Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1937

270 war schon wiedä mein Nachbärsleutn nöt recht. „Gemeinheit, wie das stinkt! Un¬ erhert, ungebildetä Läckl!“ sagt gar à foasts Weibäleut nebn meina. „Du gfüllti Blunzn,“ sag i, han i gsagt, „wiast dös nuh ämal sagst, hau i da in Käs umi.“ Schon bal wär's zan Raffä wordn. Da is abä der Herr mit sein Stäberl kemma und d’ Musi hat zan Spieln anghöbt. Aft han i aba gschaut. Auf oamal siach i ä scheni Wirtsstubn vor meina und der langhaxadi Rittä is à wieda da und sauft oan Pitschn voll nach da andern. Und wia aft mehra Gäst kemmä san, is à erschröckliche Saufärei angangä. Der rotschopfadi Kellnäbua hat gar nöt gnua herbringä kinna. „He! Du Bua!“ schrei i aufi. „Geh, bring ma à à Dögerl Most obä, i han an „Unver¬ erschröcklichn Durscht auf mein Streichkas!“ — „Bscht! Bscht! Ruhe!“ schämtheit, hinaus mit ihm!“ habn d’ Leut gwischblt. Aba da hat oan von dö Sauf¬ brüada da drobn dä Schlag troffa, den habn s’ aussitragn, hiatzt hat sih neamd mehr um mih gschert. Auf oamal sän aft zwoa Mannäleut kemmä, dö habn fensterln wolln. Aft is gar à drittä kemma, dö zwoa san abgfahrn und der langzodäti Sängä hat an¬ ghöbt, erschröckli süaß zan singa. Auf dös aufi is aft aus 'n Haus à Dirndl aussa kemmä, à Dirndl, nöt z’ groß, mudlsauba. Halt! han i mä denkt, dö wird recht für mih. Abä sie hat gar nöt hergschaut auf mih. All zwoa habn wundänschen gsunga und aft hat er's gar hergfangt und vor alli Leut busst. Is schon wiedä nix für mih, han i mä denkt, i wart bis dö lustign Weiba kemmän. Spödä habn s’ gar drobn in à Stubn à Hex gfangt. Wia's da aft zuaganga is, dös is gar nöt zan sagn, gschrian und abgfecht is wordn schaudali. Obs ös glaubts odä nöt, Moahm, auf oamal is à Wald dagwön, à richtiga stockfinstära Wald und moan sollt mä's nöt, däß dös sein kann. Da drinn is auf oamal da Ehnlmann aufgangä. Wundänschen hat à gleucht. Hiatzt is dä Rittä kemmä, der hat à Hirschgweih am Schädl ghabt und dö zwoa liabn Fraunä, dö habn eahm recht schen tan. Auf oamal is's umädum lebendi worn. A Geistäschar is glaubn sollt mä's nöt, à ganzi Schar halbnackadi Waldgeistä. einäkemmä und aft — Dö sän um den Rittä umanandatanzt wia Hummln und Bein und ham ä zwickt und gstochä. I han d' Augn zuagmacht und gar nimmä hingschaut auf dös sünd¬ hafti Gspiel. Lautä Häxn, lautä Häxn. Nau, wann dös öppä dö lustign Weibä sein solltn, vä dö mecht i koani. Dös is ja dös leibhaftige Sodomä und Ghumoriä, han i mä denkt. Aft is der langzodäti Sängersmann und dös kloani liabi Schneckerl kemmä, aba olli zwoa mit langmächtige Hemadpfoadn. Alls hat zsammgschrian, d' Musibanda hat umäteuflt wia väruckt, bis dä kloani Herr mit sein Stäberl nimmer kinnä hat, weil eahm wohl d' Hand weh tan hat. Da Vürhang is zuagangä und d' Leut herunt ham pascht, daß 's mä schiar d' Ehrln zsprengt hat. I moan allweil, auf dö Pläkata is à Druckfaihla gmacht wordn. Es sollt wohl hoaßn: „Dölästign Weibä!“ Heiteres. Heiratsvermittler. „Ich wünsche mich mit „Der Angeklagte hat nach Flitterwochen. einer ehrbaren Dame zu verheiraten. seine Frau mißhandelt, ich achttägiger Ehe Herr mehr „Ehr' oder mehr „Wünscht der beantrage wegen dieser Roheit zwei Wochen bar“?“ Herren, 7 Gnade, meine Gefängnis.“ Rache. Der Schneider kam Zeitgemäße nehmen Sie doch Rücksicht auf unsere Flitter¬ Das Dienstmädchen ließ ihn um sein Geld. wochen! „Ist der Herr zu Hause?“ sofort herein. Seine Medizin. Arzt: „Es geht gar nicht — — „Gewiß!“ „Da habe ich fragte er. anders, Sie müssen die Medizin nehmen, wenn ich mit der Rechnung Glück. Sonst, wenn sie Ihnen auch widersteht. Denken Sie Das Mäd¬ stets nicht da.“ — — kam, war er Patient: sei Bier.“ doch einfach, e „Ja. Aber gestern hat man chen lächelte: „Kann ich nicht Bier nehmen und denken, mir gekündigt es sei Medizin?

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2