292 von Oberösterreich ernannt. Landesschul¬ inspektor Dr. Messenböck ist ein Sohn der Stadt Eferding und wurde 1887 geboren. Er besuchte das k. u. k. Franz=Josefs=Gym¬ nasium der Patres Franziskaner in Hall in Tirol und das Obergymnasium in Horn (N.=Oe.), wo er unter Direktor Wilhelm Miklas, dem jetzigen Herrn Bundespräsi¬ denten, mit Auszeichnung maturierte. Messen¬ böck studierte in Wien und Paris romanische Philologie und Germanistik und wurde 1914 an der Universität Wien zum Doktor der Philosophie promoviert. Das Einjährigen¬ Freiwilligen=Jahr machte er beim k. u. k Infanterie=Regiment Nr. 14 (Hessen) in Linz, wo er 1909 die Offiziersprüfung ab¬ legte. Den Winter 1912/13 verbrachte Doktor Messenböck als Mobilisierter in Budua süd¬ lich von Cattaro. In viereinhalbjähriger 9 Kriegsdienstleistung, die ihn nach Serbien, Galizien, Mazedonien und Albanien führte wurde Dr. Messenböck verwundet, kriegs¬ invalid erklärt und erhielt vierzehn öster¬ reichisch=ungarische¬ preußische, bulgarische 3 und türkische Kriegs= und Tapferkeits¬ auszeichnungen. Seit 1919 wirkte Doktor Messenböck an der Realschule, bezw. am Real¬ gymnasium in Steyr als Professor in Deutsch, Französisch und Latein. Von Reli¬ gionsprofessor Brand in das katholische Ver¬ einsleben eingeführt, wurde er durch seine Vorträge als Obmann des Kath. Volksbil¬ dungsvereines und Mitglied des Turnrates im Christl.=deutschen Turnverein sowie als Vorstand des Christl.=deutschen Gesangver¬ herr Josef Inselsbacher, Schlosser, Sarning 8, pfarre Garsten, verunglückte tödlich am 29. Jänner 1954. eines bald bekannt. Von 1923 bis 1931 war er * christlichsozialer1 Vizebürgermeister der Stadt Steyr. Viele Jahre war Dr. Messen¬ böck Mitglied des städtischen Handelsschul¬ kuratoriums, des Stadtschulrates von Steyr, des Landesschulrates von Oberösterreich und des Schulausschusses des o.=ö. Landtages, dessen Obmannstelle er seit 1931 inne hat Elf Jahre leitete er als Obmann des Katho¬ lischen Volksvereines in Steyr auch die christ¬ lichsoziale Partei und seit 1925 gehörte er dem o.=ö. Landtag an. Die Tätigkeit Pro¬ fessor Dr. Messenböcks als Politiker ist sehr markant. Er war der vielseitigste Redner und hielt sich immer so grundsatztreu als katholischer und österreichischer Führer, daß er in der Erneuerungsbewegung Oesterreichs zum Kreisführer der Vaterländischen Front ernannt wurde. Manche seiner Reden, be¬ onders über katholische Presse und katholi¬ che Jugend, sind durch die gesamte ma߬ gebende Presse Oesterreichs gegangen. Mit Dr. Messenböck wurde im wahrsten Sinne des Wortes ein wahrhaft katholischer Ober¬ österreicher, der einer der ältesten oberöster¬ reichischen Familien entstammt, an die Spitze des Mittelschulwesens im neuen Oesterreich gestellt. Frl. Katharina Saxenhuber, private in Grünbrunn 17, pfarre niederneukirchen, starb am 29. Jänner 1934. Steyr. In Wien starb die Bürgerschul direktors=Witwe Maria Olbrich im Alter von 90 Jahren. Die Verblichene war die Mutter des ehemaligen Direktors der Bank für Oberösterreich und Salzburg, Filiale Steyr, Herrn Hugo Olbrich Steyr. Polizeiwachmann Franz Spar¬ linek, der am 12. Februar auf der Enns¬ leite bei Ausbruch des Aufruhrs durch einen Brustschuß schwer verwundet wurde, bekam die Große Silberne Medaille für Verdienste um die Republik Oesterreich verliehen. Die hohe Auszeichnung wurde ihm vom Polizei¬ rat Edelmayer im Landeskrankenhaus Steyr — überreicht. Gleichzeitig wurden für treue Pflichterfüllung am 12. und 13. Februar anläßlich der Unruhen in Steyr die schwer¬ verwundeten Angehörigen der Garnison, Zugsführer Franz Schwein, die Alpen¬ jäger Josef Deinhammer und Jose Grün, Kanonier Heinrich Krennbauer und Feldjäger Siegfried Winkler mit der Silbernen Medaille für Verdienste um die Republik ausgezeichnet. Steyrling. Der 20jährige Knecht beim Klausnerwirt, Gottlieb Moser, war mit einem zweiten Knechte auf der Rampe des Bahnhofes Steyrling mit dem Abladen von tarken Holzstämmen beschäftigt. Um sich vor einem ins Rollen gekommenen Bloche in Sicherheit zu bringen, sprang Moser statt nach seitwärts nach ruckwärts und sprang so, vergessend, daß er auf der Rampe stand auf das Bahngeleise hinab, so daß das Bloch auf ihn fiel. Er erlitt dabei einen Bruch der
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