als Vorsitzender der Credit=Anstalt=Wiener Bankverein, Vizepräsi¬ dent der Reichswerke „Hermann Göring“ und Generaldirektor der Alpinen Montan Dr. Dr. Ing. Malzacher, Generaldirektor der 245 Reichswerke Pleiger, Präsident Dr. Fal¬ kensammer als Vorsitzer=Stellvertreter der Oesterreichischen Kraftwerke A.=G., Gene¬ des raldirektor Dr. Voß als Vorsitzer Aufsichtsrates der Steyr=Daimler=Puch A.=G. und v. a. m. Die Ehrengäste wurden im Waffensaal im Hauptverwaltungsgebäude der Steyr=Werke von Generaldirektor Dok¬ tor Georg Meindl herzlich begrüßt. Ev überreichte Staatssekretär Körner, Gauleiter Eigruber und den Generaldirektoren Pleiger und Dr. Voß gleichzeitig die inhaltsreiche und prachtvoll ausgeführte Festschrift des Werkes. Anknüpfend an den im Juli des vorigen Jahres erfolgten Besuch des Staats¬ sekretärs in den Steyr=Werken gab der Genewaldirekvtor einen eindrucksvollen Bericht über die seither geleistete Aufbauarbeit. Er verglich die Zahl der Gefolgschafts¬ angehörigen zur Zeit des Umbruches mit der vielfachen von heute und wies darau hin, daß das im März 1938 vorge¬ fundene große Lager durch die ungeheure nach dem Umbruch eingetretene Nachfrage nach Steyr=Wagen innerhalb kürzester Zeit geräumt wurde und die Werke heute auf einen Auftragstand von 48 Millionen Reichs¬ mark gegenüber 600.000 Reichsmark von frü¬ her hinweisen können. Die Beratungen über das Produktionsprogramm der Steyr=Werke, das sowohl in Kraftfahrzeugen wie in Kraft¬ rädern und Fahrrädern, vor allem aber in den Erzeugnissen der Kugellagerfabrik Ver¬ doppelungen, Verdreifachungen und Vervier¬ fachungen vorsieht, um den Ansprüchen des Marbtes rechtzeitig genügen zu können, zeigt, welcher Beliebtheit sich die Steyr=Fabrikate in allen Ländern erfreuen. Die ungeheure Pro¬ duktionssteigerung ist erzielt worden durch die planvolle Ausgestaltung des Werkes im baulichen Teil und besonders in der maschi¬ nellen Einrüchtung, wie auch die Erzeugung im Werk Letten wieder ausgenommen wurde Zeitweise wurde an 20 Bauplätzen von 800 Mann gleichzeitig gearbeitet. In einem neu¬ eingerichteten Gefolgschaftsheim finden 500 ledige Gefolgschaftsmitglieder gesunde und chöne Unterkunft. Die Schaffung einer neu¬ zeitlich eingerichteten Unfallstation mit Werks¬ ärzten ergänzt das soziale Programm, in dem auch die Fördenung des Sports und der Frei¬ zeitgestaltung entsprechende Berücksichtigung — Anschließend erfolgte eine ein¬ findet. gehende Betriebsbesichtigung. Die bereits im Kriegsjahr 1914 erbauten Objekte der ehe¬ maligen Oesterreichischen Waffenfabrik=Gesell¬ chaft und die in der Nachkriegszeit hinzuge¬ bommenen Abteilungen den Auto=Erzeugung wurden im ersten Jahr großdeutscher Wirt¬ schaftsführung planmäßig durch modernst ein¬

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