Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1933

364 wurden hiebei erzielt. —Im Vereinswett¬ kampf um den Wanderpreis des öster¬ reichischen Schützenbundes ging der Wiener Schützenverein, und zwar die Mannschaft Franz Felix mit 261, Lothar Wolfan mit 256 und Reitberger mit 240, ins¬ gesamt mit 757 Kreisen hervor. Es erreichten dann: Schützenkompagnie zu St. Pölten 719: Schützenverein Weyer 711; priv. Schützengesellschaft Enns 697; Erste Feuer¬ chützengesellschaft Wels 669; Schützenverein Bad Hall 665 und priv. Landeshauptschie߬ tand Linz 651 Kreise. — Die oberöster¬ reichische Verbandsmeisterschaft erreichten:1.Prinz Albrecht von Bayern 95 Kreise; 2. Franz Gstaltner, Korneuburg, 91 Kreise; 3. Franz Frosch, Bad Aussee, 91 Kreise; 4. Josef Denifl, Fulpmes, 91 Kreise; 5. Josef Heger, March¬ trenk, 91 Kreise; 6. Karl Wertgarner Enns, 90 Kreise; 7. Wien, Othmar Wolfan 90 Kreise; 8. Johann Forstmaier, München, 90 Kreise; 9. Karl Hauptmann Ferlach, 89 Kreise; 10. Guido Forstmaier, München, 89 Kreise; 11. Hans Jennerwein, Holzkirchen in Bayern, 89 Kreise; 12. Simon Jenner¬ wein, Holzkirchen, 88 Kreise; 13.Franz Felix,Wien, 85 Kreise; 14. Eduard Urban d. J., Weyer, 84 Kreise; 15. Ignaz Hamp, Enns, 83 Kreise. Enns. Der Bundespräsident verlieh dem Schützenmeister der privilegierten Schützen¬ gesellschaft Karl Wertgarner in Enns die goldene Medaille. Waldneukirchen. In ein besseres Jenseits ging der 80 Jahre alte und seit Jahren gänzlich erblindete Karl Popp vom Bischofgut hinüber. Er war lange Jahre Förster im Lambergschen Revier in Molln wo er ebenso wie in der Umgebung eine bekannte Persönlichkeit war. — Am gleichen Tag wurde der am Sternwiesergut bedien¬ stete 56 Jahre alte Ferdinand Aschauer, ein Sohn der wenige Wochen vorher be¬ erdigten Auszugsbäuerin Aschauer, tot auf¬ gefunden. Pfarrkirchen bei Bad Hall. Am 6. Juli starbnach längerem Leiden Frau Katharina Großholzner. Besitzerin des Zehetnergutes in Pfarrkirchen7, in ihrem 66. Lebensjahre 7. Steyr. Nachdem am Freitag, den 1. Juli, der neue Ausschuß der Sparkasse Steyr gewählt war, trat er am Donnerstag, den 7. Juli, zur Konstituierung des neuen Direktoriums zusammen. Als Präsident wurde Herr Friedrich Bauernebl, Alt¬ bürgermeister und Kaufmann in Sierning¬ hofen wiedergewählt, ebenso wurde Herr Franz Tribrunner, Direktor der Gebiets¬ krankenkasse Steyr zum Präsidentenstellver¬ treter wiedergewählt. Steyr. Der Bundespräsident hat den Landesregierungsrat Johann Georg (Ritter von) Scarpatetti=Unterwegen bei der Bezirkshauptmannschaft Steyr zum Ober¬ regierungsrat ernannt. Kronstorf. Zum fünftenmal seit dem Jahre 1929 holte sich der Tod aus der Familie Mühlberghuber am Huber¬ gute in Stallbach ein Opfer. Am 7. Juli starb nach längerem, schwerem Leiden die Besitzerin Frau Klara Essl im 37. Lebensjahre. Der Verstorbenen war nur ein dreijähriges Ehe¬ glück beschieden gewesen. Enns. Es sind nun 25 Jahre, daß in Enns das städtische öffentliche Krankenhaus besteht. Am 1. Juli 1907 wurde dem im Jahre 1895 erbauten Krankenhaus von der oberösterreichischen Statthalterei das Oeffent¬ lichkeitsrecht verliehen. Das Krankenhaus wurde von der Gemeinde mit Unterstützung der Sparkasse erbaut und am 6. Oktober 1895 einem Zwecke übergeben. Der Bau des Spitalsfällt in die Amtszeit des Bürger¬ meisters Roman Schuhbaur und wurde vom Stadtbaumeister August Holzleithner durchgeführt. Im Jahre 1906, nach mehr als zehnjährigem Bestande, wurde die Kranken¬ pflege an die Kreuzschwestern übertragen. Im Jahre 1906 wurden aus dem Rein¬ gewinn der 37. Staatswohltätigkeitslotterie durch allerhöchste kaiserliche Entschließung 10.000 Kronen dem städtischen Krankenhaus zugewiesen. Es war dies ein Hauptverdienst des der alten Ennser Patrizierfamilie ent¬ stammenden em. Apothekers Mr. Anton Pumb, der auch zur Erreichung des Oeffentlichkeitsrechtes keine Mühen und Plagen scheute und dessen Eltern sich durch Schenkung der Wasserquellen an die Stadt gleichfalls ein bleibendes Denkmal in den Herzen der Bevölkerung von Enns gesetzt haben. Die Erwerbung des Oeffentlichkeits¬ rechtes unter dem Bürgermeister Kaiserlichen Viktor von Rat Scheuchenstuel¬ Weichingen bewirkte sofort eine Stei¬ gerung der Patientenzahl auf 93. Als die Schwestern das Krankenhaus übernahmen, fanden sie dort nur einen Patienten vor; im Laufe des Jahres 1906 stieg die Patienten¬ zahl auf 24. In den Jahren 1924/1928 unter Bürgermeister Hans Lachnit wurde das Spital baulich umgestaltet und den hygieni¬ schen Anforderungen entsprochen; diese Um¬ gestaltung ging unter der fachlichen Leitung des Herrn Primarius Dr. Ferdinand Groß vor sich. Das Wichtigste war wohl die Schaffung eines modernen Operationssaales. Die o.=ö. Landesregierung förderte seit jeher den Ausbau des Spitales und gewährte auch bei dem folgenden Zubau (Hauskapelle, Röntgenzimmer) ihre Unterstützung. Durch die fortwährende Vergrößerung des Kranken¬ hauses stieg der jährliche Stand der Patien¬ — ten von anfänglich 20 auf 400 bis 500. Ueber die Vorläufer des allgemeinen öffent¬ lichen Krankenhauses in Enns geben nach¬

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