Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1932

Anerkennung. Der Kritiker anerkennt vom Chor: „Was oll Beckmesser vomChor sagen? Er muß ihm die Note „Eins“geben. Die schwierige Aufgabe wurde restlos gelöst, der Chor war bis zur letzten Nummer aus voller Höhe. die Musikerschar verdient in Ehrengenannt zu werden.“ Die prächtig gelungene Aufführung stand unter Leitung des Vereinschormeisters Herrn Rudolf Pri¬ bitzer, Regenschori der beiden Pfarr¬ kirchen in Steyr. herr Karl Graßauer, Buchhändler, Christkindl, starb am 18. März. Steyr. 16. Am 16. März wurde mit einer chlichten Feier, bei der auch Bürger¬ meister Sichlrader anwesend war, das neue Heim der Musikschule des Musikvereines in Steyr in der Goldschmiedgasse Nr. 2 er¬ öffnet. Zur Feier hatten sich als Vertreter des üddeutschen Chormeisterverbandes Prof. Wagner=Schönkirch sowie die Ver¬ der Musik= und Gesangvereine der treter Stadt eingefunden. Der Vorstand des Musik¬ vereins Realgymnasialdirektor Anton Rim¬ prach über die Entwicklung der Musik¬ mer schule. Seit dem Bestehen des Musikvereins, der mit Dekret des damaligen Kreisamtes im Jahre 1838 gegründet wurde, hatte sich der Verein durch die Erhaltung und den Ausbau einer im Jahre 1839 gegründeten Musik¬ chule bestrebt, der Pflege und Förderung der Tonkunst sowie der Belebung und He¬ bung des musikalischen Lebens der Stadt Steyr zu widmen. Bisher war die Musik¬ chule immer in den Räumen der Knaben¬ Volks= und Bürgerschule auf der Promenade untergebracht, in denen jedoch nur nach Ma߬ gabe der zur Verfügung stehenden unterrichts¬ reien Zeit der Musikunterricht erteilt wer¬ den konnte. Schon seit langer Zeit ergab sich die dringende Notwendigkeit, die Musikschule auszubauen. Mit den bisherigen Räumen konnte schon in musikalisch=technischer Be¬ ziehung das Auslangen nicht mehr gefunden werden. In der Musikschule wird der Unter¬ richt außer in Gesang in sämtlichen Instru¬ mentalgegenständen, besonders in Klavier, Cello, Baßgeige, Holz= und Blechinstru¬ menten sowie auch in den musiktheoretischen Gegenständen erteilt. Die Musikschule be¬ 317 trachtet unter Berücksichtigung der schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse der Bevölkerung die Heranbildung von tüchtigen ausübenden Musikern als auch eines musikliebenden Laientums als eine ihrer wesentlichsten Auf¬ gaben.Die Besitzerin des Hauses in der Boldschmiedgasse Frau Kaiplinger hat die Räume bis auf weiteres dem Vereine kosten¬ os zur Verfügung gestellt und sich somit um die Schaffung des neuen Heimes die größten Verdienste erworben. Kematen a. d.Krems. Der Todes¬ engel hat einen Teuersten aus den Reihen der Bewohner von Kematen entrissen. Es starb Herr OberlehrerFranz Leopolds¬ eder, Schulleiter an der Volksschule Ke¬ maten und Organist am Kirchenchor. Er stand im 46. Lebensjahre und war schon vor dem Kriege in Kematen als Lehrer tätig. Vom ersten Kriegsjahre an mußte er in russischer Kriegsgefangenschaft chmachten; erst im Jahre 1920 konnte er in die Heimat zurück¬ kehren. Seither warer unermüdlich tätig zum Wohle seiner Gemeinde. Herr Martin plank, Besitzer des Kohuberguteshin holz Nr. 46, Dizebürgermeister in Behamberg, starb am 17. März. 17. Behamberg.Am 17. März starb Herr Martin Plank, Besitzer des Kohuber¬ gutes in Holz 46, Vizebürgermeister in Be¬ hamberg und Bezirkskammerrat der n.=ö. Landwirtschaftskammer, im 54. Lebensjahre. 18. Großraming. In Weyer war am 18. März das Begräbnis des allbekannten Großramingers Georg Kleinhagauer, ehemals Besitzer des Großreitbauerngutes in Oberpleißa. Er war als der alte gute Reit¬ bauernvater bekannt. Der Verstorbene stand im 84. Lebensjahr. Er hatte in vielen Häu¬ ern als Bauernmüller gearbeitet. Christkindl. Im 30. Lebensjahre starb Herr Karl Graßauer, Buchhändler und Hausbesitzerssohn in Christkindl 17. Er hatte Talent für Schriftstellerei; davon zeugte ein chönes Bühnenstück, betitelt „Nach zwanzig Jahren“, das er verfaßt hat. 20. Großraming. Am 20. März starb der Hanusch=Onkel,eine in Gro߬ raming bestbekannte Persönlichkeit.

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