Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1933

338 Ischl versetzt wurde. Der Scheidende erfreute sich in Grünburg allseitiger Beliebtheit. 10. Steyr. Am 10. April konnte Frau Konstantia Voglmayr, die die Kirchen¬ wäsche= und Feinputzerei in Steyr, Fischer¬ gasse 4 führt, das 50jährige Berufsjubiläum feiern. Sie war lange Jahre bei den früheren Inhaberinnen der Putzerei, den Fräuleins Kaindl, in Dienst gestanden. Seit 1921 2 führt sie die Putzerei im eigenen Namen. — Steyr. Der A=cappella=Chor „Sanger¬ lust“ veranstaltete am Sonntag den 10. April ein Konzert für Radioübertragung. Es war wirklich am Platze, daß dieser ausgezeichnete Sängerchor auch im Radio gehört werden konnte. Er wird auf die Hörer in ganz Deutschland den besten Eindruck gemacht haben. Unter Chormeister Franz Weg¬ cheiders Leitung sangen die Mitglieden Lieder oberösterreichischer Meister, ange¬ fangen von Dr. Anton Bruckner, dem als Freund der Stadt Steyr und größten Ton¬ dichter des ganzen Landes Oberösterreich der Vortritt gelassen wurde. Es folgten Lieder von Josef Reiter, JosefBernauer, Franz Neuhofer, H. P. Vergeiner, Ignaz Gruber, Wilhelm Kienzl und Lieder aus der Sammlung Dr. Hans Com¬ mendas, ferner Fritz Eggermann, Franz Wegscheider, Ernst Nadler und das ausgezeichnete Krippenlied des leider viel zu früh verstorbenen Johann Prinz¬ 11. Steyr. In der Sitzung vom 11. April 1932 beschloß der Gemeinderat Steyr die Herabsetzung der Pensionsbemessungsgrund¬ lage für Gemeindeangestellte von bisher 90 Prozent auf 78.3 Prozent, also auf die derzeit beim Bund übliche Bemessungsgrund¬ lage. Außerdem wurde auch die Dienstzeit im Sinne der bundesgesetzlichen Bestimmungen geändert. Weiters wurde ein Antrag auf Kürzung der Bezüge der gewählten Funk¬ tionäre um zehn Prozent angenommen. Garsten. Am 11. April verschied Herr Hermann Sucher, Werkmeister i. R. der Firma Reithoffers Söhne, im hohen Alter von 82 Jahren. 12. Steyr. Am 12 April fand eine wich¬ 9 tige Sitzung des Kriegerdenkmalkomitees statt. Es war zu bestimmen, welcher der preisgekrönten Entwürfe für ein Krieger¬ denkmal in Steyr ausgeführt werden solle Sowohl beim Komitee als auch bei der Be¬ völkerung hatte der Entwurf des Steyrer Architekten Koppelhuber „Helden¬ tor“den größten Anklang gefunden. Für diesen Entwurf entschied sich nun auch das Komitee einstimmig. Es ging dabei von dem Gedanken aus, daß ein Kriegerdenkmal beim Beschauer einen tiefen Eindruck hinterlassen welche soll, 1Bedingung— der Entwurf „Heldentor“ bestens erfüllt. Als Platz für das Denkmal ist die Westseite der Stadtpfarr¬ kirche bestimmt. Im Mittelfeld wird ein großer Torbogen errichtet werden, der eine geräumige Nische überwölbt, in der sich das eigentliche Denkmal befindet: Fünf einfache Schriftplatten, die die Namen der Gefallenen enthalten werden, und darüber eine große Statue, nach dem Entwurf die Gestalt der ürbittenden Trauer. Ob diese Gestalt tatsäch¬ lich angebracht werden wird, wurde vom Komitee noch nicht entschieden. Die Statue wird der berühmte Bildhauer Adolf Wag¬ ner von der Mühl, gebürtig aus Rohr i. M., ausführen. Garsten. Am 12. April schied Hochw Herr Kooperator Anton Grubauer von Garsten. Er mußte einen Erholungsurlaub antreten. Die Bevölkerung ehrte und achtete ihn hoch wegen seiner unermüdlichen Tätig¬ keit. Als sein Nachfolger kam der bisherige Kooperator von Münzkirchen Hochw. Herr Franz Kepplinger nach Garsten. Haidershofen. Am 12. April starb Frau Elisabeth Mitterhuber, Haus¬ besitzerin am Eichbergergute in Dorf a. d. Enns, im 74. Lebensjahre. Kürnberg. Am 12. April starb im Landeskrankenhaus Steyr Frau Marie Freudenschuß, Private, im 69. Lebens¬ jahre. Sie war die Mutter des Herrn Ober¬ lehrers in Kürnberg. Sierning. Der Bundesminister für Unterricht hat dem Oberlehrer von Sierning, Herrn Eduard Rückert, mit Erlaß vom 12. April den Titel eines Schuldirektors ver¬ liehen. Herr Schuldirektor Rückert hat 44 Dienstjahre im politischen Bezirk Steyr zuge¬ bracht und ist weit über den Bezirk hinaus als pflichtgetreuer Lehrer und edler Mensch bekannt. 13. Steyr. Der Kriminalpolizei Steyr gelang es, einige länger zurückliegende Brände aufzuklären. Am 9. Oktober 1927 ging das Anwesen der Eheleute Franz und Anna Baumgartner in Weichstetten, die Putzmühle, in Flammen auf. Der Brand wurde, wie nun festgestellt werden konnte, über Aufforderung des Putzmüllers von Leopold Kiesenebner und Josef Gru¬ ber gelegt. Am 17. Juni 1929 brannte das Zeinimayrgut in Weichstetten 47 des Be¬ sitzers Josef Pelz nieder. Pelz hatte sich über Zureden des Josef Oertelt, Besitzers des Tantschgutes in Harmannsdorf, eines aus Tschechien eingewanderten und vielfach abge¬ straften Mannes, Brandlegung ent¬ zur chlossen und sie durch Kiesenebner durch¬ führen lassen. Ueber Zureden des Oertelt hat dann Kiesenebner am 8. Juni 1931 auch das Anwesen des Alois Gschwantner in Schönau i.M. in Brand gesteckt. Der Besitzer hatte über Zureden Oertelts und des Putzmüllers seine Zustimmung gegeben 14. Haag, N.=Oe. An Stelle der Frau Dr. Martha Herkules, die durch einein halb Jahre in Haag die ärztliche Praxis aus¬

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