Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1933

Steinbach a. d. Steyr. Die Gemeinde Steinbach bereitete ihrem verdienstvollen Oberlehrer Herrn Franz Iglseder, der durch 27 Jahre als Leiter der Volksschule in Steinbach wirkte, am 3. Juli eine besondere Ehrung, indem ihm das Ehrenbürgerdiplom überreicht wurde. Der nunmehr im Ruhe¬ tande lebende Herr Oberlehrer Iglseder hat durch seine Initiative auch viel zur Erbauung der neuen Schule beigetragen. Die Vertreter der Gemeinde und Pfarre sprachen dem neuen Ehrenbürger die herzlichsten Glück¬ wünsche aus. 4. Waldneukirchen. Am 4. Juli wurde Fräulein Gerda Niederauer von der Hörmühle der geweihten Erde übergeben. Die Verstorbene war 21 Jahre lang lahm gewesen. 5. Ternberg. Am 5. Juli wurde Jose Großauer, Messerergehilfe in Tratten¬ bach, zur letzten Ruhe bestattet. Am 5. Juli veranstaltete die Lausa. Feuerwehr Lausa ihr 60jähriges Freiw. Gründungsfest und die Musikkapelle ein Musikertreffen. Es erschienen die Musik¬ kapellen von Kleinreifling, St. Ulrich, Klein¬ Ternberg, Pechgraben sowie die raming, Feuerwehren von Losenstein, Ternberg, Großraming, Neustift, Kleinreifling, Klein¬ raming, Ebersegg, Reitnerberg, Schattleiten, Mitteregg, Sulzbach, Pechgraben, Fabriks¬ euerwehr Losenstein, Reichraming und Sierninghofen. Weyer a. d. Enns. Hochw. Herr Ko¬ operator Michael Schopf, der mehrere Jahre eifrig in der Seelsorge für Weyer nahm am 5. Juli Abschied von gewirkt hat, er Bevölkerung, um seinen neuen Seel¬ orgerposten als Pfarrer von Wippenham bei Ried im Innkreis anzutreten. Windischgarsten. Im Alter von 78 Jahren starb Herr Anton Fuxjäger, Gasthaus= und Realitätenbesitzer. Er war als Geschäftsmann überall bekannt; sein Frem¬ dengasthof beherbergte Tausende von Frem¬ den und Sommergästen. Was der Ver¬ storbene in Sparkasse und Gemeinde geleistet hat, findet nicht leicht sein Beispiel. Als Windischgarsten noch ein Krankenhaus besaß, hat er oft halbe Nächte für dieses gearbeitet und geschrieben trotz der eigenen großen Wirtschaft. Mit seinen Freunden Schröcken¬ fux und Zeller hat er für Windischgarsten Großes geleistet. 6. Steyr. Am 6. Juli starb nach kurzem Leiden Herr Josef Baumgartner, ehe¬ naliger Wachszieher, Lebzelter und Reali¬ tätenbesitzer, Burger der Stadt Steyr, Enge Gasse 24 wohnhaft, im 95. Lebensjahre. Er war der älteste Steyrer Bürger. Noch am 19. Jänner 1932 war es Herrn Josef Baum¬ gartner gegönnt, in fast unglaublicher körper¬ licher und geistiger Frische seinen 95. Ge¬ burtstag zu feiern. Der Verstorbene war im 363 St. Peter in der Au nach Jahre 1867 von wo er nach dem Tode des Steyr gekommen einerzeitigen Bürgermeisters Lebzelters und von der Stadt Steyr Herrn Anton Haller alt¬ dessen Witwe Frau Marie Haller deren Haus samt renommiertes Lebzeltergeschäft Jahre kaufte, welches Geschäft er bis zum Tode 1909 führte. Im Jahre 1909, nach dem seiner Frau, verkaufte Baumgartner das Geschäft und gönnte sich nach 45jähriger arbeitsreicher Tätigkeit in seinem Gewerbe in Steyr die wohlverdiente Ruhe. Als am 9. Jänner 1930 Herr Alois Wagner, Privat in Steyr, im Alter von 94 Jahren starb, rückte Herr Josef Baumgartner an die Stelle des ältesten Steyrer Bürgers. Behamberg. Am 6. Juli starb Frau Maria Hartl, Hausbesitzerin in Hammer Nr. 32, Pfarre Behamberg, im 75. Lebens¬ jahre. hochw. P. Wilibald Bammer 0. S. B. feierte in der pfarrkirche in Uematen a. d. Krems seine Primiz. Enns. Die Stadt und die Bürgerschaft feierten mit der priv. Schützen¬ von Enns120 gesellschaft unter herzlicher Anteilnahme der oberösterreichische Bevölkerung das 17. Landesverbands= und Jubiläumsschießen mit, welches in Enns vom 2. bis 6. Juli abge¬ halten wurde. Das Fest übertraf alle Erwar¬ weniger als 227 Schützen tungen. Nicht Wettbewerb, davon 122 Ober¬ traten in den Zum Feste hatten sich auch österreicher.∆ Prinz Albrecht und Herzog Ludwig von Bayern eingefunden. Die im Lerchental gelegene Schießstätte, welche in den letzten Monaten auf zehn Stände ausgebaut und renoviert worden war, war das Ziel der Schützengäste und Festteilnehmer. vielen Herrlichstes Sommerwetter begünstigte die Veranstaltung. Daß das Ennser Schützenfest einen so ausgezeichneten Besuch erfuhr war vor allem dem Namen des weltbekannten Ennser Schützenmeisters Karl Wertgar¬ ner zu danken. In den Tagen vom 2. bis wurden insgesamt 35.260 Schüsse 6. Juli daß auf einen Schießstand abgegeben, so tündlich 75 Schüsse entfielen. 2746 Blättchen

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