357 stritten worden. In früheren Schriften findet man öfter die Auffassung, das Buchdenkmal sei ein Findlingsblock, den die eiszeitlichen Gletscher aus dem Inneren der Alpen verfrachtet hätten. Dies ist schon darum nicht möglich, weil die Gletscher diese Stelle nicht erreicht haben. Genaue Untersuchungen des österreichischen Chefgeologen Dr. Geyer, des Dr. Götzinger (Wien) und des Professors Dr. Weiß (Linz=Weyer) haben „anstehenden Granit“, u. zw. von genau derselben Abart, wie der des Pfennigberges bei Linz ist, ergeben. Es besteht die größte Wahrscheinlichkeit, daß die beiden Granitmassen unterhalb des Alpenvorlandes und der Sand¬ steinzone direkt zusammenhängen. Beim Süd=Nord=Schub der Ostalpen in der Tertiärzeit ist die Pechgrabner Granitklippe zu einem Stauungszentrum geworden, dessen Einflüsse den Ver¬ lauf aller umgebenden Gebirgsrücken weitgehend beeinflußt hat. Wir haben es hier also mit einem Naturdenkmal ersten Ranges zu tun, das sich in geologischen Kreisen zu¬ nehmender Berühmtheit erfreut. Auf den Bergwiesen neben dem Dorf Neustift (2 Stunden von Großraming) sind zwei ähnliche, aber nur etwa ein Meter große anstehende Granitfelsen S·RN S gefunden worden. Auch diese gelten als Naturdenkmale. Der fälschlich als Granit bezeichnete sehr harte Fels im Lumplgraben bei Großraming hat sich als Kieselsandstein erwiesen. Ober¬ halb des Ortes steht ober einem Hohlweg eine Rotbuche von außerordentlichem Umfang. Wenige Kilometer vor der Einfahrt der Bahn in den Tunnel von Kastenreith steht links vom Bahnkörper ein bizarrer Konglomeratfelsen, der zwar keine besondere wissenschaftliche Bedeutung hat, aber mit seiner absonderlichen Gestalt, gleich der eines sitzen¬ den Löwen, erhaltungswürdig erscheint. Ein historisches Naturdenkmal hingegen stellt die uralteFlößerlinde an der Mündung des Weyrerbaches in die Enns dar, die schon auf dem1619 gemalten Fresko auf dem „Kasten“, der alten Flößertaverne, als starker Baum verzeichnet ist. Der nahe Ort Weyer besitzt drei besonders schöne 200= bis 300jährige Linden; ebenso sindalte Eiben in den Wäldern der Umgebung nicht selten, wie etwa die Eibe am Weg zum Heiligenstein. Der ungeheure, über vier Meter dicke Ahorn im Dreherschen Forst ist eine Beute des Sturmes geworden. Leider ist auch der Versuch, die in Oberösterreich fast gänzlich vernichtete
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