Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1933

288 emporgebracht. Im Kriege erhielt er, weil ieben Söhne Kriegsdienst leisteten, vom Kaiser eine silberne Uhr. Zwei Söhne sind gefallen. Mit ihm ist eine kennzeichnende Persönlichkeit von Altstoder und überhaupt aus der nunmehr alten Zeit dahingegangen. 13. Steyr Am 11. Oktober nachmittags starb nach längerem schweren Leiden Herr Karl Moser, Kirchendiener an der Vorstadt¬ pfarrkirche St. Michael in Steyr, im 71. Le¬ bensjahre. Mit ihm ist eine in der ganzen Vorstadtpfarre bestbekannte und geachtete Persönlichkeit verschieden. Er gehörte unzer¬ trennlich zur Michaelerkirche. Herr Moser war ein gebürtiger Sierninger. Er kam 1874 als Dreizehnjähriger in die Bäckerei Pelzeder am Wieserfeldplatz, erlernte die Bäckerei und ver¬ blieb dort mit kurzen Unterbrechungen. Vor¬ bald stadtpfarrer Dürnberger kam darauf, daß Moser die besten Eigenschaften für den Kirchendienst hätte. So kam der Ver¬ storbene am 5. Februar 1890 zum Dienste an die Michaelerkirche, dem er seither ununter¬ brochen, also mehr als 41 Jahre mit pflicht¬ bewußter Hingabe und wahrer Freude an der Arbeit im Hause Gottes oblag. In den kirch¬ lichen Gebräuchen und Zeremonien war er wohl unterrichtet und er ließ es sich sehr angelegen sein, alle Gebete, sei es in der Kirche bei der hl. Messe, bei den vielen Versehgängen, die ihn im Laufe der Jahre chier in jedes Haus der Vorstadtpfarre führten, oder bei den Begräbnissen schön und richtig zu sprechen. Während seiner Jung¬ gesellenzeit war Herr Moser besonders beim hochw. Klerus als Studentenvater bekannt. Viele von den Studenten, die damals bei ihm ein= und ausgingen, erzählten gerne von den chönen Stunden, die sie damals „beim Moser zubrachten. Der Verleihung der Ehrenmedaille ür 40jährige treue Dienste und des bischöf¬ lichen Ehrendiploms konnte er sich nur wenige Tage erfreuen. Ein einfacher, schlichter Mann war Herr Karl Moser und doch war eine letztes Erdenpilgerreise wie die eines bedeutenden Mannes. Unübersehbar war der Leichenzug, der am 13. Oktober gegen Abend ich zur Michaelerkirche und dann zum Fried¬ hof bewegte, und überaus groß war die Menge derer, die Spalier für den Leichen¬ zug bildeten und den pflichteifrigen Kirchen¬ diener und braven Mann nochmals zum Abschied grüßten. Das Andenken dieses ehren¬ werten Mannes, den jedermann als die Red¬ ichkeit selbst kannte, bleibt in Ehren! Garsten. Die zwei Veteranen Josef Rauscher, Auszugsbauer am Mandl¬ wiesergute in Lahrndorf, und Josef Phi¬ lipp, Angestellter i. R. der Steyrtalbahn, sind zur großen Armee eingerückt. Der eine stand im Alter von 89, der andere im Alter von 83 Jahren. Weyer. Am 13. Oktober wurde Jakob Winklmayr, Bauer und Besitzer in Küpfern 14, beerdigt. Der Verstorbene er¬ reichte das Alter von 67 Jahren. Am Nach¬ mittag desselben Tages wurde Martin Auer, Kirchbichlerwirt von Markt Weyer, ein alter Weyrer, der weit über die Grenzen des Marktes hinaus bekannt war, zur letzten Ruhe bestattet. Er starb im hohen Alter von 83 Jahren. 14. Behamberg. Zur letzten Ruhe wurde bestattet Johann Sallinger, Bundesbahnbeamter und Hausbesitzer in Hammer. Der Verstorbene war ein geachteter Familienvater 15. Steyr. Im 79. Lebensjahre verschied Frau Maria Aumüller, Private, Wieser¬ feldplatz 44. 16. Steyr. Beim Arbeitsamte 925 Steyr betrug die Zahl der zur Arbeitsver¬ mittlung vorgemerkten Personen im Amts¬ prengel Mitte Oktober 1931 6362 (4590 Männer und 1772 Frauen); war damit gegenüber dem Monatsersten um 202 ge¬ stiegen. Die Zahl der bis zu 30 Wochen unterstützten Arbeitslosen war um 68 auf 1815 gestiegen. Die in diesem Stande nicht eingeschlossene Zahl der im Bezuge der Not¬ standsaushilfe stehenden Personen war hin¬ gegen um 20 auf 3255 gesunken. Der gesamte 4140 Unterstützungsstand betrug somit Männer und 930 Frauen, zusammen 5070 Personen (Zunahme 68). Der verhältnis¬ mäßig geringe Zuwachs war dadurchzu erklären, daß insbesondere das Baugewerbe mit Rücksicht auf das Schön=Wetter Arbeiter —In der Stadt aufnehmen konnte. Steyr waren zur Arbeitsvermittlung 2389 Männer und 1095 Frauen, zusammen 3484 Personen vorgemerkt (Zunahme 115). Im Bezuge bis zu 30 Wochen in Arbeitslosen¬ unterstützung stehende Personen wurden 695 Männer und 195 Frauen, insgesamt 890 (Zunahme 21), und im Bezuge der Notstands¬ aushilfe 1529 Männer und 360 Frauen, ins¬ gezählt. Der ge¬ gesamt 1889 (Zunahme 27) amte Unterstützungsstand der Stadt Steyr betrug 2779 (Zunahme 48) 17. Steyr. Im 70. Lebensjahre verschied Frau Fanni Hrubesch, Schuldirektors¬ gattin in Steyr. vollendete 18. Steyr. Am 18. Oktober Furrer Herr Hofrat Bezirksarzt Dr. Ulrich Furrer ist sein 70. Lebensjahr. Herr Hofrat zirkshaupt¬ bereits das 30. Jahr bei der Be tätig. Sein mannschaft Steyr als Bezirksarzt wurde umsichtiges Wirken in dieser Stellung des Hofrat¬ vom Staat durch die Verleihung ist der ein¬ Titels ausgezeichnet. Dr. Furrer zige unter den Bezirkssanitätsräten, dem diese Auszeichnung zuteil wurde.Er hat auch ersprießlich sonst im ärztlichen Dienst überaus die Stelle gewirkt. Seit 1902 versieht er Feuerwehr eines Korpsarztes bei der Freiw. Eigenschaft in Steyr und er hat in dieser auch stets die Sanitätskurse der Feuerwehr

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