Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1933

388 Durch die Straßen¬ wettmachen wird. — 6 Metern und beiderseits einen Gehweg von berichtigung in Ennsdorf wurden zwei 1.25 Metern Breite. Die Gesamtlichtweite Die äußerst gefährliche Kurven beseitigt. beträgt 162 Meter, die sich aus drei Oeff¬ Bauausführung der Unterbauorbeiten und nungen von 51.40, 59.50 und 51.40 Metern Rampen für die neue Brücke oblag der Bau¬ ergibt. Die Fahrbahn der Brücke wurde unternehmung Wayß u. Freytag A.=G. und gegenüber dem bestehenden hölzernen Objekte Meinong G. m. b. H., Filiale Linz, die Aus¬ mit Rücksicht auf den Hochwasserstand des der des eisernen Tragwerkes führung Ennsflusses um ungefähr 1.60 Meter ge¬ Brückenbauunternehmung Waagner=Biro in hoben. Die Fahrbahn erhielt einen Macadam¬ Graz. Der Fahrbahnbelag wurde von der Das Tragwerk wurde in Eisen¬ belag. Straßenbaugesellschaft Vianova in Teer¬ konstruktion als Gerberträger ausgeführt. macadam ausgeführt; die Gehwege und die Die Widerlager und Pfeiler sind mittels Isolierung der Fahrbahn besorgte das Ennser Larßenspundwänden auf den in 4 bis 5 Unternehmen Büsscher und Hoffmann, die Meter Tiefe liegenden festen Schlier gegrün¬ Pflasterarbeiten die Linzer Firma Sturm¬ det. Anschließend an die Brücke wurde auf bauer und die mächtigen Granitquader ober= und niederösterreichischer Seite die die Festgäste bei der Brücken=Einweihung in Enns. Poschacher=Granitwerken stammen von den Bundesstraße umgelegt. In Ennsdorf wurden in Mauthausen Die Baukosten der Brücke die beiden im Orte gelegenen Kurven, in seinerzeit mit 1,300.000 S veran¬ wurden Enns die Durchfahrt durch die Stadt durch chlagt. Mit den Bauarbeiten wurde im Umfahrungen ausgeschaltet. Durch diese Ma߬ Nun muß auch Wiener Bundesstraße im Jänner 1931 begonnen. — nahme wurde die von der alten Holzbrücke, die sich so harmo¬ Bereiche der Ennsbrücke auf eine Länge vor nisch dem alten Stadtbilde anschmiegte, Ab¬ 2.6 Kilometern den Anforderungen des Ver¬ schied genommen werden. Wie der Chronist Allerdings bedeutet die kehres angepaßt. zu melden weiß, bestand die bisherige höl¬ Straßenumlegung in Enns für die Stadt zerne Brücke seit dem Jahre 1824, nachden einen großen wirtschaftlichen Nachteil, welcher ihre Vorgängerin einem verheerenden Brande wohl kaum durch die für den Verkehr er¬ rungenen Vorteile aufgewogen wird. Es bleibt zum Opfer gefallen war. Gute und schlechte Zeiten, stürmische und friedliche Tage har nur die Hoffnung, daß die Sehenswürdig¬ dieses Bauwerk in seinem mehr als hundert¬ keiten der ältesten Stadt Oesterreichs auch jährigen Bestande erlebt. In den waldreichen fernerhin ihre Anziehungskraft auf das Reise¬ Bergen unserer Heimat trotzten die Bäume publikum ausüben werden und eine rege einst den schwersten Winterstürmen und die Fremdenwerbung den durch die Verkehrs¬ sengende Gluthitze der Sommer stählte das ablenkung bedingten Ausfall an Reisegästen

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