359 über d' Höh' fahr'n.“ Das heißt, wenn der Felsen den Ennsspiegel berührt, ist der Wasser¬ stand hoch genug, um das obere Fahrtwasser bei dem Stromfelsen („Der Wolf") benützen zu können. Ein wenig bekannter, nach starkem Regen sehr schöner Wasserfall ist der Absturz — des Fallerbaches über die Niederterrasse bei Dürnbach. Vor Trattenbach etwa — ebensohoch wie der gegenüberliegende Buchsbaumwald von Ternberg stehen auf einer Anhöhe die letzten Ueberlebenden eines Wacholderwäldchens, das aber nunmehr vom Besitzer geschont wird. Die schöne Gruppe von Weymouthkiefern mit einer riesigen Linde ober der Station wird von der Herrschaft Lamberg geschützt. Trattenbach ist reich an riesigen uralten Eiben. Allein an der nordwestlichen Kante der Beisteinmauer (B.: Unterpermeßgut des Herrn Josef Busenlechner) stehen — — chon durch ihre exponierte Lage geschützt fünf etwa 40 Zentimeter dicke Eiben, einige noch stärkere auf der Kreuzmauer (B.: Herr Lebersberger) und eine uralte auf dem Felszahn ober dem Klausrieglergut auf der Klausriegler=Mauer (B.: H. Leopold Pranzl, Kimberg 3). Die Beisteinmauer trägt überdies noch die zierliche Krone einer schirmförmig gewachsenen kleinen, aber sehr alten Föhre und in ihrem südlichen steinigen Hang gedeiht noch wilder Buchs und der sonst so seltene Schattensteinbrech. Auf dem Weg zum Mandl¬ maiß kommen wir am schäumenden schönen Schreibachfall vorüber, unweit dessen eine der stärksten und besten Quellen unserer Vorberge entspringt. 120 Schritte östlich ober¬ halb des Mandlmaißjoches finden wir den seltenen Fall eines Fichtenvierlings (Herrschaft Graf — Lamberg) von vier Meter unterem Stammumfang. Auf den benachbarten Bergen, demSchoberstein und Gaisberg, gedieh vor etwa hundert Jahren noch das Edel¬ Gewinnsucht ausgerottet weiß. Als es in den Neunziger=Jahren aus Unverstand und wurde, setzte es einer der besten Botaniker und Entomologen Steyrs der leider so früh ver¬ storbene Herr Josef Petz, mit gutem Erfolg wieder an. Eines chönen Tages war auch — Die diese Flora durch den heimlichen Raubzug eines holländischen Händlers vernichtet. Schaffung des Naturschutzgesetzes, Wachsamkeit der Landesbewohner und naturfreundlich ein¬ gestellter Touristen sowie energisches Eingreifen der Behörde im Betretungsfall können viel¬ aber leicht noch unsere ohnedies schwer verarmte Alpenflora retten. Die wertvollste Hilfe erwarten wir dringend von den Lehrpersonen, die zur Erhaltung unserer Naturschönheitensehr viel beitragen können, wenn sie keine Gelegenheit versäumen, die Jugend im Sinne des Landschafts= und Naturschutzes zu belehren. Es wurden darum vom Verfasser die Pflanzen¬ schutztafeln, welche auch diesem Aufsatz beigegeben sind, gezeichnet und sollen im Laufe der Zeit an Gendarmeriepostenkommanden und Schulen unserer Gegend ausgegeben werden. An dieser Stelle sei der Dank an die Redaktion ausgesprochen, welche für diesen Zweck 300 Exemplare gedruckt hat. Leider war ein Farbendruck zu kostspielig, so daß die Farben mit der Hand nachgetragen werden müssen. Das Paralleltal zum Trattenbachtal, das Wendbachtal, weist an seiner Mündung und in seiner Mitte Felsengen auf, deren seitliche Auswaschungsstellen von viel tausend¬ jähriger Erosionstätigkeit der wilden Bergwässer erzählen. Ein noch wenig bekanntes Natur¬ denkmal dieses Tales ist das kühne Felsentor oberhalb des längst verfallenen Eisen¬ Eine andere geologische Merk¬ bergwerkes bei der ehemaligen „Blechschmieden=Taverne“. — würdigkeit ist die Nix= oder Hintsteinerhöhle, deren scheunentorgroße Oeffnung nach Süden über dem Wendbachtal gähnt. Im Inneren der nicht sehr tiefen Höhle sind einige Tropfsteinsäulen, die aber leider durch den leidigen Gebrauch von Fackeln durch „Entdecker“ arg geschwärzt sind. Jede Verunreinigung von Höhlen ist nach dem neuen Höhlenschutzgesetz verboten. Die „Hohe Dirn“, deren Schroffen steil ober dem Hintsteinerhof aufragen, trägt am Weg von der Spitze zur Skihütte eine ungeheure Rotbuche, die sogenannte „Altweiberbuche“. Weitschattend breitet sich die Krone aus und in Mulden und Ritzen des gewaltigen Stammes haben sich nicht weniger als 21 verschiedene Pflanzenarten angesiedelt. Nahe dem Abstieg zum Hintsteiner steht eine noch größere, aber schon vom Alter etwas brüchige Rotbuche, unter deren düsterer Krone man in einem kleinen Dom zu stehen meint. Beide Buchen stehen unter dem Schutz der Herrschaft Lamberg. Südlich der „Hohen Dirn“ ragt einsam auf größten unserer Eiben über den Talgründen des Rohr¬ einer Almweide eine der baches auf. Von Reichraming aus führen wenig begangene Pfade in weite einsame Wälder und im Kaixengraben ist noch eines der sonderbaren Felsentore zu finden. Hier ge¬ deiht noch die Eibe als Schattenbaum und manche Ortsbezeichnungen erinnern noch an Wolf, Luchs und Bär. Zwischen dem Enns- und Steyrtal. Der sanft ansteigende Höhenzug von Aschach liegt zwischen dem Enns= und Steyrtal und beginnt oberhalb des Quenghofes (B.: Herrschaft Lamberg) mit seinen beiden
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