345 hl. Priccius und Jakob geweiht war, welche verwerten. Es war also hier im Gegensatz zu den meisten anderen Bädern eine äußerst bei Hautkrankheiten und Ausschlägen ange¬ kostspielige Vortätigkeit nötig, besonders seit rufen wurden, ein Zeichen, daß schon damals die Heilkraft der Tassiloquelle für diese der im letzten Jahrzehnt so mächtig ansteigen¬ den Besucherzahl, um die Grundlage jeden Gruppe von Erkrankungen anerkannt wurde. Heilbades, das Heilwasser selbst, in den erfor¬ Im Mittelalter wurde auch schon Kropfkrank¬ heit mit dem Bad Haller Jodwasser erfolgreich derlichen Mengen zu sichern. Heute sind die behandelt. Es wurde der Brotteig, statt ge¬ Landeskuranstalten dieser Sorge enthoben. salzen zu werden, mit dem Solwasser versetzt Sie verfügen derzeit über zwölf produzierende und unter dem Namen Kropfbrot als sehr wirk¬ Jodquellen und eine Anzahl gewaltiger Jod¬ sames Mittel gegen Kröpfe weithin verwendet. speicher. Der Landeshauptmann dankte nach einer Rede dem Direktor der Landeskuran¬ Das Krankheitsbild der Kurgäste hat im Laufe der Jahre vielfach gewechselt. Heute beherrscht stalten, Regierungsrat Ing. Pesendorfer, die Festgäste bei der Feldmesse auf dem Turnplatz. — Im Vordergrund Landesführer Starhemberg. der bereits 25 Jahre mit Fleiß und Hingabe das Bild die Arteriesklerose, die den Kurort sich die Entwicklung der Landeskuranstalten nicht nur zum „Bad der Alten“ gemacht, son¬ und ihrer Quellen hat angelegen sein lassen. dern ihn auch in den Ruf eines Jungbrunnens folgte Auf die Rede des Landeshauptmannes gebracht hat. Bad Hall gehört in die Reihe der Wil¬ eine Ansprache des Bundespräsidenten Solbäder, weit bekannt ist Bad Hall als Jod¬ helm Miklas, der seine Ausführungen mit dem bad. Das Jod ist in Bad Hall in so bedeuten¬ Wunsche schloß: „Möge Bad Hall, dieses Ju¬ der Menge vorhanden, daß nach den Ergeb¬ wel im Diadem der Austria, auch in Zukunft nissen eines Jodforschers von internationaler blühen und gedeihen, nicht nur zum Segen Geltung, Dr. v. Fellenberg, die Bad Haller¬ der Gemeinde, sondern auch zum Segen für wässer als die stärksten Jodwässer Mitteleuro¬ die leidende und Erholung suchende Mensch¬ pas bezeichnet werden müssen. Die Jodquellen heit, zur Wohlfahrt und Ehre des schönen sind nicht selbständig springende, mächtige Landes Oberösterreich!“ Am 31. Juli abends Sprudel von unbegrenzter Dauer, die nur ge¬ konnte auch ein Festzug abgehalten werden. ringer Wartung bedürfen und womöglich mit Es waren darinnen sehr schöne Gruppen ge¬ der Temperatur des fertigen Bades dem chichtlichen Charakters, Bilder aus der Grün¬ Boden entströmen. Es sind vielmehr mit Aus¬ dungszeit und der späteren Geschichte des fnahme der Tassiloquelle und der Gunther¬ Kurortes zu sehen die — quelle mühsame Tiefbohrungen nötig Kremsmünster. Am 30. und 31. Juli Johannisquelle beispielsweise geht fast auf Wilhelm 7 Bundespräsident 1 besuchte der 600 Meter Tiefe —. die das Jodwasser frei¬ Miklas das Stift Kremsmünster und nahm legen, um es dann durch Pumpenanlagen zu
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