Jahrbuch des Kreises Steyr 1940

S S S 12 Baumeister des ewigen Reiches Von Felix Scherr. Es ist ein neues, ein schöneres und reicheres Deutschland, über das die Haken¬ kreuzfahnen als Künder einer großen Zukunft leuchten. Wo vor wenigen Jahren Industriefriedhöfe gähnten, wo die Not hundertfältig durch die zertrümmerten Fensterscheiben stillgelegter Fabriken grinste, wo vor Arbeitsämtern Ströme abge¬ härmter, verzweifelter Menschen überquollen, da dehnen sich heute blühende Werke, da dröhnt das überwältigende Lied der Arbeit durch die weiten Gaue des neuen Reiches. Ganz Deutschland formten die Hände des Führers um. Riesigen Grund¬ quadern gleich, türmte er, der Baumeister des ewigen Reiches, die Riesenwerke Salzgitter, Linz, Fallersleben, ließ tausend neue Fabriken, ganze Städte Gemeinden aus dem Nichts wachsen. und „Wenn wir dieses gewaltigste Automobilwerk errichten, dann soll mit ihm auch zugleich eine vorbildliche Arbeiterstadt entstehen. Sie soll eine Lehrwerkstätte sowohl der Stadtbaukunst als auch der sozialen Siedlung werden. Wir wollen damit zeigen, wie der Nationalsozialismus solche Probleme sieht, wie er sie anfaßt und wie er ie löst.“ Kaum mehr als ein Jahr ist seit diesen Worten des Führers bei der Grund¬ steinlegung des Volkswagenwerkes vergangen. Heute ist bereits die erste Aufbau¬ stufe der größten Automobilfabrik der Welt erreicht. Und bald wird die erste Pro¬ duktion das Werk in der Heide verlassen. In weitem Bogen um das Werk zeigt die neue Stadt schon ihre ersten Anfänge. Sie wächst im Grünen empor, dem sanft abfallenden Gelände angepaßt, vor dem sich jenseits des Mittellandkanals das Volks¬ wagenwerk in seiner architektonischen Schönheit als Ausdruck unserer Zeit aus¬ finden. breitet. 90.000 Volksgenossen werden in der neuen Stadt ihr Heim Göring“, die im In den riesigen Hüttenanlagen der Reichswerke „Hermann Raume von Braunschweig in wahrem Rekordtempo emporschießen, werden bald die ersten Hochöfen angeblasen. In vier Baustufen entsteht hier das größte Hüttenwerk der Welt, das modernste in technischer, wirtschaftlicher und sozialer Beziehung. Im Herbst beginnt die Erzverarbeitung. Anderthalb Jahre nach dem ersten Spatenstich! Nebenanlagen, die in der Welt ohne Beispiel sind, werden mit dem Hüttenwerk verbunden. Neue Verkehrswege durchziehen das Harzer Vorland, stellen die Verbindung mit dem mächtigen Werk bei Fallersleben, wo aus dem neugewonnenen Stahl die deutschen Volkswagen am laufenden Band entstehen werden. Im Jahre 1937 zählte Salzgitter nur etwas über 3000 Einwohner, heute ist das erste Zehntausend weit überschritten. Die zweite Riesenanlage der Reichswerke „Hermann Göring“ das Hüttenwerk Linz, zeigt ebenfalls einen vorbildlichen Baufortschritt. Schon zeichnen sich Türme, Hallen und Hochöfen am Ufer der Donau ab und auch hier wird es nicht mehr lange dauern, bis der erste Linzer Stahl seine Verwendung in der deutschen Wirtschaft finden wird. 157

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2