Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1937

269 Dö lustign Weiba. Von Sepp Stöger, Steyr. Uebärall is grödt wordn davan. In Wirtshaus, bein Eisschiaßn, in da Zeidung, ja sogar nebn da Kirchatür is à Plakät pickt, wo drauf gstandn is: Dö lustign Weiba. Dös hat in Simerl va Froschdorf koa Ruah lassn. Dö lustign Weiba muaß & sehgn, kost's, was kost. „Moahm!“ hat a gsagt zu seina Moahm, „wann ma oani päßt va dö lustign Weibaleut, aft bring i oani hoam, aft wird s’ gheirät, wann s’ a dä Moahm zuaständi is. Nau und weil d' Moahm eh ollweil moant, däß i endlih ämal heirätn soll, nau, so schau i mä halt nachät gleih um à lustigs Weibäleut um, denn dö dasign Dirndln machan sih eh allmal an Fotz an, wann i oani frag wegns Heirätn, weil eah mein Kropf nöt gfallt. Er is eh nur wia à kloana Kindskopf und dert is à an iadn z' groß, dö Drutscherln, dö hoaglichn“ In andern Tag hat sih da Simerl aufs Radl gsitzt und is einigfahrn in d' Stadt zu dö lustign Weiba. Spat is à hoamkemma döselbi Nacht. Und in andern Tag hat ä alls da Moahm dazählt, wia's gwön is. Also i bi aufi ins Kinamatägräfntheäter, wia mä's da Hausknecht van Trämperlwirt angratn hat, und han mä à Kartn käft. Sö ham & Glück, hat da Kassiera gsagt, dös is dö allalötzte Kartn und kost nur zwo Schülling. „Was?“ sag i, „zwoa Schülling? Oan gib i da!“ sag i. Er hat abä nix handln lassn, der Rauba. Aft bin i in an großmächtign Saal einikemmä. Leut hat's da drinn gebn, i moan, à paar tausend. Auf oanmal is's Liacht ausgangä und i steh da in da Finstern. Aft is à feinä Herr mit an kloan Laterndl kemmä und hat mih hingweist auf mein Platz. A sechs, a siebn Leut habn aufstehn müassn und alli habn brummt wegn da Ofatur. Endli han i mih einigwutzlt und wia i mih niedäsitz, huck i auf da Erd. Der Luadässtuhl hat gar koa Brödl ghabt. Oa ham glacht und dö andern gfluacht, wieda wegn da Ofätür. Oanä hat gsagt: „Huck dih nieda, hiatzt geht's!“ Hiatzt is wirkli auf oamal à Brödl am Stuhl gwön. Voran hat à Musibändä gspielt und mittn drein is oana gsessn, der hat allweil in an großn Büachl umänandäblädlt und va lautä Zorn mit an Stäberl umä¬ nanda gfuchtlt. Auf oamal geht da Vürhang auf und a wundaliabs Weibäleut mit an Briaf in dä Hand hat zan schrei anghöbt. Aft is à zweiti kemmä, Hägott, dö hätt mä a gfalln, mudlsauba is gwön. Dö hat à an schröcklichn Zorn ghabt, aft ham alli zwoa zän Singä anghebt, obwohl s’ an erschröcklichn Zorn wögn dö Briaf ghabt habn. I han nöt vastandn, was ghabt habn mitänanda, aber daß dös nöt lustige Weibä san, han i gleih kennt. Auf oamal is da Vürhang wieda zuagangä und d’ Leut habn alli erschröckli zän Paschn anghöbt. Denan muaß dö Streitärei da drobn gfalln habn. Aft is ä wundänscheni Stubn dagwön und dö zwoa Weibäleut habn sie hiatzt ganz guat vätragn und habn sogar glacht. D' Musibändä hat in oanan fort¬ gspielt, aft is à Entzläckl Ritter einäkemma, den dö zwoa Weibsbilda gleih drauf in an großmächtign Waschkorb einigsteckt habn. Zwo andani Mannä habn den Korb schia gar nöt dähöbn kinnä. „Warts,“ han i aufigschrian, „ös Krippln, dös werdn mä gleih habn, i hilf eng.“— „Bscht! Bscht! Ruhe!“ habn meini Nachbärn gsagt und habn mih nöt aufi lassn. Mein liabi Moahm, aft is zuagangä da obn in da Stubn. Mannäleut und Weibäleut san eini gschablt bei da Tür und habn deut und gschrian, oanä war däbei, der hat abgfecht wia à Wilda, s Mäul hat à aufgrissn, däß dö goldäran Zähnt außäblitzt habn. Aft is wiedä da Vürhang zuagangä und d' Leut herunt habn pascht wia d' Schuahplättlä. Halt! han i mä denkt, hiatzt kunnst ä weng jausnä. Nimm vä mein Schneutz¬ tüachl mein Kas, à Bröckl Gselchts und s Brot aussä und höb zan Jausnä an. Dös

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