304 glückliche soziale Verhältnisse der elterlichen Fürsorge entbehren müssen. Sie wirkte durch viele Jahre als Oberin an der Schutzanstalt in Steyr, in der „Zuflucht“ in St. Peter zu Salzburg und in Linz. Sie wurde von höch¬ sten kirchlichen Stellen, vom Fürsterzbischof von Salzburg wie auch von Stadtvertretun¬ gen und Gemeinden vielfach ausgezeichnet. Nun wirkt sie als Hortleiterin in Sierning. 19. Ternberg. Am 19. Dezember starb Frau Anna. Kammergraber, ehemalige Gastwirtin in Trattenbach und Molln, im Alter von 81 Jahren. — Am gleichen Tage verschied Frau Therese Stübinger,Fa¬ briksbesitzersgattin, im 74. Lebensjahre. Behamberg. Am 19. Dezember starb Frau Cäcilia Putz, Mitbesitzerin des Bayr¬ gutes in Steinbach 22, Pfarre Behamberg, im 44. Lebensjahre. 20. Steyr. In einem dreitägigen Pro¬ zeß, der am 20. Dezember seinen Abschluß nahm, wurde vor dem Schöffengericht in Steyr wegen eines bestialischen Elektro¬ anschlages im Kleinbrunneranwesen zu Rüh¬ rendorf 32, Gemeinde Ried i. Tr., verhandelt Die Magd Therese Platzer wurde am 5. Dezember 1930 mit schweren Verletzungen, die ihr durch eine gewaltsame Berührung eines elektrischen Kabels mit ihrem Körper zugefügt worden sein mußten, aufgefunden. Unter dem Verdacht der Täterschaft hatte sich der Geliebte der Magd, der 21 Jahre alte Knecht Anton Hochrainer,zu verant¬ worten; seine Mutter war wegen Verleum¬ dung angeklagt, weil sie durch einen Brie den Verdacht der Täterschaft von ihrem Sohne auf einige andere Personen ablenken wollte. Hochrainer beteuerte von allem An¬ ang an seine Unschuld. Zum Prozeß wurde auch der Wiener Universitätsprofessor Doktor Jellinek, ein anerkannter Fachmann auf dem Gebiete des Elektrowesens, herange¬ zogen. Er erklärte, daß es sich um einen einzig dastehenden Fall in der gesamten bis¬ herigen Elektrowissenschaft handle. Nach drei¬ tägiger Verhandlung, bei der auch ein Lokal¬ augenschein vorgenommen wurde, erfolgte ein Freispruch des Angeklagten. Die elektrische Mordfalle von Rührendorf wird omit wohl ein Rätsel bleiben. Adlwang. Im 69. Lebensjahre starb Franz Höhlhuber, Privat am Ganglgute. Er war durch 34 Jahre Obmann des Pferde¬ versicherungs = Selbsthilfevereines Adlwang= Waldneukirchen=Nußbach. Weyer. Der öffentliche Notar Dr. Franz Wien¬ Ruschka in Weyer wurde nach Hietzing versetzt. Gaflenz.Der Tod holte sich als Opfer den langjährigen Forstarbeiter und Alters¬ rentner Hermann Kronsteiner, allgemein Köhler= Hermann genannt; er stand im 73. Lebensjahre Anfangs Dezember wurde in Gaflenz eine landwirtschaftliche Fortbildungsschule ins Leben gerufen. 21. Ternberg. Trotz der allgemeinen Winterhilfe=Sammlung brachte auch die Kath Frauenorganisation anläßlich der Weihnachts¬ eier für die Bedürftigen noch so viele Gaben und Spenden auf, daß 42 arme Familien und 52 arme Schulkinder reichliche Gaben an Mehl, Eiern, Butter, Fleisch, Brot und Kleidungsstücken erhalten konnten. 22. Steyr. Am 22. Dezember verschied Leopold Englmayr, ehemaliger Gastwirt in Steyr, Sierningerstraße, im 74. Lebens¬ jahre. 24. Steyr. Der hochwst. Herr Bischo Dr. Johannes Maria Gföllner spendete für die Armen in Steyr den Betrag von 1000 S und drei Kisten Kakao und Schokolade Steyr. Der Verschönerungsverein Steyr erließ einen Aufruf um Spenden zur Auf¬ bringung der Mittel für die Renovierung der Dambergwarte, die so reparaturbedürftig ist, daß sie gesperrt werden mußte. Ternberg. Am Hl. Abend starb der Besitzer des Straßnergutes in Schweinsegg Alois Steiner im 57. Lebensjahre. Er war Gründungsmitglied der Gebirgsfeuer¬ wehr Schweinsegg=Hartleiten=Schattleiten und der Gebirgs=Musikkapelle „am Riegl 25.Steyr. Im 78. Lebensjahre stark Frau Maria Jankovsky, Fachlehrers¬ gattin. St. Ulrich. Im 71. Lebensjahre verschied Herr Franz Wöß,Schriftsetzer i. R., ein bekannter Alpinist. Er war auch Gründungs¬ mitglied der Freiw. städt. Feuerwehr Steyr und des D. u. Oe. Alpenvereines. Behamberg. Frau Maria Burg¬ holzer, Private am Karlmayrgute in Penz 48, starb im hohen Alter von 83 Jahren. 26. Behamberg. Heute verschied Rosina Steindl, Private in der Griemühle in Hammer, im 78. Lebensjahre. Sie war die Mutter der Gasthaus= und Sägewerksbesitze¬ rin Frau Rosina Mayr in Hammer (Grie¬ mühle). 28. Steyr. Die „Steyrer Zeitung“ schrieb in ihrer Nummer vom 29. Dezember: „Von privater Seite wird uns berichtet: Die Kommunisten hatten anscheinend auf Mos¬ kauer Befehl bereits vor einiger Zeit die Losung ausgegeben, das Weihnachtsfest der „Burschoah“ gründlich zu stören. In Steyr hätte ein Hauptwirbel gemacht werden sollen doch die umfassenden Gegenmaßnahmen der Polizei wie auch des Militärs zeigten den Moskauer Helden bald, daß sie nicht auf ihre Rechnung kommen würden. So wurde „ab¬ geblasen“ und die von auswärts beorderten Friedensstörer noch rechtzeitig (vielleicht gar durch einen Schwarzsender?)gewarnt. So verliefen die Weihnachtstage Gott sei Dank
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