Jahrbuch des Kreises Steyr 1940

196 und neben der jetzt schon wieder eine feste Holzbrücke gebaut ist, die auch die schwersten Geschützzüge und Tanks trägt. Unter den Augen des Führers dem Feind entgegen. Es ist ein wunderbares Bild, diese deutschen Soldaten der Ostmark an ihrem Führer und Obersten Befehlshaber feindwärts vorbeiziehen zu sehen. Glänzend ist ihre Haltung. Sie kommen singend die sich zum Flußufer senkende Straße herab. Sie singen die alten deutschen Soldatenlieder und die Lieder, die diese Schlacht in Polen schon geboren hat. Mit festem Blick marschieren sie vorbei. Hell klingt ihr neues Lied zum Führer empor: „Wir sind Soldaten und wollen Soldaten bleiben!“ Der Führer grüßt jede einzelne Kompagnie, die an ihm vorbeizieht. Er grüßt diemarschierenden Infanteristen, die Mannschaften an den Geschützen, an den MG., dieMänner der schweren Artillerie, die Panzerabwehrwaffen, der Feldartillerie, der Flugzeugabwehrtruppen. Schon stehen wir weit über eine Stunde an diesem Platz und noch immer zieht der graue Heerbann an uns vorüber, ostwärts dem weichenden Feind nach. Wir alle, die wir diese Stunde erleben dürfen, sind stolz auf die Truppen, die hier in einem solchen Geist vorüberziehen. Es ist der Geist einer Nation, deren heroische Haltung wir in diesen Soldaten verkörpert sehen. Während die Truppen den ruhig dahinfließenden San überschreiten, kommt die Nachricht, daß deutsche Formationen in Brest=Litowsk eingedrungen sind. In Jaroslaw selbst erwartet uns die Kraftwagenkolonne des Führers, die in den letzten 24 Stunden nicht zur Ruhe gekommen ist. Sie ist mitten durch Polen gefahren, von Lodz bis hierher, und steht jetzt zu neuem Einsatz für den Führer bereit. „Wir marschieren für Führer und Vaterland!“ Wir fahren den San hinunter, um einen zweiten Uebergang bei Ubieszyn zu erreichen. Hier eine Fähre — von Polen zerstört, liegt mitten im Fluß. Nun steht auch hier eine feste Brücke, von unseren Pionieren erbaut. Auch hier marschiert Regiment um Regiment vorwärts. Wieder schlagen unsere Herzen höher, als die grauen Kolonnen am Führer vorbeiziehen in strammer Haltung, die besten Soldaten der Welt. In wenigen Stunden werden sie wieder am Feind stehen. 2 Als wir am Nachmittag im Flugzeug zurückkehren, leuchten im Scheine der Nachmittagssonne im Süden die Berghöhen der Beskiden, während im Norden unter Wolkenbänken die weite Ebene sich verliert. An diesem Tage haben wir ganz besonders in der Haltung die Kraft gespürt, die Deutschland unüberwindlich macht. Eine ostmärkische Kompagnie — vom Wiener Hoch= und Deutschmeister¬ Regiment — sang das Lied: Wir marschieren für Führer und Vaterland, Wir schützen das Großdeutsche Reich. Uns hat der Wille des Führers gesandt Und der Wille des Volkes zugleich!

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