318 pointnerMitbesitzerin des Großeder¬ gutes in Rosenegg 8, in ein besseres Jen¬ eits abberufen. 20. St. Ulrich. Zu Pfingsten fand die Einweihung der Kapelle am Unterstraßergut der Besitzerseheleute Herr und Frau Hofer in Unterwald durch den Ortspfarrer Hochw Herrn Geistl. Rat Johann Derflinger, tatt. Die Kapelle ist eine Zierde der Ulricher Landschaft. Enns. Altbürgermeister Viktor Edler von Scheuchenstuel=Weichingen, Haus¬ besitzer und Glasermeister in Enns, welcher am 16. Mai 1934 auf dem Heimwege von einemBegräbnisse durch einen Verkehrs¬ unfall verunglückte, war am Pfingstsonntag einen schweren Verletzungen erlegen. Herr alt¬ von Scheuchenstuel entstammte einer adeligen österreichischen Offiziersfamilie. Er war vom September 1897 bis Jänner 1911 Bürgermeister der landesfürstlichen Stadt Enns. Unter seiner Amtswaltung wurde das städtische Wasserwerk erbaut; der Schulhaus¬ zubau und Ankauf des Sparkassegebäudes Frau hermine Bader, Bundespolizei=Rayonsinspektors¬ gattin in Steyr, starb am 19. Mai 1954. veranlaßt. Weiters fällt in die Zeit seiner Amtstätigkeit die Erbauung des Gaswerkes und der Hengstenhallen; unter ihm erhielt auch das Krankenhaus nach einer durch¬ greifendenReorganisation und baulichen Ausgestaltung das Oeffentlichkeitsrecht. Der Bau der Militär=Unterrealschule (heute Heeresschule) ist sein Werk. Für seine uner¬ müdliche Tätigkeit zum Wohle der Gemeinde wurde Herr Scheuchenstuel seinerzeit durch Verleihung des goldenen Verdienstkreuzes und des Titels „Kaiserlicher Rat“ ausge¬ zeichnet. Die Gemeindevertretung von Enns würdigte seine überragenden Verdienste um die Stadt mit dem Ehrenbürgerrecht. Der Dahingeschiedene war Ehrenkommandant der Freiw. Feuerwehr und Ehrenmitglied des Krieger= und Veteranenvereines. Altbürger¬ meister Scheuchenstuel, der 1935 das dia¬ mantene Ehejubiläum gefeiert hätte, war trotz seiner 84 Jahre noch von seltener Rüstigkeit und immer eifrig tätig. Mit ihm hat ein edler Charakter und vorbildlicher Mensch, dessen Name in den Annalen der Stadt Enns immer ehrenvoll genannt werden wird, von dieser Welt Abschied genommen. 22. Steyr. Pfingsten 1934 stand im Zeichen lebhaften Fremdenverkehres. Zwei große Veranstaltungen, und zwar die Filius¬ ahrt 1934 des Oesterr. Motorradfahrer¬ verbandes und der 13. Oesterr. Hafnertag in Steyr trugen wesentlich dazu bei. An den beiden Feiertagen weilten 1500 Personen in Steyr zu Besuch. Die Kontrollstelle Zwischen¬ brücken auf der Voralpenstraße in westlicher und östlicher Richtung haben außer den Kraftfahrzeugen von Steyr und Umgebung 74 Lastkraftwagen mit Personenbeförderung, 405 Privatpersonenkraftwagen, 147 Kraft¬ räder mit Beiwagen und 503 einspurige Krafträder, zusammen 1173 Kraftfahrzeuge, assiert. Beim Paddlersport war der Verkehr im Vorjahre stärker, es wurden nur 30 bis 40 Boote auf der Enns gezählt. Thanstetten. Herr Johann Stein¬ mair und seine Gattin Theresia vom Ober¬ wiesergute, Pfarre Thanstetten, begingen ihr 50. Ehejubiläum. Die Ehegatten Steinmair, biedere Bauersleute, waren durch 42 Jahre Besitzer des Oberwiesergutes worauf sie sich im Jahre 1927, nachdem sie den Besitz über¬ geben hatten, in das Ausgedinge zurückzogen. Obwohl beide Jubilare schon hohe Siebziger sind, erfreuen sie sich noch besten Wohlseins und sind auch heute noch tätig. Asten. Herrn Johann Koch, Mesner an der Pfarrkirche in Asten, wurde die Ehren¬ medaille für 40jährige treue Dienste ver¬ liehen. 23. Steyr. Herr Karl Atzelhuber, Schuhmachermeister, Sierningerstraße 5, starb Ver¬ im 49. Lebensjahre. Der geschätzte blichene war Mitglied desKath. Arbeits¬ bundes, des Spar= und Unterstützungs¬ vereines und der „Frohen Jugend“ in Steyr. Kremsmünster. P. Stephan Ehren¬ gruber, Studienrat und emer. Professor des Stiftsgymnasiums Kremsmünster, ver¬ chied in seinem 82. Lebensjahre. Zu Tal¬ heim bei Wels geboren, kam er 1865 an das Kremsmünsterer Gymnasium. Da er beson¬ dere Vorliebe für die humanistischen Fächer zeigte, wurde er nach Eintritt in das Stift und Absolvierung der theologischen Studien an die Wiener Universität als Lehramts¬ andidat für Latein und Griechisch geschickt. Im September 1881 begann P. Stephan als — upplierender Lehrer seine Tatigkeit am Gymnasium und erwarb sich die Approbie¬ rung in der klassischen Philologie für das janze Gymnasium. Er war der echte Philo¬ og der alten Schule. Von seiner gründlichen Fachbildung zeugten umfangreiche Arbeiten. Mit Begeisterung für die Jugend und sel¬ enem Pflichteifer warP Stephan durch 12 Jahre, von 1885 bis 1897 als Präfekt im Konvikte tätig, seit 1912 Mitglied des Orts¬ schulrates und Ortsschulinspektor der Volks¬
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