362 schönen Kapellenbäumen und der hübschen Baumgruppe bei der Brunnstube oberhalb des Teiches. An diesem stand vor 40 Jahren ein riesiger Birnbaum, auf welchem die von Süden heimgekehrten Stare ihre großen heiteren Versammlungen abhielten. Jetzt besorgen sie dies in dem üppigen Obstgarten von Neulust, der in mustergültiger Weise mit vielen Nist¬ kästchen ausgestattet ist, eine Tradition, die von den hochw. Franziskanern, den nunmehrigen Besitzern, in mustergültiger Weise übernommen worden ist. Das stille Tal des Sarningbaches führt zu dem sehr schön gelegenen Garstener Teich (bischöflicher Besitz), in dem sich der zur Saaß ansteigende Wald spiegelt. Hier sollen die leider seit langem verschwundenen Seerosen wieder angesiedelt werden. Beim bischöf¬ lichen Forsthaus in der „Herrenweid“ steht eine uralte, aber nicht sehr große Linde und nächst dem Haus eine sehr schöne pinienartig entwickelte Weymouthkiefer. Zur Saa߬ höhe führt der schöne Weg über Pesendorf vorbei an einer Kapelle beim Bertholdihof mit einer besonders schönen, starken, vollkommen gesunden Linde. (B.: Steyr=Werke.) Die Höhe vom „Kaiser in der Saaß“ (B.: H. Franz Ehrenhuber) ist bekannt durch ihreweithin sichtbaren Spitzpappeln, von denen leider schon die beiden bei der Kapelle arg gelitten haben. Aber in der Nähe steht noch Nachwuchs dieses hochdekorativen Baumes, von dem auch 12 Stück das hübsche Aschacher Kirchlein umgeben. Gerade in diesem welligen Gelände ist die Spitzpappel ein willkommener Orientierungsbaum; so finden wir noch schöne Exemplare bei mehreren großen Höfen. Erwähnt sei auch die Inschrift am Bildstock nächst „Kaiser in der Saaß“, die von ungeheurem Wildreichtum berichtet (80 Hirsche auf einer Strecke). Die vier bekanntesten Spitzpappeln standen an der Nordwand des Gasthauses Thanner „In der Luft“ und blickten weit ins Land; zwei sind heuer ein Opfer der Stürme geworden, sollen aber ersetzt werden. Verfolgen wir den Bergrücken gegen Südwesten weiter, so kommen wir zur Hochhub mit ihrer mächtigen Hauslinde; eine noch stärkere steht neben dem Tanzmayergut gegen Steinbach zu. Dazwischen kommt man an einem altertümlichen, schwer gebauten Holz¬ kreuz vorüber, das von zwei besonders großen, schönen Birken flankiert wird. — Dort, wo der Sattel vom Ternberger Bäckengraben nach dem Steyrtal hinüberführt, stand einst die riesige Sandtnerlinde, die leider ein Opfer der Unvorsichtigkeit zweier Handwerks¬ burschen beim Lagerfeuermachen geworden sein soll. — Die junge, schöne Linde daneben ver¬ spricht erst nach langen Jahren vollen Ersatz (B.: Groß=Sandtner). Rechtes Steyrufer. Wenn wir unterhalb des Steyrer Lokalbahnhofes längs dem Hauptarm der Steyr gegen Unterhimmel wandern, so finden wir an den Granitquadern des Bahndammes die sonderbare orangerote Luftalge (Trentepolia) in dichten, moosartigen Polstern. Die Pflanze ist, abgesehen von ihrer besonderen Schönheit, schon darum ein Kuriosum, weil unsere übrigen Algen grün und gänzlich an den Aufenthalt im Wasser gebunden sind. Da sie dem Damm nicht im Geringsten schadet, wurde sie von der Bahnverwaltung (H. Direktor Ing. Inführ) auf unsere Fürsprache unter Schutz genommen. In Unterhimmel standen beim großen Werkshaus vier große Pyramiden¬ pappeln, die als altersschwach gefällt und in beispielgebender Weise durch den Besitzer Herrn Gewerken Viktor Werndl sofort durch gute junge Stämme ersetzt wurden In der Roseneggerau stehen ebenfalls in V. Werndlschem Besitz links vom Brückenkopf an der „Kruglwehr“ vier prachtvoll entwickelte Eichen ganz ähnlich im Gelände, wie es in deutschen Landen seit Jahrtausenden auf den „Hutweiden“ der Fall war; nur wenige be¬ sonders widerstandsfähige Pflanzen überlebten den Verbiß des Weideviehs und so entstanden — in den Niederungen parkartige Pflanzenvereine. 200 bis 300 Meter von der Haltestelle entfernt erhebt sich unter der Konglomeratleite eine der größten Rotbuchen. — In den Auen waren noch vor 50 Jahren Schwert= und Feuerlilie, Türkenbund, der Frauenschuh und andere seltene Orchideen (Knabenkräuter) nicht selten, ja auch ausge¬ sprochen alpine Seltenheiten bringen die Hochwässer als Samen in den Auboden, wo sie oft chön auskeimen. Ein gründlich und stetig von der ganzen Bevölkerung durchgeführter Pflanzenschutz würde in einigen Jahren unsere Auenflora außerordentlich bereichern. Von schönen Hauslinden wäre am rechten Steyrufer die am Brückenkopf von Neuzeug unterhalb Pichlern zu nennen. Linkes Steyrufer. Oberhalb des Krankenhauses erhebt sich neben dem Rogel=Hof eine hohe, weithin sichtbare Spitzpappel. — Die Steilfelsen oberhalb der Sierninger Landstraße gegenüber der Station Pergern haben vermutlich in der Urzeit dem Steinzeitmenschen ein höchst willkommenes Heim in ihren jetzt zum Teil schon verstürzten Höhlen geboten. Die Lage der Felsenhöhlen
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2