Jahrbuch des Kreises Steyr 1940

214 seitig belassend, bis zur Gemeindegrenze Per¬ gern in der Nähe des Gutes Steinhäusl. Den weiteren Grenzverlauf fixiert die bereits be¬ stehende Gemeindegrenze zwischen den Kata¬ stralgemeinden Christkindl und Pergern, dem Himnitzerbach aufwärts folgend bis zur höl¬ zernen Brücke über den Steyrfluß.Bei Gründberg bildet vorerst die oberwähnte Brücke den Grenzverlauf; er geht entlang der Auffahrtsstraße bis zum Pilsenhäusel, wo er die Sierningerstraße überquert. Weiter über dieWegparzellen 1638 zur Grundparzelle 1268 und 1643 und zwischen den Parzellen 1370 und 1320 bis zur Wolfernerstraße. Die beiden Bauernhöfe in Enzengarn verbleiben außerhalb Steyrs. Die Restgrenze führt dann am Stadlergütl vorbei bis zum Höhenweg bei Judendorf (Waldparzelle 1416/1). Von der Straße, die nach Judendorf führt, bildet die bestehende Katastralgemeindegrenze zwi¬ schen Gründberg und Judendorf bis zum Zu¬ sammentreffen mit der Grenze von Stein auch die neue Stadtgrenze. Da die Katastral¬ gemeinden Stein und Gleink zur Gänze in¬ korporiert wurden, so traten gegenüber den bestehenden äußeren Grenzen dieser Ge¬ meinden keine Aenderungen ein. Die Stadt¬ grenze verläuft nunmehr über die Ortschaften Neustift und Bramberg bis Dornach an der Ennser Straße. Außerhalb Dornach ist die Reichsstraße die neue Grenze bis Dietachdor Von dort geht sie in fast gerader Linien¬ führung über das Gartenbauer= und Edel¬ mayrgütel zum Terrassenhang bis zur S¬ Schleife der Enns außerhalb der Ortschaft Winkling. Nun greift das Stadtgebiet au Niederdonau über. Die annähernd östliche Grenze des nunmehrigen Stadtgebietes ist von Winkling der Ennsfluß bis zu seiner Engstelle nördlich des Minnichholzes, über¬ schneidet hier die Enns, im Minnichholz die Haager Straße und quert in der Katastral¬ gemeinde Hinterberg die Bahntrasse zu den Grundparzellen 119/1 und 110/1. Da eben¬ falls der größte Teil von Hinterberg einver¬ leibt wurde, änderten sich die neuen Stadt¬ grenzen gegenüber den bestehenden Katastral= gemeindegrenzenzwischen Hinterberg und Wanzenöd kaum. Die Anwesen Vorder¬ hinterberger, Hinterberger, Zirer, Unter Huthofer und Ober=Huthofer wurden den Stadtgebiet einverleibt. Die Grenzlinie senkt sich dann in die Talniederung des Raming¬ baches und überspringt diesen ungefähr in derMitte zwischen Hammerschmiede und Blindhof, um dann in die alte Stadtgrenze gegen das Gemeindegebiet von St. Ulrich ein¬ zumünden. Steyr. Gemäß Kundmachung des Lan¬ deshauptmannes für den Gau Oberdonau wurden mit Wirkung vom 15. Oktober die bisher im Verwaltungsbezirke Steyr ge¬ wesenen Gemeinden Kremsmünster=Land, Kremsmünster=Markt, Ried im Traunkreis und Wartberg an der Krems in den Ver¬ waltungsbezirk der Bezirkshauptmannschaft Kirchdorf, die Gemeinde Sipbachzell in den Verwaltungsbezirk der Bezirkshaupt¬ mannschaft Wels eingegliedert. Zum Bezirk Steyr=Land kamen dafür die Gemeinden Adlwang und Waldneukirchen aus dem Bezirk Kirchdorf. Waldneukirchen. Der neubestellte Bürgermeister Dr. August Winter über¬ nahm die Amtsgeschäfte von seinem Vor¬ gänger. 16. Steyr. Das Deutsche Winterhilfs¬ werk, diese schönste Schöpfung des Führers für sein Volk, hat auch in der Ostmark er¬ folgreichen Widerhall und tatkräftige Unter¬ stützung erfahren. Die Zahlen der Ergebnisse in den verschiedenen Orten unseres Kreises sprechen am besten für die Gebe= und Opfer¬ freudigkeit der Bevölkerung. Bei der ersten Straßensammlung wurde ein Betrag von 2# 18.169.30 erzielt Steyr. In der Nacht vom 16. zum 17. Oktober hat ein tragisches Geschick den Betriebsobmann des Werkes Steyr der Steyr=Daimler=Puch A. G., Sepp Kobler, im besten Mannesalter aus dem Schaffen gerissen. Sepp Kobler, der im 44. Lebens¬ jahre stand und 1913 als Maschinist in die Steyr=Werke kam, war einer der Vor¬ kämpfer des Nationalsozialismus in Steyr. Bereits im Jahre 1931 baute er gemeinsam mit dem damals gleichfalls in den Steyr¬ Werken schaffenden Gauleiter Eigruber die NSBO. auf. Seiner Ueberzeugung wegen verfolgt und wiederholt in Haft genommen, mußte er, der im Weltkrieg als Soldat für eine Heimat gekämpft hatte und mehrfach verwundet worden war, im Winter 1937 flüchten. Auf der Flucht ins Reich durch das vereiste und verschneite Mühlviertel zog er sich nicht nur ein Lungenleiden, sondern auch Erfrierungen an beiden Füßen zu. Von den Leiden kaum genesen, kehrte er im Früh¬ jahr 1938 wieder nach Steyr zurück. Der nationalsozialistische Aufbruch im März 1938 fand Sepp Kobler auf seinem Platze. Als Betriebszellenobmann hatte er die Freude, die Organisation, die er als Illegaler ge¬ chaffen hatte, aufblühen zu sehen. Als Ob¬ mann des neubestellten Vertrauensrates war Sepp Kobler durch seine stete Einsatzbereit¬ schaft ein leuchtendes Vorbild und durch seine Hilfsbereitschaft ein guter Arbeitskamerad, dessen Verdienste für Werk und Gefolgschaft und die nationalsozialistische Aufbauarbeit in 1

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