348 Stunden ununterbrochen im Dienst, ebenso gerichte Steyr unter dem Vorsitze des Kreis¬ das Militär das unter den schwierigsten gerichtspräsidenten Hofrates Dr. Ganz¬ Umständen seinen Pflichten nachkam. Sehr wohl eine Standgerichtsverhandlung gegen staunenswert waren auch die Leistungen der den arbeitslosen Schlosser Josef Ahrer, der Rettungsgesellschaft, die ebenfalls ununter¬ den auf der Ennsleite wohnenden Steyrer brochen in aufopferndster Weise bereit stand. Heimatwehrmann Josef Zehetner und Obmann Ludwig Riedler mit 12seinen dessen Braut Josefine Nagelstraßer 20 Getreuen hat unter Einsatz des Lebens durch Revolverschüsse getötet hatte. Ahrer getrachtet, der freiwillig auferlegten Pflicht wurde zum Tode durch den Strang ver¬ nachzukommen und den Verwundeten Hilfe urteilt und hingerichtet. zu bringen. Auf Seite des Schutzbundes Möge nach diesen schweren Tagen allen waren, soweit festgestellt werden konnte, die Erkenntnis werden, daß nicht Haß und zehn Tote und zweiundzwanzig Verwundete Kampf, sondern nur friedliche Zusammen¬ zu verzeichnen. arbeit aller Stände das Wohl des Staates Am Samstag, den 17. Februar, um halb und des Volkes in unserem heißgeliebten 10 Uhr vormittags begann beim Kreis¬ Oesterreich begründen kann. Zum Aodr des Ralhters Sr. Vollfust. 25. Juli 1934. „Der Kanzler tot — von MörderhandDu großer Gott kennst wohl sein gefallen!“ Denken, Planen, Ein kurzes Wort, doch läßt es uns er¬ So klug und rein, so selbstlosund voll beben. Milde, Vertierter Haß zerriß ein teures Nie führte Arglist er in seinemSchilde, Leben Er wollte nur den Weg zur Höhe Vor aller Welt mit blutbefleckten bahnen. Krallen. Nun zog er fort, wird niemalswieder¬ kehren, Fürs Vaterland, daß froh und frei es Wohnt nun bei Dir im lichtenHimmels¬ bliebe, frieden. Für Oesterreich, dem er dereinst ent¬ In der Geschichte bleibt ihm be¬ stets sprossen, schieden Hat er sein Blut ganz einsam nun ver¬ Ein helles Denkmal voll der höchsten gossen, Ehren. Fern jedem Trost und ohne letzte Liebe. Ein heilig Band soll ihn mituns ver¬ binden, Wir richten nicht, denn einer wohnt da Es ist weiß=rot, aus Blut undLicht ge¬ droben, woben. Den jene Mörder treulos längst ver¬ Er bleibt uns Führer auch beiGott da gessen, droben, Er hat das Urteil ihnen schon be¬ Nie wird sein Wort aus unsern Herzen messen schwinden. Auf jene Klage, die die Welt erhob. Dollfuß ging fort, doch Oesterreich wird Es ist so still um uns’res Kanzlers leben. Bahre, Verbrecherhand wird nimmeres zer¬ Es schweigt das Land, für das er heiß stören. gestritten, Und alle Welt soll unsern Schwur heut' Als Märtyrer den Opfertod erlitten, hören: Viel tausend Beter steh'n vor dem Dem Vaterland gilt unser ganzes Altare: Streben! Leopold Arthofer.
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