Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1933

350 Streben ging dahin, in den Kindern Gottes¬ furcht und Charakterfestigkeit zu verankern. Am 29. 35 Mai Waldneukirchen. eierten Herr Adolf Philipp und seine Gattin, Gerbermeisterseheleute und Grund¬ besitzer in Nikola 8, ihr 50jähriges Ehe¬ jubiläum. Das Fest gestaltete sich überaus feierlich, da die Söhne und Töchter mit ihren Kindern daran teilnehmen konnten. Der Festtag vereinte an 50 Personen im Hause Philipp. Die Gratulation der Kinder und Enkel bot ein herrliches Bild echter, wahrer Familienzugehörigkeit und wahrer Eltern¬ und Kindesliebe. 30. Steyr. Wie alljährlich spendete Se. Exzellenz der Hochwst. Herr Bischof Dr. Johannes Maria Gföllner am Fron¬ leichnamssonntag sowie am darauffolgenden Montag in Steyr das hl. Sakrament der Firmung. Auch dieses Mal fand die Fir¬ mung in der Vorstadtpfarrkirche statt. Am Sonntag erschienen 818 und am Montag 408 Firmlinge, zusammen also 1226 (im Vorjahr 1072). Steyr. Am 29. Mai abends setzte ein schweres Unwetter mit gewaltigen Wolken¬ brüchen ein, die während der ganzen Nacht Ueber Nacht fast ununterbrochen anhielten. schwollen die Flüsse Enns und Steyr ge¬ waltig an, so daß außer den Kais auch das sogenannte Fischergeschirr von beiden Seiten her überschwemmt wurde. Das Wasser er¬ reichte nachmittags seinen Höchststand und begann von da an nach dem Aufhören der Regenfälle wieder zu sinken. Von dem Un¬ wetter wurden große Teile von Oberöster¬ reich betroffen. 31. Ternberg. Der hochwst. Herr Bischof Dr. Johannes Maria Gföllner hielt in Ternberg kanonische Visitation und spendete das hl. Sakrament der Firmung Der Oberhirte wurde von der Bevölkerung letzte überaus herzlich empfangen. Der Bischofbesuch in Ternberg war am 19. Juni 1903.6Bei dieser Firmung wurde einem das lahmen Knaben in der Wohnung heiligeSakrament gespendet. Der Bischof begab und sich mit dem Ortspfarrer in dem Firmpaten in das Gmachhäuschen Ebenboden, wo der Firmling wohnt. In der einer herzlichen Ansprache erinnerte Oberhirte an seine eigene harte Jugendzeit, wie seine Eltern in einem ähnlichen ärm¬ lichen Häuschen wohnten, wie er mit neun Jahren Vater und Mutter rasch hinterein¬ ander verlor und wie am Beerdigungstage eines Vaters die Mutter ihren fünf Kindern nicht einmal Brot zu einer Milchsuppe geben konnte. Seine Geschwister wurden von wohl¬ tätigen Familien ausgenommen und seiner selbst nahm sich ein biederer Bauer, ein Großonkel des Herrn Pfarrers Lackner von Ternberg an, ließ ihn studieren und die Vorsehung Gottes führte ihn nacheinander zum Priestertum, zum Professor am Kolle¬ gium Petrinum und zur bischöflichen Würde. dem nun der Bischof das Der Firmling, hl. Sakrament spendete, heißt Franz Wall¬ ner und ist seit seiner Geburt lahm und eine Kriegerwaise. Die hl. Handlung machte auf die Anwesenden tiefen Eindruck. Steinbach a. d. Steyr.Nach längerer Krankheit starb Herr Johann Steiner, Privat am Höllergute in der Forstau 62. Kürnberg. In Grub starb Herr Rudolf Steger, Besitzer des Edergutes, im 72. Le¬ bensjahre. Kremsmünster. Das Stift. Krems¬ münster erlitt einen überaus schweren Ver¬ ∆Am 31. Mai starb in Wien Hochw. lust. Pater Theoderich Kornfellner, Hörer an der Hochschule für Bodenkultur in Wien. Der Verewigte wurde 1904 in Buchkirchen bei Wels geboren und 1928 zum Priester ge¬ weiht. Steyr. Beim Arbeitsamte Steyr betrug die Zahl der zur Arbeitsvermittlung vorge¬ merkten Personen Ende Mai 6553 l. J. (5328 Männer und 1225 Frauen), somit ge¬ genüber dem Vormonate eine Abnahme um 242. Die Zahl der bis zu 30 Wochen unter¬ tützten Arbeitslosen ist um 269 auf 1555 ge¬ allen. Die in diesem Stande nicht einge¬ schlossene Zahl der Notstandsaushilfebezieher ist um 42 auf 4056 gestiegen. Der gesamte 12 omit 4847 Unterstützungsstand betrug2100 Männer und 764 Frauen, zusammen 5611 Rückgang 227). Außerdem waren 109—Unter¬ tützungsfälle in Bearbeitung, die statistisch nicht mehr erfaßt werden konnten. In der Stadt Steyr waren zur Arbeitsvermitt¬ lung 2588 Männer und 818 Frauen, zu¬ ammen 3406 vorgemerkt (Rückgang 43). Im Bezuge bis zu 30 Wochen in Arbeitslosen¬ unterstützung stehende Personen wurden 564 Männer und 130 Frauen, zusammen 694 (Rückgang 37) und im Bezuge der Notstands¬ aushilfe 1850 Männer und 308 Frauen, zu¬ ammen 2158 (Zugang 3) gezählt. Der ge¬ amte Unterstützungsstand der Stadt Steyr betrug daher 2414 Männer und 438 Frauen, Im Laufe zusammen 2852 (Rückgang 34). des Berichtsjahres konnte an 118 Personen (77 Männer und 41 Frauen) entsprechende Arbeit vermittelt werden. Der Mai hatte 16 Regentage mit 156.5 Millimeter Wasser. Die Berge hatten mit Monatsende von 1500 Meter aufwärts Gewitter noch viel nordseitig Schnee. * wurden am 11., 22. und 26. beobachtet. Am 26. gab es auch einen kürzen Hagelschlag. Die Windrichtung war vorwiegend westlich. Die Windstärke gering, am Monatsende stürmisch. fielen innerhalb 14 Am 29. Stunden 74 Millimeter Wasser, so daß am 30. und 31. die beiden Flüsse Hochwasserstand zeigten. Wolbenlos waren 6 Tage. Das größte Tagesmittel hatte der 21. mit 19.7 Grad, das

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