Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1932

294 gemeinsam mit dem Leiter des städtischen Bauamtes auszuarbeiten. Es handelt sich dabei in erster Linie um die Wasserversor¬ gung von Steyrdorf, allenfalls auch um Ennsdorf und um die Schlüsselhofgasse und die Posthofgründe. Daher haben auch die Be¬ wohner dieser Bezirke an dem Zustande¬ kommen der Genossenschaft das meiste Inter¬ esse. Die Verwirklichung des Projektes wäre ehr wünschenswert Steyr. Die christlichsozialen Abgeordneten des Traunviertels brachten im Nationalrat einen Antrag ein, nach dem die Straßenstrecke Amstetten—Steyr—Gmunden vom Bunde ausgebaut werden soll. Sierning. Am 16. Dezember starb in Sierning 51 im hohen Alter von 89 Jahren der Private Herr Josef Edelauer 17. Kronstorf. Am 17. Dezember starb Frau Klara Edlmair, Hausbesitzerin in Kronstorf 38, im 87. Lebensjahre Am Pfarrkirchen bei Bad Hall. 17. Dezember wurde Peter Scherleitner, Zimmerpolier und langjähriger Mesner in der Filialkirche zu St. Blasien, zur letzten Ruhe bestattet. Er war in seinem Berufe allseits geachtet und beliebt. 72 Jahre hat er auf dieser Welt zugebracht. 18. Haidershofen. Am 18. Dezember verschied Frau Rosina Fink, Hausbesitzerin in Ramingdorf 18, im 74. Lebensjahre. Sie hatte im Leben viel Schweres mitmachen müssen. Behamberg. Am 18. Dezember ver¬ schied im gesegneten Alter von 89 Jahren die geachtete Frau Maria Buchberger, Pri¬ vate in Hammer 40. Mit ihr ist die älteste Bewohnerin von Hammer ins Grab ge¬ unken. Sie war in letzter Zeit schon ganz blind und hilflos. Ternberg. Von dieser Welt abberufen wurde Frau Katharina Burghuber, Be¬ sitzerin am Hausleithnergut in Schweinsegg. Sie stand im Alter von 75 Jahren Trattenbach. Am 18. Dezember starb David Karrer, Holzarbeiter in Trattenbach m 40. Lebensjahre. Er ist einem Unglücks¬ falle zum Opfer gefallen Weyer. Dank der energischen Förderung seitens des Bürgermeisters Trauner wurde der Bach vom Hotel bis zur Postbrücke über¬ wölbt. Der Bau wurde von der Firma Bach¬ bauer ausgeführt, bezw. deren Architekten Franz Rupp durchgeführt. 19. Steyr. Am 19. Dezember starb nach kurzem schweren Leiden Herr Franz Zachl, Oberadjunkt des Postamtes Steyr, Hausbe¬ sitzer in Kraxental 3, im 61. Lebensjahre. Der Verstorbene erfreute sich bei allen, die ihn kannten, großer Wertschätzung. 20. Steyr. An diesem Tage beschloß der Gemeinderat Steyr den Voranschlag der Stadt für das Jahr 1931. Das Budget ist wieder auf größte Sparsamkeit eingestellt Von einer kommunalen Tätigkeit kann dabei nicht die Rede sein. Die Finanzlage der Stadt ist äußerst schlecht, trotz Verbundlichung der Polizei, die sich schließlich auch noch nicht so tark auswirken konnte, da für die Unter¬ bringung der Polizei und die Adaptierung der dazu notwendigen Räume neue Ausgaben notwendig waren. Die Ersparung an Gehäl¬ tern fällt natürlich immerhin stark ins Ge¬ wicht. Der Bürgermeister mußte in seinen Ausführungen zum Budget erklären: „Ich age daher auch heuer wieder von dieser Stelle aus, daß die seit mehr als fünf Jahren geübte und nicht mehr zu überbietende Spar¬ amkeit auf allen Gebieten sich einstens schwer rächen wird, worauf wir ja die verantwort¬ lichen vorgesetzten Stellen unausgesetzt auf¬ 7 merksam gemacht haben. Trotzdem das Bud¬ get die primitivsten Forderungen, die die Ge¬ genwart an eine Gemeindeverwaltung stellt, gezwungenermaßen übersehen muß, schließt der Voranschlag bei einem Erfordernis von herr Franz Zachl, Postoberadjunkt in Steyr, verschied am 19. Dezember. 2,427.000 S und einer Bedeckung von 1,966.800 S mit einem Abgang von 460.200 S ab. Die Ausgaben für die Polizei betragen gegenüber den vergangenen Jahren rund 225.000 S weniger. Das Erfordernis aller Instandsetzungsarbeiten und Neuanschaffun¬ gen, deren Durchführung geradezu im allge¬ meinen öffentlichen Interesse gelegen wäre, macht den Betrag von 548.400 S aus. Der Bürgermeister erklärte, auch gegenwärtig nicht imstande zu sein, Bedeckungsvorschläge zu erstatten, da ja eine Erhöhung der Abgaben und die Aufnahme neuer Darlehen nicht möglich seien. Er fuhr fort: „Wir sind schon eit Jahren nicht imstande, unseren Haushalt ins Gleichgewicht zu bringen. Wir haben einen radikalen Personalabbau durchgeführt, wir haben zwei wertvolle Gemeindeobjekte verkauft und so konnten wir uns noch über Wasser halten. Der Verkauf eines dritten Gemeindeobjektes steht in Verhandlung, Ge¬ lingt diese Transaktion nicht, dann muß schon im Jahre 1931 die Entscheidung fallen. In der Debatte über den Voranschlag wiesen die bürgerlichen Vertreter darauf hin, daß die tädtische Unternehmung „Geste“ schlecht ge¬

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