Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1933

Die sogenannte Magdalenaberg. Speiseglocke des Kirchleins auf dem Magda¬ enaberg mußte wegen eines Sprunges von der Firma Oberascher in Salzburg umge¬ gossen werden. Sie war im Jahre 1677 in Linz gegossen worden und erreichte somit ein Alter von 255 Jahren. Während des Krieges war sie die einzige Glocke, die der Pfarrkirche verblieben war. Die neugegossene Glocke ist den Wetterpatronen Johannes und Paulus geweiht. Sie wurde am 15. August von Herrn Pfarrvikar Pater Pirmin Jäger geweiht Vorderstoder. An diesem Tage konnte Vorderstoder die Kriegerdenkmalweihe in stattfinden. Das Kriegerdenkmal besteht aus zwei Glasgemälden, darstellend das heiligste Herz Jesu mit einem Krieger und die schmerz¬ hafte Gottesmutter. Die Idee zu diesem Denk¬ mal ging von einem Arbeiter aus, der sich auch sonst um die Sache verdient gemacht hat. Die Ausführung stammt von der oberöster¬ Josef reichischen Glasmalerei des Herrn Raukamp in Linz 16. Wolfern. Am 16. August abends Jose brannte das Anwesen des Bauern Leeber, Mayr in Haag zu Hofkirchen, Ge¬ meinde Wolfern, nieder. Ein Knecht, der nur durch Ausbrechen des Fensterkreuzes aus einer Kammer befreit werden konnte, erlitt eine schwere Rauchvergiftung. Die gesamte Fechsung fiel dem Feuer zum Opfer. Es lag anscheinend Brandlegung vor. in Markt St. Florian starb am Frau Maria Koppler 17. August. Am 16. August starb nach Sierning. Herr Simon Rogl, Privat längerem Leiden in Sierning, ehemals Be¬ und Hausbesitzer sitzer des Köglmayrgutes in Gründberg, im 71. Lebensjahre 17. Steyr. Nach langem Leiden starb Frau Josefine Rasmussen, Tabaktrafi¬ kantin und Hausbesitzerin in Steyr, in ihrem 70. Lebensjahre St. Florian. Nach längerem, schwe¬ rem Leiden verschied Frau Maria Kopp¬ ler im 46. Lebensjahre. Sie war Mitglied der Katholischen Frauenorganisation. Waldneukirchen. Am 17. August verschied Herr Josef Mandorfer, gewe ener Besitzer am Sternedergut in Steiners¬ dorf. Er stand im 72. Lebensjahre. 375 Kematen a. d. Kr. Der im Alter von 47 Jahren verstorbene Herr Johann Mit¬ terndorfer, Besitzer des Pitschenhuber¬ gutes in Brandstatt, wurde am 17. August beerdigt. Windischgarsten. Ueber der Umge¬ bung von Windischgarsten, vor allem über dem Hintergebirge, Hengstpaß, Kampertal und Laglalmgebiet, entluden sich am 17. Au¬ gust von 12 Uhr nachts bis halb 8 Uhr früh mehrere schwere Gewitter mit wolkenbruch¬ artigem Regen. Das Wehr der Kunstmühlen¬ besitzer Josef und Johann Klein in Windisch¬ garsten wurde weggerissen und dadurch ein Schaden von etwa 20.000 S verursacht. Ein Frau Klara Eßl, Gutsbesitzerin am Hubergute in Stall¬ bach Nr. 4, starb am 7. Juli. Wildbach riß nächst der Bezirksgrenze Kirch¬ dorf=Steyr etwa einen halben Kilometer weit die Straße auf. 18. Garsten. Am 18. August fand beim Bezirksgerichte Steyr die Zwangsversteige¬ rung der Brotfabrik und Kunstmühle Josef „ Reders Sohne in Garsten 16 statt. Da sich sonst keine Bieter einfanden, erwarb die be¬ treibende Partei, die Sparkasse Steyr, die Fabrik um das Mindestangebot von 342.840 Schilling. Die Sparkasse Steyr führt den Fabriksbetrieb weiter. 19. Steyr. Am 19. August starb Herr Georg Mayr, ehemaliger Besitzer des Gast¬ hauses „Zum wilden Mann, im hohen Alter von fast 90 Jahren. Mit ihm ist ein Stück Alt=Steyr von hinnen gegangen. In Wicken¬ dorf bei Wolfern am 8. Oktober 1842 gebo¬ ren, kam er einige Jahre darauf nach Steyr wo er schließlich Gastwirt des Stern=Wirts¬ hauses und dann des weit und breit bekann¬ ten Gasthauses „Zum wilden Mann“ wurde, das er durch ein halbes Jahrhundert betrieb. Es war die Gaststätte vieler angesehender so der Männer aus den Bürgerkreisen, Herren Sonnleitner, Schrader, Tureck, Engl, die alle dem Herbergsvater bereits längst in die Ewigkeit vorausgegangen sind. Nach dem Weltkrieg übergab Herr Mayr das Gasthaus seinem Sohne Hans Mayr, welcher am 17. Juli 1932 seinem Vater im Tode voraus¬ ging. Hans Mayr war kurz nach der Ueber¬ gabe Kantineur in der Alpenjägerkaserne geworden, weshalb das Gasthaus „Zum

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