Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1933

verwaltung machte, das Manko von Hundert¬ tausenden von Schillingen das Ergebnis einer wirtschaftlichen Katastrophe sei. Der Gemeinderat stimmte (mit Ausnahme der beiden Kommunisten) dem Finanzberichte des Bürgermeisters zu. In dem betreffenden Antrag hieß es: „Der Gemeinderat muß im Hinblick auf die augenblickliche Not und au die durch normale Mittel derzeit unlösbaren Schwierigkeiten verlangen, daß der seinerzeit Frauf Anna Metzbaur, Besitzerin am Gölznergute in der pfarre hofkirchen, starb am 4. November. zugesagte Ankauf der Artilleriekaserne durch den Bund um einen angemessenen Kauf¬ chilling unverzüglich durchgeführt werde. Der Gemeinderat verlangt schließlich die in der Finanzgesetzgebung vorgesehene Ausnahme¬ tellung dieser Gemeinde. Wenn dieser letzte die Hilferuf ebenso ungehört bleibe wie die vielen in den letzten Jahren, dann haben die Verantwortung jene Faktoren zu tragen, trotz ungezählter Warnungen das Problem dieser Stadt nicht ernsthaft gewürdigt haben. 31. Thanstetten. Ein langer Leichen¬ zug bewegte sich am 31. Oktober durch den Herr Anton Spreitz, Privat in Losensteinleiten, pfarre Maria Laah, starb am 11. November. Ort, als Herr Lehrer Hans Ehrens¬ perger, der 27 Jahre in unermüdlichem Pflichteifer die Jugend Thanstettens unter¬ richtete, zu Grabe getragen wurde. Der Ver¬ torbene hatte auch den Weltkrieg mitgemacht Nicht wenige seiner Schüler konnten an höheren Schulen weiterlernen Der Oktober hatte 14 Regentage und 2Tage mit Schnee mit 60.7 Millimeter Wasser. Am 16. reichte der Neuschnee bis 293 1000 Meter, am 21. bis 700 Meter und am 28. schon nahe an die Stadtgrenze. Morgen¬ nebel gab es am 1., 2., 5., 6., 7., 10., 12. 13. und 20., Reif am 17., 20. und 23. Die Windrichtung war vorwiegend westlich, die Windstärke mäßig. 8 Tage waren wolkenlos. größte Tagesmittel hatte der 7. mit Das 13.2 Grad, das kleinste der 27. mit 2.4 Grad, das Monatsmittel betrug 7.7 Grad Celsius. November 1931. 1. Steyr. Eine immer mit Ende Oktober veröffentlichte Statistik über den Fremden¬ verkehr der Stadt Steyr besagte Folgendes: Während im Jahre 1929 nur rund 23.000 Uebernachtungen von Oesterreichern in Steyr verzeichnet wurden, brachte das Jahr 1931 nicht weniger als 37.000 Uebernachtungen. Es ist dies sicher ein Erfolg der Fremden¬ verkehrspropaganda. Wesentlich gebessert hat sich der Zuzug von Fremden aus den österr. Bundesländern, voran Wien. Dies dürfte auf die in letzter Zeit bei der Werbearbeit zu¬ tage getretene Losung zurückzuführen sein: Frau Rosina plaß, Private in St. Florian, starb am 10. November. „Oesterreicher, seht zuerst euer Vaterland an!“ In den angegebenen Zahlen sind die eigent¬ lichen Ausländer nicht erfaßt. Es dürften, wenn auch die nicht übernachtenden gezählt Fremde in Steyr ge¬ werden, rund 60.000 wesen sein. Steyr. Am Allerheiligentage lassen es sich die Bewohner von Steyr immer sehr an¬ gelegen sein, die Gräber ihrer verstorbenen schmücken. Auch zu Angehörigen würdig ener Männer, die sich im öffentlichen Leben Verdienste erwarben, wird nicht vergessen. Besondere Beachtung fand an diesem Tage das schön hergerichtete Grab des verstorbenen Tonkünstlers Johann Prinz mit der ihm Steyrer Männergesangverein gewid¬ vom meten schönen Plakette. Steyr. In Graz starb am 1. November der Professor für Allgemeine und Wirt¬ chaftsgeschichte an der Grazer Universität, Dr. Kurt Kaser, im 61. Lebensjahre. Dr. Kaser war in Steyr als Sohn des seiner¬ gutbekannten Stuttgartner Hofschau¬ zeit spielers Kaser geboren. Er hat während

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