Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1933

Kremsmünster unter zahlreicher Beteiligung der aus nah und fern zusammengeströmten Bevölkerung sein erstes hl. Meßopfer, wobei Abtkoadjutor Lambert Zauner vom Stifte Lambach die Primizpredigt hielt. Ried i. Tr. Ein neues Armenhaus steht im Rohbau fertig da. Dieser Neubau ist ein chönes Zeichen der Zusammenarbeit der Gemeindeangehörigen und des Opfermutes der Gemeindevorstehung. Die Pläne wurden von Pater Hermann Hahn des Stiftes Schlierbach unentgeltlich angefertgt und der Bau von ihm auch unentgeltlich überwacht Die Bauern spendeten in großzügiger Weise Baumaterialien und leisteten in umfassender Weise Robotarbeit. Bürgermeister Zaun¬ Vizebürgermeister Pimmings¬ mair, dorfer, Gemeinderat Angerer und dem Minichmayr waren täglich auf zu Bauplatz, um die nötigen Weisungen geben und alles in Evidenz zu halten. Auch die einzelnen Gemeindeausschußmitglieder waren stets auf den Füßen, um die Besitzer zur unentgeltlichen Beistellung von Fuhr¬ werk und Arbeitern zu gewinnen. Spätere Generationen werden die Opferbereitschaft der ganzen Gemeinde zu danken wissen. Reichraming. Am 10. Juli starb in Arzberg 6 Herr Matthias Wöhren¬ 40 de¬ Besitzer chimmel, verwitweter Weindlgutes, im 73. Lebensjahre. Weyer. In der Ortschaft Au brannte am 10. Juli wahrscheinlich infolge Brandlegung das Anwesen der Eheleute Anton und Mar¬ gärete Wöhrenschimmel nieder. 11. Steyr. Dem zu Schulschluß erschie¬ nenen 56. Jahresbericht des Bundes=Real¬ gymnasiums Steyr ist zu entnehmen, daß insgesamt 521 Schüler und Schülerinnen im Schuljahr 1931/32 das Realgymnasium be¬ uchten. Von den 492 klassifiziertenSchülern erreichten 125 ein Vorzugszeugnis, nicht ge¬ eignet waren 11, bedingt geeignet gefunden wurden 5 Schüler, 29 wurden nicht klassifi¬ ziert, 42 erhielten Wiederholungs= und Nach¬ tragsprüfungen zugestanden. An der Anstalt unterrichteten der Direktor, 18 Professoren und sechs Hilfslehrer. Im Schuljahr 1932/33 wird von der ersten bis achten Klasse voll¬ tändig nach dem neuen realgymnasialen Lehrplane, Form A mit Latein als grund¬ ständiger Sprache, in den zwei selbständigen Mädchenklassen geführten Parallelen zur 2., 3., 4. und 5. Klasse dagegen nach der Forn C des neuen realgymnasialen Lehrplanes mir Französisch als grundständiger Sprache unter¬ richtet. Steyr. Ein vorbildlicher und fleißiger Geschäftsmann starb am 11. Juli, nämlich Herr Josef Ehler, Wagnermeister in Steyr Er stand im 75. Lebensjahre. Der Verstor¬ bene stammte aus Dobischwald in Oester¬ reichisch=Schlesien und kam im Jahre 1889 mach Steyr, wo er sich mit der Tochter Marie 367 des Wagnermeisters Steyrleitner vermählte. Nach dessen Tod im Jahre 1892. also durch volle 45 Jahre, führte er sein Geschäft in mustergültiger Weise. Herr Ehler war lange Jahre Obmann der Wagnerinnung, für deren Interessen er sich stets mit ganzer Kraft ein¬ etzte; die Innung ernannte ihn zum Danke dafür zum Ehrenmitglied. 13. Weyer a. d. Enns. An diesem Tage brannte das Oedbauerngut in Müllein 3 des Johann und der Katharina Krenn nieder. Ein Ziehkind, das von den Bauerseheleuten aus Mitleid ausgenommen worden war, hatte den Brand aus abnormaler Veran¬ lagung verursacht. 14. St. Florian. Frau Anna Wink¬ ler, Besitzerin am Schachlgute in Fernbach Pfarre St. Florian, verschied nach kurzem Leiden im 51. Lebensjahre Thanstetten. Unerwartet schnell starb die in allen Kreisen hochgeachtete Private Hochw. P. Willibrord Neumüller O. S. B. feierte am 10. Juli in der stiftskirche Kremsmünster seine Primiz. Frau Rosa Bleimschein in Schiedlberg Nr. 68 nach jahrelang mit größter Geduld ertragenem Leiden im 68. Lebensjahre. Sie war eine strebsame Geschäfts= und Hausfrau. Kremsmünster. Der Jahresbericht des Stiftsgymnasiums Kremsmünster gibt an daß im abgelaufenen Schuljahr 1931/32 das Gymnasium von 302 öffentlichen Schülern besucht wurde. Die 79 Privatisten, die bis zum Juni in den Katalogen geführt wurden, ind durch die Erteilung des Oeffentlichkeits¬ rechtes an die Lehranstalt in Schlierbachaus¬ Vor¬ geschieden. 100 Schüler erwarben ein zugszeugnis, nur zehn waren zum Auf¬ teigen in die nächsthöhere Klasse nicht ge¬ eignet. Eine Wiederholungsprüfung nach den Ferien wurde 20 Schülern bewilligt, im all¬ gemeinen zum Aufsteigen geeignet waren ieben Schüler, nur einer blieb krankheits¬ halber ungeprüft 90 Kremsmünster. Mit Schluß des Schuljahres schieden zwei Mitglieder aus dem Lehrkörper des Stiftsgymnasiums, und

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