Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1935

342 wurde ein Festzug abgehalten, in dem 500 Reichsbündler mit 22 Fahnen und Wimpel und 13 Vertreter des Klerus mar¬ chierten. Nach dem offiziellen Festakt folgten Stunden gemütlichen Beisammenseins in den Gasthäusern. Die Obmänner der Großraming. landwirtschaftl. Berufsgenossenschaften hielten in Großraming gemeinsam mit den Bürger¬ meistern des oberösterreichischen Ennstales unter dem Vorsitz des Abg. Kopf eine sie sich mit den Ka¬ Tagung ab, in der piteln Bergbauernhilfe, Holz= und Vieh¬ absatz sowie Güterwegbauten und sonstigen dringenden wirtschaftlichen Fragen des Enns¬ tales beschäftigten. Die Konferenz bot ein Bild der Geschlossenheit des bäuerlichen Ennstales. 27. St. Florian. Am 27. August wur¬ Gottfried den von Herrn Dechant Dr. Schneidergruber dreizehn Kleriker¬ novizen und drei Laienbrüder eingekleidet. Seit dem 15. Jahrhundert gab es im Stifte keine Laienbrüder mehr. Nunmehr wurde Frau Knna pfistermüller, Besitzerin am Schwanböck¬ gute in Schwanbach, pfarre St. Florian, verschied am 21. August 1954. durch den gegenwärtigen Probst Dr. Vinzenz Hartl das Laienbrüder=Institut wieder er¬ richtet. Es lebt also eine altehrwürdige, seit fast 500 Jahren unterbrochene Tradition in St. Florian wieder auf. St. Florian. Der Bürger Herr August Kiß, Spenglermeister in Markt St. Florian, wurde im Alter von 77 Jahren in ein besseres Jenseits abberufen. Herr Kiß er¬ freute sich größter Wertschätzung und erwarb besonders um die Freiw. Feuerwehr sich große Verdienste; er war Besitzer der sil¬ bernen und goldenen Medaille der Feuer¬ Der Kath. Gesellenverein betrauert wehr. in ihm seinen Schutzvorstand. 28. Steyr. Der Bundesminister für Handel und Verkehr hat den Professor der und Elektro¬ Bundeslehranstalt für Baufach Schrangl, technik in Bregenz, Ing. Franz zum Direktor der Anstalt ernannt. Direktor Steyrer und Schrangl ist ein gebürtiger Sohn des Hilfsämterdirektors i. R. Franz Schrangl in Steyr, Neuschönau. Steinbach a. Z. Die Ehegatten Wolf¬ gang und Maria Weingärtner, Private und einstige Besitzer des Schmalzeranwesens in Steinbach a. Z., feierten das 50jährige Hochzeitsfest. Der Jubilar steht im 91. und seine Frau im 81. Lebensjahre. Eine große Schar von Kindern und Enkelkindern, eine ferners der stattliche Goldhaubengruppe, Veteranenverein von Pettenbach, dessen Mit¬ glied Herr Weingärtner schon seit der Grün¬ dung vor mehr als 50 Jahren ist, und die Musikkapellen von Pettenbach und Stein¬ bach gaben dem Hochzeitspaar das Geleite zur Jubelmesse. Die weltliche Feier fand im Gasthof „Weidenau“ statt. Losenstein. In einem Lagerraum der Taschenfeitelfabrik Simon Redtenbacher sel. Witwe u. Söhne in Losenstein brach Feuer aus und vernichtete die im Raume sowie die Innen¬ befindlichen Vorräte einrichtung. Durch den Brand wurden 98.980 Taschenfeitel und Messer vernichtet. Das Feuer war durch unvorsichtiges Han¬ in tieren mit einem brennenden Zündholz Die der Nähe des Lackkastens entstanden. den eigene Fabriksfeuerwehr lokalisierte die Brand. Bei den Löscharbeiten erlitt 51 Jahre alte Maria Schmiedthaler aus Losenstein schwere Verbrennungen. Losenstein. Herr Josef Leutgeb, Pächter auf Schloß Kogl in Lausa, verschied nach längerem schweren Siechtum im Alter von 42 Jahren. Steyrling. Herr David Reiterer, R. fürstl. Schaumburg=Lippescher Förster i. tarb im und Hausbesitzer in Steyrling, 68. Lebensjahre. Vom Jahre 1899 bis 1927 versah er mit vorbildlicher Pflichttreue seinen Dienst als herrschaftlicher Förster. 29. Enns. Die Heeresschule mußte wegen Raummangels von Enns nach Wiener=Neu¬ stadt verlegt werden. Das Scheiden dieser Schule wurde von der Stadt Enns sehr be¬ dauert, herrschte doch zwischen den Ange¬ hörigen der Akademie und den Bewohnern der Stadt das beste Einvernehmen. Auch war die Akademie durch die Traditionsfeiern wie alle künstlerischen Veranstaltungenzu ge¬ einem wesentlichen Bestandteil der Stadt worden. — Im Jahre 1921 wurde die eigent¬ Er¬ liche Heeresschule als einzige Offiziers=, Bildungsstätte Oesterreichs ziehungs= und in Enns errichtet. Während ihres dreizehn¬ ährigen Bestandes nahm die Schule einen Stadt und Land beständigen Aufstieg. mili¬ konnten stolz sein, daß diese einzige in tärische Erziehungs= und Bildungsstätte ihren Grenzen erstanden und ausgebaut wor¬ den war. Aus dieser Schule sind in den ab¬ Offi¬ gelaufenen dreizehn Jahren über 500 ziere hervorgegangen. Die dritten Jahrgänge der Akademie waren als sogenannteFach¬ chulen in Wien und Klosterneuburg statio¬ niert; deren örtliche Wiedervereinigung mit

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