290 Garsten. Am 27. November starb Leo¬ Poltlehner, Fabriksarbeiter in pold Kraxental 29, im 73. Lebensjahre. 28. Steyr. Auf Grund der Arbeitslosig¬ keit in Steyr ist die Lohnabgabe, eine der wichtigsten Einnahmen der Stadt, im Jahre 930 von 721.000 S des Jahres 1929 auf 387.000 S zurückgegangen. Auch die Ein¬ nahmen aus dem Fremdenverkehr fielen um Prozent. Das Fürsorgebudget stieg jedoch 50 m gleichen Zeitraum von 280.000 S auf 362.000 S. 29. Steyr. In St. Pölten starb am 29. November Frau Josefine Cristinus Fendt, Oberstensgattin, im 59. Lebens¬ geb. jahre Steyr. Am 29. November starb Herr Fritz Eder, Beamter der Steyr=Werke, Neu¬ schönau, im 38. Lebensjahre. November 30. Haag, N.=Oe. Am 30. Gemeinde wurde dem Bürgermeister der Haag=Land, Josef Nagelstraßer, die ihm vom Bundespräsidenten verliehene goldene Ehrenmedaille für Verdienste um die Repu¬ überreicht. Nationalrat Mayerhofer blik die Ehren¬ heftete dem Ausgezeichneten medaille an die Brust. An der Feier betei¬ ligten sich alle Funktionäre und Honoratioren des Marktes Haag und der Umgebung. Herr Bürgermeister Nagelstraßer hat sich ja wäh¬ rend seiner dreißigjährigen öffentlichen Tä¬ tigkeit nicht nur in der Gemeinde, sondern auch in anderen Institutionen große Ver¬ dienste erworben. An der Feier nahm auch teil. der Bezirkshauptmann Hofrat Willfor Thanstetten. Gemeindeamtsdiener und Ortspolizist Franz Laiml trat in den Ruhe¬ des tand. Herr Laiml war auch Verwalter seine Armenhauses. Herr Laiml bekleidete Ge¬ Zufriedenheit der Stellen zur vollsten meindevertretung seit dem Jahre 1913. Zu einem Nachfolger wurde Franz Kühböck, Inwohner in Schiedlberg 66, bestimmt. Behamberg. Am 30. November starb die Schachnermutter Frau Maria Ratz¬ berger im gesegneten Alter von 83 Jahren. Die Armen und Notleidenden kamen zu ihr von weit und breit und niemand ging von ihr mit leeren Händen. Der November hatte 17 Tage Regen und 2 Tage Schneefall mit 98.9 Millimeter Wasser. Mit Monatsbeginn und Monatsende waren die Berge bis ungefähr 1600 Meter chneefrei, am 18. und 19. reichte der Neu¬ chnee bis nahe an die Stadt. Am 22. gab es ein kurzes Gewitter, am 23. Regen mit Hagel vermischt. Bodennebel traten am 6., 7. und 25. bis 29. auf, Reif wurde am 6., 7., 14. und 15. beobachtet. Die Windrichtung war fast ausschließlich westlich, die Windstarke mäßig Wolkenlos waren nur 2 Tage. Das größte Tagesmittel hatte der 21. mit + 13.9 Grad, das kleinste der 19. mit 0.7 Grad, das Mo¬ natsmittel betrug +6.1 Grad. Dezember 1930. 1. Steyr. Der katholische Elternverein „Frohe Jugend“ verabschiedete sich in der außerordentlichen Generalversammlung, die in den Brauhaussälen stattfand, von seinem hochverdienten Geschäftsführer Hochwürden Herrn Hauptschulkatecheten Leopold Brand¬ stätter. Unter der Geschäftsführung des Herrn Katecheten Brandstätter, der über ein hervorragendes Organisationstalent verfügte nahm die „Frohe Jugend“ einen großen Aufschwung. Der Ausschuß hatte däher in Würdigung der großen Verdienste des schei¬ denden Geschäftsführers, der nun zum Stadt¬ pfarrer von Grieskirchen bestellt wurde, zum Ehrenmitglied ernannt. Obmann Volksver¬ einssekretär Nationalrat Ernst Hirsch über¬ reichte ein schön ausgeführtes Ehrendiplom. Garsten. Am 1. Dezember wurde Katha¬ rina Lirker, Stallbäuerin in Unterdam¬ Antonia Trauner, Lohndieners = Gattin in Steyr, Frau starb am 12. November im 37. Lebensjahre. zu Grabe getragen. Sie stand im Alter bach, 72 Jahren. von Grünburg. Am 1. Dezember wurde das neue Postamt Obergrünburg eröffnet. Haag, N.=Oe. Am 1. Dezember starb der Besitzer des Neuhausergutes in Reichhub 6, Josef Ströbitzer, im 56. Lebensjahre. Der Verstorbene gehörte jenem alten Bauern¬ typ an, den der Heimatdichter Professor Wagner in seiner „Ennswaldeiche“ schil¬ derte. Lange Jahre gehörte er der Gemeinde¬ vertretung Haag an. 2. Steyr. Als mit 1. Juni 1930 die städtische Polizei Steyr vom Bund übernom¬ men wurde, mußten etwa 30 Wiener Bundes¬ polizisten dem Polizeidienst nach Steyr zuge¬ wiesen werden. Diese Aushilfsmannschaft wurde nun nach Wien zurückberufen, wofür von Wien 30 ausgebildete junge Polizisten zur Dienstleistung nach Steyr kamen. Diese definitive Mannschaft kam am 28. November unter Führung des Revierinspektors Em¬ manuel Mertl von der Wiener Schul¬ abteilung in Steyr an. Die nach Wien zurück¬ berufene Mannschaft verließ am 2. Dezember unsere Stadt. Die Wiener Wachebeamten erfreuten sich nicht nur bei ihren Kollegen,
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