Dö angstigi Ahnl. Und hiazt ham s’ gar à Rädio „Was d' Leut hiazt füri Faxn habn,“ In d' Baunstubn einäbracht! Herst d' Ahnl oft gnua klagn, Dös Sündnkästl hat finst neamd „Werds sehgn, es kimmt dä Antichrist, Als wia dä Gänggerl gmacht. Tuats ängsti iabl sagn. Dös is ganz gwiß à Hexärei, „Habts gsehgn dösnächst dös Teufls¬ Es kann nix anders sei(n). sgspiel, Dö höllisch Dreschmäschin? Es rödt und singt und musiziert Kam war dös Gspiel herbei ban Haus, Bal laut, bal wiedä fei(n). War d' Hand van Knecht schon drin. Sie schaut's oft an, hint und voran, s' Elektri=Liacht, Ganz schröckli fürcht Wer dös da drinnät macht, Weil gwiß an Unglück gschiacht. Und moant, da Toifl kimmt ämal sagt s'oftganzgschreckt. „A Höllnliacht is's, Um zwölfi in da Nacht. drinnät steckt.“ „Wer woaß, was 255 590 A iabigsmal, „Dö neuchi Zeit“, sagt „Dö kann i nöt vastehln); Ja, wia i jung war dazämal, Hets! Kindä, da wars schen!“ Sepp Stöger=Steyr. Der Hüterbub. Kleine Hüterbuben lernen einsam sein. Sitzen mitten unter ihren Schutz¬ springen auf befohlenen, rufen „hü“ und „hott", und „vorwarts, rückwärts“ schwingen ihren Stock, will eins der „Kinder“ ungebärdig sein. und Peter geht mit seiner Schar zur Weide. Große Rinder, schwarzgefleckte Kälb¬ chen. Achtzehn sind's. Er hat sie alle lieb. Freut sich, wenn sie tolle Sprünge machen, kränkt sich, wenn ein Kleines wehe muht. Ab und zu liebkost er auch die Tiere, denn sie sind ihm gut, haben ihm noch nie ein Leid getan. Ob sie's spüren, daß der Junge Liebe braucht? Der Vater war gestorben, eh' er kam. Er hat ihn nie gekannt. Die Mutter ist seit einem halben Jahre tot. Im kalten Stübchen ist sie eingeschlafen. So sehr auch der Bub die Hände angehaucht und unter sein dünnes Röckchen gesteckt, sie wurden nimmer lebenswarm. — Sein Vetter hat ihn dann zu sich genommen aus Gnade und Barmherzigkeit. Ein bißchen Essen gab's, zum Schlafen eine Schütt Stroh und — viele, viele Schelte. Wenn seine Mutter vor der Himmelstür stand und suchend auf die Welt hinuntersah, dann saß ihr Peter klein, geduldig auf der Weide, an das scheckige Kälbchen gelehnt und blies auf seiner Pfeife, die er sich heimlich mit schwerer Mühe selbst zurechtgemacht, denn sein Brotherr wollt's nicht leiden, daß er spielte. Gab es wieder einmal mehr Schläge als anderes, dann sangen aus der Pfeife müde, wehe Lieder, so sehnsuchts¬ bang, so erdenfremd, daß selbst die Vöglein in dem Busch verstummten. Hatte der letzte Ton am Felsen sich gebrochen und das Echo ihn zurückgezittert, war's dem Buben jedesmal, als wäre ihm ein heißer Tropfen auf die braune Hand gefallen. Verwundert prüfte er den wolkenreinen Himmel. Daß es eine Träne seiner Mutter ja das konnte er freilich nicht wissen, aber es wurde ihm darauf — war, das jedesmal so wunderbar leicht um sein einsames Hüterbubenherzchen Und wieder einmal spielte er sich das Leid von der Seele. Der Abend kroch schon die Weide entlang, da brach das Spiel mit einem schrillen Ton ab. Er¬ schrocken zählte er die Herde. Es waren nur mehr siebzehn! Fiebernd vor Hast 409
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2