Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1938

316 worben. Am 28. Februar übergab Herr Has¬ linger die Geschäfte des Gremiums dem bis¬ herigen Obmannstellvertreter Handelskammer¬ rat Karl Stadler, um sich nunmehr aus dem öffentlichen Leben zurückzuziehen. Steyr. Herr Josef Krepcik, Fleisch¬ hauer, Gleinkergasse 25, starb im 67. Le¬ bensjahre 2. Steyr. In einer nichtöffentlichen Ge¬ meindetagssitzung wurde vom Bürgermeister Dr. Josef Walk eine Vorlage über die aus¬ schließlichen Gemeindeabgaben der Stadt Herr David Kern, Besitzer des Leitnergutes am Steyrerweg in St. Ulrich, starb am 10. Februar 1937. Steyr eingebracht. Sie enthielt die sogenannte Steuerreform, eine einheitliche Zusammen¬ stellung der bisher geltenden 13 Gemeinde¬ teuern (Abgaben, bezw. Gebühren) sowie Vorschläge für neue Steuern und Erhöhung oder sonstige Regelung der bisher bestande¬ nen Abgaben und Gebühren. Als neue Ab¬ gaben wurden vorgeschlagen: eine Wert¬ zuwachsabgabe, eine Luxuswohnabgabe, eine Leichenhallengebühr und eine fünffache Kom¬ munalabgabe, und zwar: auf den Boden¬ ertrag, auf den Mietaufwand, auf den Fleisch¬ verbrauch, auf den Stromverbrauch und auf den Gasverbrauch. Die Kommunalabgabe ist das Kernstück der Vorlage. Durch diese Steuerreform soll die Stadtgemeinde in die Lage versetzt werden, allen ihren finanziellen Verpflichtungen, insbesondere auch den not¬ wendig werdenden und bereits notwendig ge¬ wordenen Investitionen Genüge zu leisten. Die vorgeschlagenen Tarife sind Höchsttarife über die jährliche Höhe hat der Gemeindetag von Jahr zu Jahr zu beschließen. In zwei mehrstündigen Sitzungen wurde die Reform vom Gemeindetag genehmigt. 3.Steyr. Aus San Remo in Italien traf die telegraphische Nachricht ein, daß der dort auf Kuraufenthalt weilende Stadtarz von Steyr, Magistrats=Sanitätsrat Dr. Franz Pimiskern, an den Folgen eines Herz¬ schlages im 48. Lebensjahre gestorben sei. Dr. Pimiskern wurde am 1. Mai 1920 in Steyr provisorisch als Schularzt angestellt und wirkte seit 1920 im Dienste der Ge¬ meinde Steyr, die ihn 1930 definitiv zum Stadtarzt ernannte. Da er sich in den Jahren der großen Arbeitslosigkeit in Steyr einer aufopfernden Tätigkeit hingab, genoß er auch bei den tausenden Befürsorgten größte Sympathien. Sein Andenken bleibt in den Herzen dieser Leute stets bewahrt. Weyer. Auf Grund des Landesgesetzes über die Verleihung des Erbhoftitels an Bauernhöfe, die seit mehr als 200 Jahren in der gleichen Familie vererbt wurden, ist folgenden Bauernhöfen der Erbhoftitel von zuerkannt worden der Landesregierung Unterauergut, Küpfern 19, und Menauergut Unterlaussa 32 Losenstein. Als Erbhof wurde erklärt das Kleinuferbauerngut, Stiedelsbach 97. Waldneukirchen. In der Gemeinde Waldneukirchen wurde das Ganglgut, Egg¬ mair 14, als Erbhof erklärt. 4. Weyer a. d. Enns. Fräulein Anna Unterleutner starb im 77. Lebensjahre. Sie war die größte Wohltäterin der Pfarr¬ kirche Weyer. Ihr ganzes Leben war gekenn¬ zeichnet durch Wohltun und Gottesliebe. Sie gründete in Weyer die „Ehrenwache vom göttlichen Herzen Jesu“ und brachte sie au 330 Mitglieder. Von der Hand des Dechants Franz Falkner steht im Gräberbuch der Pfarre bei der Familiengrabstätte der Ver¬ storbenen vermerkt: „Reserviert für Anna Unterleutner, der größten Wohltäterin unserer Pfarrkirche.“ Wer Anna Unterleutner kannte, bewunderte sie ob der Vornehmheit ihres Charakters. Frau Juliana Bachmayr, Besitzerin am Schwals¬ bergergute in Ruprechtshofen Nr. 31, Pfarre Nieder¬ neukirchen, verschied am 18. Februar 1937. 5. Steyr. Ende Februar waren es fünf¬ zig Jahre, seit Herr Ferdinand Schmidin¬ ger als Leiter der Theateraufführungen des Kath. Gesellenvereines Steyr tätig ist. An¬ läßlich dieses Festtages kamen die Spieler und Spielerinnen zu einer schlichten Feier im Ge¬ sellenhaus zusammen. Gesellenvereinspräses Franz Keplinger brachte den Dank des Vereines für die geleistete Arbeit und die An¬ erkennung für die errungenen Erfolge zum Ausdruck. Auch die Vertreter der Spieler brachten Dank und Glückwünsche dar. Sierning. Der Bundespräsident ver¬ lieh dem Wirtschaftsbesitzer Herrn Matthias der Felberbauer, Direktionsvorstan

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