Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1932

308 eingeschlossene Zahl der im Bezuge der Not¬ standsaushilfe stehenden Personen war hin¬ gegen noch um 43 auf 3194 (2313 Männe und 781 Frauen) gestiegen. Der gesamte Unterstützungsstand betrug somit 5833, davon waren 4578 Männer und 1255 Frauen (Zu¬ In der Stadt Steyr wachs 41). waren zur Arbeitsvermittlung 3477 (2343 Männer und 1134 Frauen) vorgemerkt (Zu¬ wachs 11), im Bezuge bis zu 30 Wochen in Unterstützung 976 (747 Männer und 229 Frauen, Zuwachs 52) und im Bezuge der Notstandsaushilfe 1823 (1348 Männer und 475 Frauen, Zuwachs 29). Der gesamte Unterstützungsstand betrug daher in der Stadt Steyr 2799 (2095 Männer und 704 Frauen, Zuwachs 81). herr Franz Mayr, Privat am Mayr zu Werking=Gute, Garsten, starb am 11. Februar. Weyer. Am 15. Februar fand eine Ab¬ schiedsfeier für Hochw. Herrn Kooperator welcher Ludwig Muggenhumer statt, zum Pfarrer in Gilgenberg ernannt wurde. Außer den Vereinsfunktionären des Kath. Burschenvereines und des Kath. Arbeits¬ bundes sowie der Kath. Frauenorganisation gedachte auch Hochw. Herr Dechant Schindl¬ berger des eifrigen Wirkens des Valetanten. 16. St. Ulrich. In St. Ulrich fand am Faschingmontag, den 16. Februar, eine große ländliche Faschingsveranstaltung, ein schönes einer ländliches Volksfest, die Darstellung alten Bauernhochzeit statt. Für diesen Abend hatte eine förmliche Völkerwanderung von Steyr nach St. Ulrich eingesetzt. Man schätzte bei 3000 Personen. Beim Unterstraßer sam¬ melte sich langsam ein stattlicher Hochzeitszug alles in der Anordnung, wie es ein alter Hochzeitszug erforderte. Dazu gehörten natür¬ lich in erster Linie die alten, volkstümlichen Trachten. Der Hochzeitszug nahm seinen Weg nach St. Ulrich. Das Braut= und Zubraut¬ paar kamen in bekränzten Schlitten ange¬ ahren. Der stattliche Zug bestand aus der Feuerwehrmusikkapelle in der Truderinger Bauerntracht, aus einer Anzahl Kranzljung¬ frauen, den Braut= und Zubrautleuten, den Brauteltern, einer Goldhaubengruppe und den „Teilnehmern“ an der „Hochzeit". Hoch¬ interessant waren die Kostüme aus der guten alten Zeit. Der Großteil dieser historischen Kostüme wurde in der näheren Umgebung noch aufgebracht, ein Zeichen, daß manches wertvolle alte Stück herübergerettet wurde in unsere Zeit. Der Hochzeitszug verschwand im Gasthof Mayr, wo ein frugales Mahl seiner harrte. Es gab dann den üblichen Ehrentanz Die geräumigen Säle waren im Nu bis au Platzmangel das letzte Plätzchen besetzt. zwang viele Gäste, auch das Gasthaus Gunitzberger aufzusuchen. Die altbewährte Gemütlichkeit trat bald in ihre Rechte und es war erfreulich zu sehen, wie gut sich Stadt¬ und Landvolk unterhielt. Eine besondere Aufgabe fiel der Landlerrud zu, die die fröhlichen Ereignisse des Jahres zu besingen. hatte. Eine eigene Rolle spielte dabei auch der die Besingung des „Lauberleitn Sepp“ allwöchentlich in der „Steyrer Zeitung die heiteren Ereignisse mit entsprechendem Humor und auch kritisch verzeichnet. So mancher Zu¬ hörer wurde ein bißchen beim Ohr ge¬ nommen. Die ländlichen Dichter haben sich dabei bestens bewährt. Die in origineller Tracht erschienene Gruppe „Das tanzlustige bereitete den „Braut¬ Mädchenpensionat“ leuten“ ein feierliches Ständchen. Zum Ge¬ lingen des Festes hat den Großteil die Bauernschaft beigetragen. Die große, prächtig gelungene Veranstaltung war von der Feuer¬ wehr angeregt und durchgeführt worden. Gleink. Am 16. Februar starb Frau Therese Mayr, Mitbesitzerin des Goldhan¬ gütels in Stein, im 58. Lebensjahre Neuhofen a. d. Kr. An diesem Tage wurde ein siebenjähriger Knabe ein Opfer der Flammen. In Abwesenheit der Eltern war im Zimmer der Eheleute Friedrich und Marie Hahn Feuer ausgebrochen. Der Sohn erstickte infolge der Rauchentwicklung. Am 16. Fe¬ Steinbach am Ziehberg. bruar feierten die Eheleute Johann und Franziska Bernögger, pensionierte Eisen¬ bahnersgatten, das Fest der goldenen Hoch¬ zeit, an dem die Pfarrgemeinde lebhaften Anteil nahm 17. Terncherg. Am 17. Februar starb Herr Johann Haselbauer, Bäckermeister und Hausbesitzer, im 68. Lebensjahre. Der Verstorbene war in den Jahren 1909 bis 1919 als Gemeindeausschuß tätig und wird bei seines allen, die ihn kannten und ihn ob rechtlichen Charakters hochschätzten, in bester Am gleichen Tage — Erinnerung bleiben. starb die Ausnehmerin am Hintsteinergute, Frau Rosa Bramberger, im 78. Lebens¬ jahre Dietach. Am 17. Februar starb Fräulein Marie Kitzberger am Girtlmairgute in Stadelkirchen im 50. Lebensjahre starb Frau St. Ulrich. Am 17. Februar Katharina Lainerberger, Mitbesitzerin des Gutjahrgutes in Unterwald, im Alter von 57 Jahren. Frau Lainerberger war eine treu¬ besorgte gute Gattin und Mutter.

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