Jahrbuch des Kreises Steyr 1940

nationalsozialistische Preis= und Lohnpolitik sowie durch die Mobilisierung der gesamten Leistungsenergien des Volkes. Das neue Bankgesetz beseitigt die Möglichkeit, daß die Produktion gedrosselt werden kann. In Danzig fand eine Gaukulturwoche statt, bei der Reichsminister Dr. Goebbels aus einer großen Kundgebung sprach. Die Dan¬ ziger Volksdeutschen brachten ihren Willen und die Entschlossenheit zur Heimkehr ins Reich in großartigen Kundgebungen zum Ausdruck. Das vorläufige Ergebnis der Volkszählung vom 17. Mai 1939 ergab für das Großdeutsche Reich eine Bevölkerung von 79.8 Millionen Einwohner. Rechnet man die nund 6.8 Mil¬ ionen Einwohner des Protektorats Böhmen und Mähren dazu. so ergöbt sich, daß auf dem Gebiet des Großdeutschen Reiches rund 86.6 Millionen Einwohner leben, Anläßlich des „Tages des deutschen Volks¬ tums“ fand am 24. Juni in Eger eine Gro߬ kundgebung statt, auf der der Stellvertreter des Führer Rudolf Heß sprach. Am 28. Juni waren es 20 Jahre her, seit dem deutschen Volk der Schandvertrag von Versailles aufgezwungen wurde. Der Tag von Versailles ist die Mahnung, was unserer harren würde, wenn wir auch nur einen Augenblick schwach oder gleichgültig wären. Wer heute vor zwanzig Jahren vorausgesagt hätte, welche Stellung Deutschland an diesem Tage in der Welt wieder einnimmt, wäre wohl für irrsinnig gehalten worden; denn dieser Schlag sollte uns für Generationen treffen. Und so wäre es vielleicht auch ge¬ kommen, wenn nicht der Mann, dem die Krast gegeben sein sollte, das Diktat zu ver¬ nichten, am 28. Juni 1919 schon unter uns gelebt hätte. Damals noch unbekannt, steht er nach zwanzig Jahren auf der Höhe der Geschichte. * * * Die Einkreiser haben, nachdem ihnen schon Polen in die Falle gegangen war, ihre Netze weiter ausgeworfen. Die nächste große Beute, die sie zu machen hofften, war Rußland. Mit Schlichen, Kniffen und Versprechungen, die natürlich auf Kosten andener gegangen wären, versuchten sie Rußland in ihre Politik gegen das Deutsche Reich einzuspannen. Hier versagte aber die Kunst und trotz aller erdenk¬ lichen Bemühungen kamen die Verhandlun¬ gen, zu denen Sonderbotschafter am laufen¬ en Band dirigient wurden, nicht vom Fleck. Im Fernen Osten hat sich die Lage zwi¬ chen Japan und England scharf zugespitzt. Nachdem die britische Regierung besondere Schritte zum Schutz ihrer sogenannten Inter¬ essen untegnahm und sich rücksichtslos in die 183 Machtbefugnisse Japans einmengte, schritt Japan zur Blockade von Tientsin. Damit er¬ litt England zum erstenmal in Ostasien eine Niederlage, die sich vorerst darin äußerte, daß das Ansehen Englands, das bisher unantast¬ bar galt, eine schwene Erschütterung erllitt. Der polnische Chauvinismus hat aus dem Westen eine weitere Schützenhilfe erhalten. Dort ließ man offen die Rolle durchblicken, die Polen zugedacht ist, wenn einmal die Einkreisungspläne gegen das Reich fertig ge¬ worden sind. Unter dem Schutz Englands und Frankreichs blühte die Verhetzung des polnischen Volkes weiter und, statt die rabia¬ ten Polen von ihrem Treiben abzubringen, hetzte man sie weiter in ein Abenteuer, das für sie schlecht ausgehen sollte In Palästina flacherte der Aufstand wieder auf. Den Auftakt zu neuen blutigen Unruhen bildete ein jüdisches Minenattentat in Haifa, bei dem 20 Araber getötet wurden. Die Palästina=Avabenr wandten sich mit einer Denkschrift an den Völkerbund, in der sie eine genaue Schildenung der von den Briten und ihrer jüdischen Helfershelfer in Palästina vewübten Verbrechen gaben und baten, eine Untersuchungskommission an Ort und Stelle zu entsenden. Wie vorauszusehen, hat der Völberbund nicht geholfen, da diese Einrich¬ tung ja nurmehr am Papier besteht. Ein sonderbares Geschäft haben die Fran¬ zosen in Syrien abgeschlossen. Um die Türkei in die Front der Einkreiser zu bringen, hat Framkreich auf Kosten Syriens den Sandschak Alexandrette an die Türkei abgetreten. Damit wurde ein unerhörter Vertragsbruch began¬ gen und daraus ist erneut ersichtlich, daß die kleinen Völker für die „großen Demokratien nichts anderes sind als Schacherobjekte, mit denen man Geschäfte macht, unbekümmeb um die Lebensnotwendigkeiten des Volkstums. Juli 1939: In den ersten Wochen des Monats wurde Deutschland mit einer Flut scheinbar privater Briefe überschüttet, die möt der Post aus Eng¬ mit land kamen. Alle diese Briefe, die sind Stephen King=Hall unterzeichnet waren, das geschrieben worden, um zu versuchen, deutsche Volk gegen seine Führung aufzu¬ hetzen. Es war nicht schwer, festzustellen, daß Heur Stephen King=Hall gar nicht der Pri¬ vatmann wan, für den er sich ausgab, sondern daß er im Dienste des vor kurzem gegrün¬ deten englischen Propaganda=, sprich: Lugen¬ ministeriums, diese famosen Briefe abgefaßt hat. Reichsminister Dr. Goebbels hat diese plumpen und kindischen Aufwiegelungs¬ methoden schonungslos bloßgestellt und den

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