Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1932

1910 übersiedelte es in das Haus Haupt¬ platz Nr. 9 und seit 1. April 1924 war das Postamt im Bürgerschaftshause (Stadtamt) am Hauptplatz Nr. 11 untergebracht. Die Amtsräume im letztgenannten Hause waren von vornherein viel zu klein. Die Stadt¬ gemeinde Enns stellte am Ausgang der Linzerstraße einen Baugrund kostenlos zur Verfügung und im September 1930 wurde mit dem Bau begonnen. Die Einweihung nahm Hochw. Herr Dechant Aitzetmül¬ ler vor. Zur Eröffnung hatte sich auch der Präsident der Post= und Telegraphendirek¬ tion Oberösterreichs Hofrat Almoslech¬ ner eingefunden. Das neue Postgebäude ist ein ausgesprochener Zweckbau, über dessen Aeußeres die Bevölkerung nicht besonders erfreut war, weil er sich den Formen des alten,schönen Stadtbildes nicht anpaßt. Die Pläne wurden vom Baurat Architekten Hoheisl, Vorstand der Post= und Tele¬ graphengebäudeverwaltung, entworfen,die Bauleitung oblag dem technischen Assistenten Brauner. Die Baumeisterarbeiten wur¬ den vom Baumeister Bauer in Inzersdor bei Kirchdorf und die Zimmermannsarbeiten vom Zimmermeister Zettel aus Perg besorgt. Die Professionistenarbeiten wurden größtenteils von Ennser Handwerkern bestens ausgeführt 25. Gaflenz. Dank der Holz= und Geld¬ spenden der Gaflenzer Bevölkerung konnte die vor einem Jahr gegründete Feuerwehr Lindau=Neudorf eine Motorspritze anschaffen, die am 25. Juli von Pfarrer Katzlberger ge¬ weiht werden konnte. Die Zeremonie fand in der Neudorfer Kapelle statt. 26. Adlwang. Am 25. Juli nahm Hoch¬ würden Herr Pater Florian Groiß, Pfarr¬ vikar in Adlwang, von seinen Pfarrkindern Abschied. Am Sonntag den 26. Juli reiste er ab, um die Pfarrvikarstelle in Buchkirchen bei Wels zu übernehmen. Am gleichen Tage wurde der neue Pfarrvikar Hochwürden Herr Pater Virgil Petermair auf die Pfarre Adlwang installiert. Sierning. Am 26. Juli fand das Be¬ gräbnis des Herrn Karl Danspeckgru¬ ber, Bäckermeisters in Neuzeug, statt. Er tand im Alter von 50 Jahren. Der Ver¬ storbene war ein allgemein angesehener Mann. Garsten. Am 26. Juli feierte der Neu¬ priester Hochwürden Herr Ludwig Mayr aus Waizenkirchen in Garsten Nachprimiz. Herr Mayr stammt aus Waizenkirchen und hat in den letzten Jahren stets seine Ferien n Garsten zugebracht. Die Bevölkerung von Garsten nahm an dieser schönen kirchlichen Feier regen Anteil. 27. Steyr. In den Steyr=Werken er¬ eignete sich an diesem Tage ein schweres Un¬ glück. Ein Lehrling, Karl Schoder, der nach Arbeitsschluß noch für sich selbst eine Arbeit 345 ausführen wollte, löste bei der Arbeit an einer Preßmaschine unversehenerweise einen Hebel aus, worauf der schwere Hammer niedersauste und dem Unglücklichen den Kopf zerquetschte. Der Bedauernswerte starb zwei Stunden nach seiner Einlieferung ins Kran¬ kenhaus Wolfern. Der Landeskulturrat von Oberösterreich veröffentlichte in seinen Mit¬ teilungen die Leistungen der oberösterreichi¬ chen Molkereien. Ihnen sind folgende Auf¬ zeichnungen über die Molkerei Wolfern zu entnehmen: An Milch wurden abgesetzt: 1926: 655.564,1927: 1,101.900, 1928: Hochw herr Ludwig Mayr feierte in der pfarrkirche in Garsten am 26. Juli seine Nachprimiz. 1,482.683 1929: 1,449.461, 1930: 1,000.722 Liter. Butter wurde erzeugt: 1926: 3741, 1927: 1630, 1928: 3276, 1929: 4444 u. 1930 26.425Kilogramm. —Käseerzeugung: 1926: 2 8744 1927: 2462, 1928: 1771 und 1929: 301 — Kilogramm. Von der Eierverwer¬ tung zeugen folgende Zahlen: An die Zen¬ trale in Schärding wurden geliefert: 1927: 9956, 1928: 84.685, 1929: 37.185 und 1930: 82.789 Stück. Weistrach. Am 27. Juli ist der seit fast zwei Jahrzehnten in Weistrach im Ruhestand lebende Lehrerpensionist Herr August Zwey¬ nüller im Alter von 80 Jahren gestorben. Der Verstorbene verfügte auch noch in alten Tagen über eine sehr schöne Baßstimme und wurde als gefeierter Sänger noch vor we¬ nigen Jahren zu größeren Aufführungen nach Salzburg gebeten. 28. Steyr. Mit den 20 reichsdeutschen Austauschkindern, die vier Wochen in Steyr weilten, fuhren 20 Kinder aus Steyr unter Führung des Herrn Prof. Goldbacher zu Ferienaufenthalt nach Deutschland, und zwar kamen sie zum erstenmal im Zuge der Aus¬ tauschaktion an die Nordsee, nach Wyck au Föhr, auf die Insel Sylt und nach Flens¬ burg. Wolfern. Das frühere Ganglbauerngut wurde von der Gemeinde in ein Versorgungs¬

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