Jahrbuch des Kreises Steyr 1940

212 4. Weyer an der Enns. Der allbe¬ kannte Wachsfabrikant Eduard Hofer sen. feierte mit seiner Gattin Rosa im Kreise der Familie das 40jährige Ehejubiläum 5. Steyr. Im 49. Lebensjahre verschied der Beamte der Reichswerke Hermann Göring (Steyr=Daimler=Puch A. G.) Her¬ mann Landsiedl. Sierning. Nach kurzem Leiden verschied die Private Elisabeth Koller im 82. Le bensjahre. 6.Steyr. Der Schlosser Franz Duschek starb im 31. Lebensjahre. Er war ¼=Rotten¬ führer, Mitglied des NSKOV. und des MGV. „Harmonie Ferner starb an diesem Tage Rudolf Haider, Schlosser, im 39. Lebensjahre. Waldneukirchen. Im Steyrer Kran¬ kenhause verschied die Mitbesitzerin des Riedl¬ gutes in St. Nikola 15, Pfarre Waldneu¬ kirchen, Katharina Kammerhuber, im 39. Lebensjahre. 7.Steyr. In Ramingsteg geriet oberhalb des Fischhubergutes ein knapp neben den Reichsbahngeleise stehender Birnbaum in Brand. Da es den Bewohnern des benach¬ barten Gutes nicht gelang, an den Brand¬ herd heranzukommen, mußte die Feuerwehr gerufen werden, die nach kurzer Zeit das Feuer löschen konnte. Die Ursache dürfte Selbstentzündung infolge Funkenflug ge¬ wesen sein oder das Feuer ist durch spielende Kinder gelegt worden. St. 8. Ulrich. Die Besitzerin des Schmiedköniggutes in Unterwald 40, There¬ sia Nell, starb im 84. Lebensjahre. 9. Steyr. Zum ersten Male wurde auch in der Ostmark im Rahmen des Winterhilfs¬ werkes des deutschen Volkes in diesem Jahre der Eintopf begangen. Der Eintopfsonntag ist zum Festtag des gesamten deutschen Volkes geworden. An diesem Tage dokumentiert es aller Welt sichtbar seine Schicksalsgemeinschaft und sitzt am gemeinsamen Tisch. Der Reichs¬ minister für Volksaufklärung und Propa¬ ganda hat als Eintopfsonntage jeweils den zweiten Sonntag der Monate Oktober bis März bestimmt. An diesem Tage werden in jedem Haushalte nur Eintopfgerichte zube¬ reitet. In den Gaststätten, den Speisewagen der Deutschen Reichsbahn und auf allen deutschen Schiffen dürfen an den Eintopf¬ sonntagen nur Eintopfgerichte verabfolg werden. In den Haushalten werden die Ein¬ topfsammlungen mit einheitlichen Haussam¬ mellisten durchgeführt. In den Gaststätten erhält jeder Gast für seine Eintopfspende eine Quittung. Diese erste Eintopfsammlung hatte im Kreis Steyr ein Gesamtergebnis von R## 11.221.37. Steyr. Der Werkmeister i. R. Wenzel Schinko, Werndlgasse verschied im 1, 82. Lebensjahre. Sierninghofen. An diesem Tage wurde auf dem Friedhofe in Sierning der in Dachau verstorbene /=Mann Alois Huber beerdigt. 14. Steyr. Der Senior der Steyrer Rechtsanwälte, Dr. Hermann Spängler, Brucknerplatz 1 wohnhaft feierte die Voll¬ endung seines 80. Lebensjahres. Steyr. Die Kanzleidirektorsgattin Ju¬ liana Stiefvater verschied im 84. Le¬ bensjahre. 15. Steyr. Es gibt wohl kaum eine Stadt in den ostmärkischen Gauen, derenört¬ liche Grenzen so eng gezogen waren, wie ene der Stadt Steyr. Die bauliche und wirt¬ schaftliche Entwicklung der Stadt war nach allen Seiten gehemmt. Es erschien daher eine der ersten Aufgaben der nationalsoziali¬ stischen Stadtverwaltung, das Stadtgebiet zu erweitern, was um so notwendiger war, als die Wiedervereinigung der Ostmark mit dem Reich auch der Stadt Steyr wieder eine Zu¬ kunft gab. Die Gemeindeverwaltung ist mit den Nachbargemeinden wegen Eingliederung von Gebieten in das Stadtgebiet in Ver¬ handlungen getreten und führte die Einsicht aller Beteiligten zu einem befriedigenden Ergebnis. Der Landeshauptmann von Ober¬ donau hat mit Wirksamkeit vom 15. Oktober 1938 die Eingemeindungen genehmigt. Es wurden von folgenden Gemeinden Gebiete eingegliedert: Garsten (Christkindl, Kraxental, Pyrach), Behamberg (Minnichholz, Hinter¬ berg), Gleink, Stein und Sierning (Gründ¬ berg). Das Gesamtausmaß dieser Vergröße¬ rungen betrug 16 Quadratkilometer und wuchs Steyr flächenmäßig von 12 Quadrat¬ kilometer auf 28 Quadratkilometer. Die Häuserzahl in den einverleibten Gebieten be¬ trug rund 600 mit 3352 Inwohnern, so daß die Einwohnerzahl der Stadt Steyr durch die Eingemeindungen und den Zuwachs von Arbeitern und Militär auf 32.000 stieg. Der Einwohnerzuwachs3 der Eingemeindungen verteilt sich auf die einzelnen Ortschaftenwie olgt: Minnichholz 221, Gründberg 246, Gründberg=Siedlung 317, Dornach=Gleink 134, Haidershofen 174, Hausleithen 158, Neustift 398, Stein 135, Christkindl 129, Sarning 389, Pyrach 288, Unterhimme 207 Hinterberg 556. Nach der neuen deutschen Gemeindeordnung wurde Steyr zueinem Stadtkreis erhoben und gleichzeitig der Bür¬ germeister der Stadt Oberbürgermeister. Die Stadt hat mit obgenanntem Datum dieBe¬ zirks= und gemeindliche Verwaltung über¬ nommen. — Durch die Eingemeindung eines¬

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