Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1938

bestem Erfolge am Wiederaufbau der Heimat mitzuwirken versteht. Weyer Für sein langjähriges verdienst¬ volles Wirken in der Schule wurde den Direktor der Hauptschule Weyer, Herrn Mayr, vom Unterrichtsminister der Tite Schulrat verliehen. Weyer. 4 Frau Franziska Felber¬ geb mair, eine Molterer, 7 gebürtige Steyrerin, starb im 34. Lebensjahre uner¬ wartet schnell als Opfer ihres Mutterberufes. Neuhofen a. d. Krems. Die Be¬ sitzerin Theresia Hieslmayr ist in ihrer Wohnstube tödlich verunglückt. Sie kam beim Auskleiden einer brennenden Kerze zu nahe, so daß Hemd und Nachtjacke Feuer fingen Alsbald stand die Frau in hellen Flammen. Am 5. Oktober erlag sie ihren furchtbaren Verletzungen 6. Steyr. Völlig unerwartet verschied der ehemalige Regierungskommissär von Steyr i. Landesamtsdirektor Dr. R Florian Hirtmayr. Dr. Florian Hirtmayr wurde am 4. Jänner 1872 alsder Sohn eines Werndlschen Waffenfabriksarbeiters in Steyr geboren. Nach Absolvierung des Gymnasiums in Linz besuchte er die juridische Fakultät der Universität Wien. Als Doktorjuris machte er zunächst eine dreieinhalbjährige Gerichts¬ praxis mit und wurde dann vom nieder¬ österreichischen Landesausschuß in Wien in den Dienst übernommen. Er hat in der auto¬ nomen Verwaltung in fast allen Zweigenge¬ arbeitet und in raschem Aufstieg kam er im Jahre 1907 in die Amtsdirektion des Lande¬ Niederösterreich. Nach dem Tode des Lan¬ desamtsdirektors Dr. v Mannagetta wurde Dr. Hirtmayr dessen Nachfolger. Er war ob einer umfassenden Kenntnisse und Erfahrun¬ gen bald als einer der führenden Beamter Wiens anerkannt und geschätzt und wurde deshalb nach dem Umsturz auch mit der schwierigen Spezialaufgabe der Trennung der Agenden zwischen dem damals neuerrichteten Bundesland Wien und Niederösterreich be¬ traut. Nach Lösung dieser Aufgabe trat Dok¬ tor Hirtmayer im Jahre 1922 in den dauern¬ den Ruhestand. Er übersiedelte mit seiner Familie in seine Vaterstadt Steyr, wo er sich als einer der ersten Siedler in der heutigen Blümelhuberstraße ein Heim schuf und sich in stiller Zurückgezogenheit seiner Familie und seinen geliebten Büchern widmete.Im Jahre 1932 rief ihn jedoch die Oeffentlichkeit wieder in ihren Dienst. Er wurde zunächs zumStaatskommissär für die Sparkassa Steyr bestellt. Als es im Jahre 1934 galt, den Neuaufbau im Staate in Angriff zu nehmen, war es wieder Landesamtsdirektor Dr. Hirtmayr, der auf einen wichtiger Posten berufen wurde. Am 26. März1934 erfolgte durch Landeshauptmann Dr. Glei߬ ner die Ernennung Dr. Hirtmayrs zum Re¬ gierungskommissär der Stadt Steyr. Trotz 281 des fortgeschrittenen Alters meisterte er die hohen Anforderungen, die ihm durch dieses Amt eines Stadtoberhauptes aufgebürdet wurden. Als er am Samstag, dem 17. No¬ vember 1934, anläßlich der ersten Wahl des neuen Bürgermeisters von seinem Poster wieder schied, wurde ihm in einer festlichen Gemeindetagssitzung zum Dank für seine Tätigkeit in schwerster Zeit die Goldene Pla kette der Stadt Steyr verliehen. Der nun¬ mehr Verewigte hat sich aber auch um die Pflege des Kameradschaftsgedankens im Hesserbund Steyrs verdient gemacht. Anlä߬ lich der Hessenstüberl=Eröffnung am 26. Sep¬ tember 1936 hatte ihn die Bezirksgruppe des Hesserbundes zum Ehrenmitglied ernannt Als überzeugter Katholik schloß sich der Ver¬ ewigte in den Studentenjahren sogleich einer katholischen Hochschulverbindung an, zu der er auch in den stürmischesten Zeiten in un¬ entwegter Treue und mit dem ganzen Ein¬ Frau Maria Niedermoser, Private am Kallergute in Droißendorf Nr. 15, Pfarre Sierning, verschied am 29. September 1936. unbeugsamen Charakters satz seines festen tand. Es war C. die V.=Korporatior „Norica“, der er auch als Urphilister ange¬ Steyr hörte. Auch in der C. V.=Vereinigung war er als angesehenes Mitglied tätig. Das Andenken dieses tüchtigen und verdienter Sohnes der Stadt Steyr bleibt inEhren. Steyr. Frl. LeopoldineForster, Hausbesitzerin in Kleinraming, starb im 24. Lebensjahre Gleink. Infolge eines Nervenleiden¬ ging der Oberlehrer Moritz Flexl in den Tod. Er sollte sich in das Landeskrankenhaus Steyr zur Heilbehandlung begeben, griff je¬ doch plötzlich zu seinem Jagdgewehr und er¬ schoß sich. Er hatte sich seit einem Jahre von Dienste beurlauben lassen müssen und wan oweit genesen, daß er seinen Dienst wieden antreten sollte. Unerwartet trat das Leider in verstärktem Maße wieder auf. Oberlehrer Flexl stand im 50. Lebensjahre und hat als Leutnant den Krieg mitgemacht. Das tragi¬ sche Ende des tüchtigen Mannes rief in Gleink allgemeines Mitgefühl hervor.Er stammte aus Steinbach an der Steyr, wo er 1886 als jüngster Sohn der bekannten und beliebten Gastwirts=Eheleute Flexl das Licht

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