Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1932

315 4. Februar 1863 in Scheibbs in Niederöster¬ panorama vom Schoberstein, das sich am hie¬ sigen Bundesbahnhof befindet Als Maler reich als der Sohn eines Kupferschmied¬ meisters geboren, kam er in seinem vierten ragte Josef Diltsch vornehmlich in der Por¬ trätkunst hervor Von ihm stammen Por¬ Lebensjahre nach Steyr, wo sich sein Vater träts der Bürgermeistei von Steyr. In der in der Sierningerstraße niederließ. Der junge reichhaltigen Nachlassenschaft befindensich Diltsch besuchte hier die Volks= und Bürger¬ auch gute Landschaftsbilder und Stilleben. schule und trat 1876 als Lehrling für Litho¬ graphie in die Prietzelsche Buch= und Stein¬ In den letzten Jahren widmete er sich fast druckerei ein. Während seiner Militärdienst¬ ausschließlich der Radierung und seine Spe¬ W5 9223 S S S S papst pius XI. vor dem Mikrophon. die erste Radiobotschaft eines papstes an die welt. Ein großer Tag war der 12. Februar 1931. Ungezählte Millionen von Katholiken der ganzen Erde lauschten an diesem Tage den Worten des Hl. Vaters, dessen Stimme zum erstenmal auf der Welt gehört werden konnte. Der Papst richtete eine ergreifende Friedensbotschaft an die Welt. Links auf dem Bilde Kardinal=Staatssekretär Paccelli, dahinter der be¬ rühmte italienische Erfinder Marconi, der Erbauer des vatikanischen Senders. zeit besuchte er mit außerordentlicher Bewil¬ zialität waren die Arbeiten auf Stein. Einige ligung der Militärbehörden die Akademie der wirklich meisterhafte Arbeiten dieser Art sind bildenden Künste das Porträt Bruckners, die Stadtpfarrkirche 2100in Wien; finanzielle Schwierigkeiten zwangen ihn aber wieder, mit der Mariensäule, die Michaelerkirche, der dieses Studium aufzugeben. Er war dann Stadtplatz und viele andere Motive aus Alt¬ mehrere Jahre im Lithographenberufe tätig, Steyr. Josef Diltsch machte auch den Welt¬ machte sich dann aber als Maler selbständig. krieg mit. Er hatte die denkbar besten gewerblichen 4. Steyr. Gemäß einem Beschluß des Fähigkeiten, war ein ausgezeichneter Graphi¬ Gemeinderates, die Gemeinderatswahlen mit ker und Lithograph, der der Nachwelt sehr einer der allgemeinen Wahlen zusammenzu¬ viele bedeutende Werke schenkte, darunter das legen, genehmigte der Gemeinderat in einer bekannte, sehr schön ausgefertigte Gebirgs¬ außerordentlichen Sitzung am 4. März den

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2