Dichter auch als Prosaisten erkennen. Im zweiten Teil des Abends kamen Lieder nach Texten von Fischer=Colbrie, vertont vor Rausch, zum Vortrage. Der weiche Tenor Prof. Loidls beim Vortrag kam den Kom¬ positionen bestens zugute. Ferner wurde ein überaus schwieriges Andante aus der Violin¬ sonate in E=Dur von Rausch geboten und den Schluß bildeten zwei Sätze aus dem Streichquartett in D=Moll von Prof. Rausch Die schöne Veranstaltung gewann insbe¬ sondere auch durch die Mitwirkung des Kon¬ zertmeisters Weidl und der Musiker Doktor Hergeth, Michl und Baminger Grünburg. Die allseits geachtete Bahn¬ beamtensgattin Frau Leontine Traun¬ fellner starb im 74. Lebensjahre 12. Enns. Die Kampagne für die Zuckergewinnung in der Zuckerfabrik Enne dauerte vom 12. Oktober bis 12. Dezember Insgesamt wurden 1,100.000 Meterzentnen Zuckerrübe verarbeitet. Molln. Der Forstarbeiter Hermann Gschliffner ist im Sulzgraben bei der Holzarbeit tödlich verunglückt. Durch ab¬ splitternde Aeste wurde ihm die Schädel¬ decke zertrümmert. Er stand im 30. Lebens¬ jahre. 13. Steyr. Vom Kath. Volksverein als dem Träger der Kath. Aktion in Steyr ver¬ anstaltete religiöse Einkehrtage hatten einen chönen Erfolg aufzuweisen. In der Stadt¬ pfarrkirche hielt der Franziskanerpater Eg¬ bert Mayr von Freitag bis Sonntag Männerpredigten, in der er die Zeitforderun¬ gen vom religiösen Standpunkt aus besprach. Bei der Generalkommunion schritt eine sehn große Zahl von Männern zum Tisch des Herrn. Zum Abschluß fand am Sonntag abends im Festsaal des Kath. Gesellenvereines eine außerkirchliche Feier statt. Der Saal war nur von Männern gefüllt. Der Präsi¬ dent des Kath. Volksvereines von Oberöster¬ reich, Herr Landesschulinspektor Dr. Hubert Messenböck, hielt in Verhinderung des Ministers a. D. Dr. Heinrich Mataja die Festansprache. Er wußte in so eindringlichen Worten und hinreißender Art von den sozialen Aufgaben der Zeit zu sprechen daß seine Rede den tiefsten Eindruck machte und weit über den Zuhörerkreis hinaus inden nächsten Mit Tagen besprochen wurde. tapferer Offenheit unterzog Dr. Messenböck auch die sozialen Mißstände in Oesterreich einer scharfen Kritik. Der tiefschürfenden Rede folgte nicht endenwollender Beifall. Der Spanienflüchtling Walter Dichtl aus Wien gab ein eindrucksvolles Bild der selbst¬ erlebten schrecklichen Vorgänge in Spanien Steyr. Der 13. Dezember brachte das erste Auftreten des „Oesterreichischen Jung¬ volkes, der staatlichen Jugendorganisation, in Steyr Die Schar der Mitglieder war zwar noch klein, aber die Führung wollte 297 dennoch dem Befehl nachkommen sich am 13. Dezember zum erstenmal zu zeigen. Außer den Führern der VF. und Be¬ den hörden hatte sich insbesondere Pro¬ die fessoren= und Lehrerschaft eingefunden Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die feierliche Angelobung des Gauführers für Steyr, Herrn Oberlehrer Max Wipplin¬ ger. Diese war eingerahmt von Gesangs¬ vorträgen und Deklamationen. Den Grund¬ stock der ersten Mitglieder der Gruppe Steyr des Oe. J. V. bildeten die ehemaligen Mit¬ glieder von „Jung=Vaterland“ der Ostmark¬ jugend und die Jugend des Christl.=deutschen Turnvereines Steyr. Steyr. In Wien starb Hofrat Dr. Emi Tursky, Präsident desLandesgerichtes Wien I im 65. Lebensjahre. Mit dem nun¬ mehr Verewigten, der auch dem österreichi¬ schen Staatsrat angehörte, ist eine der mar¬ kantesten Persönlichkeiten Oesterreichs von uns gegangen. Dr. Emil Tursky wurde 1910 Frl. Stephanie Nothhaft, Sprachenlehrerin und Biblio¬ thekarin der Volkslesehalle in Steyr, verschied am 27. November 1936. Kreisgerichtspräsident in Steyr. Hier fand Tursky schwierige und gespannte Verhältnisse vor. Er hat es aber verstanden, in den un¬ ruhevollen Zeiten der ersten Nachkriegsjahre der Justiz ihren Platz zu behaupten und hat auf die Rechtssprechung des Kreisgerichtes Steyr durch seine unermüdliche Tätigkeit, die den übrigen Mitgliedern des Gerichtes ale Vorbild diente, den besten Einfluß ausgeübt Mit Entschließung vom 29. Jänner 1929 ha Bundespräsident Miklas Hofrat Dr. Emil Tursky zum Präsidenten des Landesgerichte¬ für Strafsachen Wien I ernannt. Seine An¬ hänglichkeit an Steyr bewies Landesgerichts¬ präsident Dr. Tursky mit wiederholten Be¬ suchen, wobei ihm von seinen hiesigen Be¬ stets kannten, die er in großer Zahl besaß, Beweise größter Sympathiedargebrach wurden. Beim Neubau des österreichischen Staates durch Dr. Engelbert Dollfußwar Präsident Dr. Tursky als pflichttreuer öster¬ reichischer Staatsbeamter in den ersten Rei¬ hen zu finden. 14. Steyr. Frau Josefa Wallerber¬ ger, Private und Hausbesitzerin in Steyr
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