Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1938

12. Steyr. Die Steyrer Schützengesell¬ schaft veranstaltete in der Zeit vom 12. bis 20. zu Ehren des Ehrenmitgliedes Ober¬ inspektor Juch und des Ehrenschützenmeistere Malle ein Festschießen, woran 39 Schützen teilnahmen. Hiebei besetzten die Herren Pür¬ tinger, Kaiplinger und Ramoult erste Plätze. St. Valentin. In seinem Vaterhause in Kirchdorf bei St. Valentin starb Hoch¬ würden Herr Kooperator Stephan Leeb aus Weistrach. Der Verewigte stand im 43. Lebensjahre und im 20. Jahre seines Priestertums Neuhofen a. d. Krems.Anläßlich des 40jährigen Jubiläums als Korpsarzt der Feuerwehr wurde Herrn Dr. Feßl von den Feuerwehren des Bezirkes ein Fackelzugmit Musik und eine Festfeier veranstaltet. Bei dieser Feier, an der viele Festgäste und Ver¬ tretungen von Vereinen teilnahmen, wurde dem Geehrten durch Hofrat Bezirkshaupt¬ mann Dr. Enzinger die Ehrenmedaille für 40jährige Dienste im Feuerwehr= und Rettungswesen feierlich überreicht. 13. Großraming. Zu einem wahren Heimatfest für Großraming und Umgebung gestaltete sich die goldene Doppelhochzeit der Jubelpaare Ludw. und Magdalena Brand¬ ecker, Auszugsbauerseheleute am Bachlgute in Brunnbach, sowie Stephan und Franziska Gsöllpointner pensionierter Forst¬ arbeiter in Lumplgraben. In einempräch¬ tigen Festzug wurden die Jubilanten in die festlich geschmückte Kirche geleitet, wo Hoch¬ würden Herr Pfarrer Pauzenberger die Jubeltrauung vollzog. Bei der außer¬ kirchlichen Festfeier waren die Jubilare Gegenstand mehrfacher Ehrungen.Herr Brandecker war 43 Jahre Besitzer des Bachl¬ gutes; 14 Jahre versah er das Amt eines Zechpropstes der dortigenPfarrkirche Stephan Gsöllpointner war 40 Jahre Forst¬ arbeiter in den Wäldern von Hinterbrunn¬ bach; sein Vater war der erste Schulmeisten in Brunnbach. Die beiden Jubelpaare wurden zur Feier ihres goldenen Hochzeitsjubiläums durch ein ehrendes Glückwunschschreiben des Herrn Landeshauptmannes ausgezeichnet. Klaus=Steyrling. In einer schlich¬ ten Feier in Steyrling und Klaus wurde die Erinnerung an den Volksdichter Jose Moser begangen, der vor 100 Jahren als Bader nach Klaus kam und dort fast 40 Jahre wirkte. Um 4 Uhr nachmittags zogen die Festteilnehmer unter dem klingen¬ den Spiele der Musikkapelle von Steyrling zum 1913 errichteten Denkmale des Dichters das mit Kränzen und Fahnen würdig ge¬ schmückt war. Bezirkshauptmann Hofrat Kienmoser, Kirchdorf, sprach eindrucks¬ volle Gedenkworte. Gruß und Dank des Bun¬ des der o.=ö. Mundartdichter übermittelte dessen Obmann Studienrat Prof. Gold¬ bacher, Steyr. Von warmer Heimatliebe 275 durchdrungen war die glänzende Festrede des Oberlehrers Aigner, Pießling. Kinder von Klaus und Steyrling entboten in einem vom Festredner verfaßten Sprechchore dem Dichter unserer Bergheimat die Huldigung unserer Jugend. Der Enkel Mosers, Kamillo Moser aus Linz, sprach zum Schlusse den Dank der Nachkommen des Dichters aus Um 7 Uhr begann im Gastgarten Schinagl ein Heimatabend. Einleitend brachte der Sprecher des Abends, Pfarrer P. Mau¬ rus Morhart von Steyrling, das Original¬ dekret der Verleihung des „wundarztlichen Personalgewerbes in Klaus“ an Joses Moser vom „23. Juni 1836“ zur Verlesung. Dieses Schriftstück wurde dann vom Schwiegersohne des Dichters, Franz Kirchberger, Steyr, nebst einer Spende von 100 S für Fürsorge¬ zwecke dem Bürgermeister von Klaus als Grundstück für ein zu errichtendes Bader¬ Moser=Gedenkstüberl überreicht. Mit knappen. Herr Hermann Atteneder, Besitzer des Stallbauern gutes in Unterdambach Nr. 74, starb infolge eines Unglücksfalles bei der Ernte am 2. September 1936. treffenden Strichen entwarf dann Professor Goldbacher ein Bild von der dichteri¬ schen Bedeutung und Eigenart unseres Baders. Maria Winkling. Herr Kogler kaufte für die Kapelle in Maria Winkling eine neue Glocke zum Ersatz für die wäh¬ rend des Krieges abgelieferte Glocke. Die Glockenweihe fand am 13. September statt. 14. Steyr. An diesem Tage verließ P. Superior Alexander Köckert S. I., der mehr als sieben Jahre Ordensoberer der Jesuitenresidenz in Steyr war, sein segens¬ reiches Wirkungsfeld, um den Posten ale Superior des Missionshauses der Jesuiten in Linz, alte Domkirche, anzutreten, an der er schon früher durch zehn Jahre als Missionär verdienstvollst gewirkt hat. Hochw. P Supe¬ rior Köckert war Präses der Männer¬ Frauen= und Fräuleinkongregation. Große Verdienste erwarb er sich um die Renovie¬ rung der Marienkirche, Instandsetzung des Kirchenportales und der beiden Kapellen. Als Nachfolger im Superiorat wurde P. Johann Dobler S. J. aus Wien berufen. Steyr.DieStadtgemeinde hat ein Grundstück auf der Ennsleite im Ausmaße

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