Jahrbuch des Kreises Steyr 1940

218 Fahrzeugschlange dem Ziel der Fahrt, dem Standartensitz Gmunden. Vor dem Rathaus traten die Stürme an, die vom Führer der Standarte, Hausherr, abgeschritten wur¬ den, der dann dem Führer der Staffel, den Staffelreferenten und den Sturmführern seine Anerkennung über die Haltung der Männer ausdrückte. Nach der Mittagspause marschierte die ganze Staffel Schlag 4 Uhr geschlossen auf, wo in einem großen offenen Viereck Paradeaufstellung genommen wurde. In sei¬ ner Ansprache gab der Führer der Standarte, Hausherr, u. a. der Freude darüber Aus¬ druck, daß die Stürme in der kurzen Zeit auf den heutigen Ausbildungsstand gebracht werden konnten. Den Abschruß der Kund¬ gebung in Gmunden bildete eine Vorbeifahrt der Staffel vor dem Führer der Standarte und seinem Stab, worauf die Stürme ge¬ trennt die Heimfahrt antraten. Steyr. Der Steyrer Soldatenfriedhof, der wohl zu den stimmungsvollsten des Lan¬ des gehört, wurde vor zwanzig Jahren vom Verein „Heimatpflege geschaffen und seit dieser Zeit lediglich aus dessen Mitteln und einer Sammlung zu Allerheiligen erhalten, was den Verein bei einer Gräberzahl von mehr als dreihundert keine geringen Opfer kostete. Da über Anordnung der oberöster¬ reichischen Landeshauptmannschaft die Sol¬ datenfriedhöfe in die Verwaltung der be¬ treffenden Gemeinden übergingen, übernahm auch in Steyr die Stadtgemeinde den Krie¬ gerfriedhof vom Verein „Heimatpflege“ 31. Steyr. Der 32jährige Arbeiter Jo¬ hann Federsell erlitt bei der Arbeit einen tödlichen Unfall. Er war an der Baustelle des Dammbaues für das Lackmagazin der Steyr¬ Werke mit dem Abführen von Erde be¬ chäftigt, als er plötzlich durch Abrutschen großen Erdklumpens teilweise ver¬ 88 eines schüttet wurde und dadurch derart schwere Verletzungen erlitt, daß er kurz nach seiner Ueberführung in das Landeskrankenhaus starb November 1938 1. Steyr. Der Private und Hausbesitzer Andreas Schielhuber starb im 82. Le¬ bensjahre. Steyr. Um etwa 20 Uhr 30 fuhr an diesem Tage der 30jährige Sattlergehilfe Franz Schlöglhofer aus Hammer mit einem Motorrad, auf dessen Soziussitz Ottilie Liedlgruber aus Steyr saß, auf der Voralpenstraße von Sierninghofen Richtung Steyr. Außerhalb der Ortschaft Sierning¬ hofen streifte Schlöglhofer, der auf der linken Straßenseite fuhr, den ihm entgegenkommen¬ den Radfahrer Stephan Oberrather, Hilfsarbeiter in Pichlern, so daß beide stürzten. Franz Schlöglhofer und Ottilie Liedlgruber wurden schwer, Oberrather leicht verletzt. Die beiden Schwerverletzten wurden in das Landeskrankenhaus überführt, wo Ottilie Liedlgruber bald nachher ihren Ver¬ letzungen erlag Bad Hall. Die Gemeinden Bad Hall und Pfarrkirchen wurden zu einer Gemeinde mit dem Namen Markt Bad Hall ver¬ einigt. Wolfern. Die Gemeinden Wolfern und Gleink, bestehend aus den Steuergemeinden Mitter=, Ober= und Unterdietach, wurden zu einer Gemeinde mit dem Namen Wolfern vereinigt. 2. Steyr. Der Schlosser der Steyr=Werke Heinrich Preßler verschied im 38. Lebens¬ —Die Private Emilie Flick starb im jahre. 68., Leopoldine Berlinger im 82. Lebens¬ jahre. Steyr. Für bedürftige deutsche Volks¬ 3. genossen wurde im Rathause in Steyr eine PS.=Rechtsbetreuungsstelle errichtet. Die ehrenamtliche Rechtsbetreuung erfolgt durch die dem NS.=Rechtswahrerbund angehörigen Rechtsanwälte. 4.Steyr. In Hammer verschied der Kaufmann und Hausbesitzer Peter Pfaf¬ eneder im 68. Lebensjahre. Er war ehe¬ mals durch viele Jahre Gemeinde= und Für¬ orgerat in Behamberg. 5. Garsten. Der in Kraxental 23 wohn¬ haft gewesene Schlosser der Steyr=Werke Karl Langensteiner, welcher im 27. Lebens¬ ahre plötzlich verschieden war, wurde vom SA.=Heim aus feierlich zu Grabe getragen. Steyr. Der Kanzleioffizial beim 7. Brammer Amtsgerichte Steyr Michael wurde zum Kanzleidirektor ernannt. Steyr. Die Private Anna Waldy starb im 88. Lebensjahre. — Im 64. Lebensjahre verschied der ehemalige Schneidermeister Heinrich Bachl Waldneukirchen. Im Krankenhaus Steyr starb der Besitzer des Mitteredergutes Josef Zauner im Alter von 65 Jahren. 8. Steyr. In der Nacht vom 7. zum 8 trat der Mond in eine totale Finsternis durch den Erdschatten ein, die sich in der Zeit von 22.45 bis 0.02 Uhr begab. Das Naturschau¬ piel war in Steyr durch starken Bodennebel jeder Sicht entzogen; lediglich in den höheren Lagen senkte sich gegen 21 Uhr der Nebel herab, so daß die Mondesfinsternis gut beob¬ achtet werden konnte. Auch in den nebelfreien Gebirgsgegenden des Enns= und Steyrtales konnte sie in der sternenklaren Nacht vor¬ züglich beobachtet werden. Am Morgen des 8. November um 4.14 Uhr ereignete sich ein

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