Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1936

324 ner in Enns beim Baden im Ennsfluß nächst dem auf niederösterreichischer Seite ge¬ legenen Brückenpfeiler am Flußgrund eine männliche Leiche entdeckt, die nach der Ber¬ gung als die des am 15. Juli in der Enns nächst Steyr ertrunkenen Hilfsarbeiters Josef Furtmayr ausSierning agnosziert wurde. 18. Kürnberg. Die Gastwirtin und Sägewerksbesitzerin Frau Cilli Chochol in Ruckenstein feierte ihr 40jähriges Ge¬ chäftsjubiläum, aus welchem Anlasse ihr vom Landesverband der Gastgewerbe=Ge¬ nossenschaften ein Diplom überreicht wurde. 19. Garsten. Der 27jährige, in Garsten wohnhaft gewesene, arbeitslose Schuhmacher¬ gehilfe Franz Bramberger wurde im Walde (Kreuzleite) oberhalb des Garstener aufgefunden. Bram¬ Friedhofes erhängt berger dürfte die Tat in Trübsinn begangen haben. Gleink. Der 18jährige Schmiedlehrling Alois Max, der sich im Steyrer Landes¬ krankenhaus einer Blinddarmoperation unter¬ ziehen mußte, erlitt infolge andauernd hohen Fiebers plötzlich einen Irrsinnsanfall und sprang vom zweiten Stock aus seinem Kran¬ kenzimmer in die Tiefe, wo er mit zer¬ chmetterten Gliedern tot liegen blieb. 20. Steyr. Der Christlich=deutsche Turn¬ verein Steyr beteiligte sich an dem 4. Ver¬ bandsturnfest in Linz, das vom 9. bis 14. Juli dauerte, mit 54 Mitgliedern unter Führung seines Turnwartes Herrn Alois Löser. Der Verein erwarb 42 Siege mit Herr Karl Huber, Handelsangestellter in Rammel¬ meyers Warenhaus „Zum Merkur“ in Viehdorf 14, Niederösterreich, verschied am 15.JJuli 1935. 2736 Gesamtpunkten in den Einzelwett¬ kämpfen Molln. Der 21jährige Büchsenmacher Wilhelm Schrefler aus Steyr, der am 11. Juli in Agonitz beim Baden ertrunken ist, wurde geborgen. Der Verunglückte war Heimatschützer und Mitkämpfer bei der Februarrevolte. Garsten. Gauführer Oberst Ramoult aus Steyr nahm die Dekorierung von Gen¬ darmerie= und Gemeindewachebeamten mit dem ihnen von Bundesführer Vizekanzler Starhemberg verliehenen Gedenkzeichen vor. Ausgezeichnet wurden: Gendarmerie¬ Josef Schmidauer, Rayonsinspektor Eduard Zöllner Revierinspektor Franz Lindenbauer, Josef Hackl, Lambert Jöchtl und die Gemeindewachebeamten Krenn und Dirnberger Windischgarsten. Nachmittags wurde das Windischgarstener Tal von einer furcht¬ baren Unwetterkatastrophe heimgesucht, welche die verheerenden Wirkungen der Katastrophe vom 4. Juli 1929 weit übertraf. Trotz brau¬ Frau Theresia Huemer, Mitbesitzerin des Pöllndorfer¬ gutes in Falkenberg, Matzelsdorf 15, Pfarre Sierning, starb am 19. Juli 1935. ein Hochgewitter zu¬ sender Winde zog sich über den Strichen sammen, das anfangs Sengsengebirge nieder¬ Pießling, Roßleiten, schob sich aus dem zugehen drohte. Plötzlich chwarzer Wolken¬ Warscheneck=Winkel ein bausch her und im Nu flammten die Blitze in die Schlucht nieder, die zum Gleinkersee gräßlichen Donner¬ von niederschneidet, schlägen begleitet. Wie aus Mulden schoß das Wasser nieder, Gießbäche stauten sich auf den Wegen und Feldern und Hagelkörner bis zur Größe von Hühnereiern sausten nieder und so zerschlugen alles in Grund und Boden vernichtet daß die Ernte zum Großteil wurde. Wald= und Obstbäume wurden ge¬ Scheunen gespalten, ausgehoben knickt niedergelegt, Dächer aufgerollt, Wege, die bereits durch die Gießbäche verschlammt waren, noch durch die oft weite Strecken entlang führende Niederlegung der Bäume zu beiden Seiten vollkommen verrammelt Der Verkehr staute sich vor allem auf der Bundesstraße Windischgarsten—Spital a. P, wo bei der Steinbichler=Kapelle ein Gro߬ teil der das Straßenbild säumenden Obst¬ bäume mitten in die Fahrbahn geworfen wurde, so daß der Bundesbahn=Omnibus¬ — Auf der soge¬ verkehr behindert war. nannten Sonnriß bei Kleinreifling erschlug der Blitz zwei auf der Weide befindliche Ochsen des Landwirtes Kaltenbrunner, vulgt Daxbauer, wodurch der Besitzer einen — Am Schaden von rund 1000 S erlitt. gleichen Tage zündete in Schacherdorf, Ge¬ meinde Ried i. Tr., ein Blitz das Anwesen des Landwirtes Leopold Gebeshuber,

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