Jahrbuch des Kreises Steyr 1940

170 Wie sich aber schon einige Monate später herausgestellt hat, verstand der Mann diese ehrliche Sprache nicht und er war einer der ersten, der neuerdings Sturm gegen das deutsche Volk lief Inzwischen wurde in Prag die Regierung Hodscha gestürzt und General Sirovy übernahm die Führung, die aber der Lage nicht Herr werden konnte. Am 26. September hielt der Führer eine Prä¬ Abrechnung mit dem Mann, der sich ident der Tschechei nannte. In seiner Rede im Berliner Sportpalast sprach er das letzte Wort und forderte nochmals auf, dem Rechte freien Lauf zu lassen. Indessen tobte der Kampf gegen das Deutschtum in der Tschechei weiter, geschürt von jenen Elementen, die be¬ reits einen neuen Krieg witterten und daraus Riesengewinne zu scheffeln hofften. Die Lage wurde unerträglich und auch die vernünftigen Völker warteten, daß der Führer nun den Befehl geben werde,diesen Brandherd mit Gewalt zu zerweten. Noch einmal übte der Führer Geduld und über seine Einladung kamen der Duce, Chamberlain und Daladier am 29. September nach München, um über das Schicksal der zügellosen Tschechei zu beschließen. Das Ergebnis der Besprechungen brachte die Befreiung der Sudetendeutschen von der Gewaltherrschaft und in vier Abschnitten rückten unsere Truppen unter unbeschreib¬ lichem Jubel der Volksgenossen in die be¬ freiten Gebiete ein. An der Spitze seiner Sol¬ daten kam der Führer nach Eger, Karlsbad und in die übrigen deutschen Städte. Am 10. Oktober besuchte der Führer seine Heimat¬ tadt Linz und begab sich dann in den be¬ freiten Böhmerwald, wo ihm ein überaus herzlicher Empfang bereitet wurde. * * + Ende Oktober weilte Reichsaußenminister v. Ribbentrop in Rom, wo er als Ab¬ gesandter des Führers und deutschen Volkes überaus herzlich empfangen wurde. Am 28. Oktoben feierte das faschistische Italien den 16. Jahrestag des Marsches 8 Rom. In seiner Ansprache an die auf Schwarzhemden wies Mussolini auf die Ver¬ bundenheit mit dem deutschen Volke hin und unterstrich, daß die Faschisten immer marsch¬ bereit seien. November 1938: Bei der Festsetzung der Grenzen zwischen der neuen Tschechei und Ungarn konnten sich beide Partner nicht einigen und über ihr An¬ suchen erklärten sich Deutschland und Italien bereit, einen Schiedsspruch über die Wien künftige Grenzziehung zu fällen. In —Reichs¬ haben die beiden Schiedsrichter außenminister v. Ribbentrop und Außen¬ minister Graf Ciano —am 2. November unparteiisch entschieden nach Maßgabe des ethnographischen Grundsatzes und in einigen Stunden eine Entscheidung herbeigeführt, zu der die berühmten Konferenzen der Demo¬ kratien mindestens Mona#e gebraucht hätten. Kaum hatten sich durch die Tage von München einige Aussichten auf eine fried¬ liche Zusammenarbeit der Völker in Europa aufgetan, waren die sattsam bekannten eng¬ lischen Kriegshetzer, vor allem dew schwer be¬ lastete Churchill, am Werk, diese zarten Fäden durch wüste Angriffe auf das deutsche Volk und Reich brutal zu zerreißen. Auf dem Thüringer Gautag in Weimar erteilte ihnen den Führer die gebührende Ant¬ wort. Nochmals hat Adolf Hitler das Pro¬ blem der Abrüstung angeschnitten. Aberr der Abrüstung der Waffen, so betonte er, müsse die Beseitigung des Hasses, des Chauvinismus und der Verhetzung vorangehen. Gemeiner jüdischer Meuchelmord. In Paris eveignete sich am 8. November eine feige jüdische Mordtat. Ein in Frank¬ reich lebender polnischer Judenbengel, Herschel Grynszpan verübte auf den Legations¬ rat an der Deutschen Botschaft in Paris, vom Rath, in seinem Dienstzimmer ein Revolver¬ attentat, dem der junge Diplomat am fol¬ genden Tage erlag. Wenn trotz den so be¬ Deutschen keinem Juden rechtigten Wut aller ein Haar gekrümmt wurde, so ist das allein der Diszipliniertheitdes deutschen Voldes zu¬ gute zu halten. Allerdings mußten die in Deutschland lebenden Juden eine empfindliche Geldbuße zahlen, womit dem Verlangen des Volkes entsprochen wurde. * * * Das türkische Volk hat am 10. November einen seiner größten Männer verloren. Kemal Atatürk, der Schöpfer der neuen Türkei, ein Staatsmann von Format und unerbitt¬ licher Kämpfer für sein Volk, starb nach län¬ gever Krankheit und hinterließ ein Staats¬ wesen, das innerlich gefestigt ist und sich die Achtung der Umwelt erworben hat. Zu seinem Nachfolger wurde Ministerpräsident Ismet Inönü gewählt. In Palästina brachte das Gaukelspiel der englischen Politik nach einiger Zeit rela¬ tiver Ruhe wieder das Land in hellen Auf¬ uhr. Ein Teilungsplan sollte der Weisheit letzter Schluß sein, doch sollten natürlich die Araber gegenüber den jüdischen Eindring¬ ingen wieder schwer benachteiligt werden.

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