Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1931

334 bisher Kooperator in Wels. Der prov. Bene¬ fiziat in St. Anna, Hochwürden Herr Franz Barabasch, der sich sehr eifrig um die Kranken und die Waisenkinder angenommen hat, kam als Pfarrexpositus nach Klein¬ raming. Als prov. Benefiziat nach St. Anna kam der bisherige Kooperator in Grein, Hoch¬ würden Herr Gattermann Der Juni hatte 9 Regentage mit 74.7 Milki¬ meter Wasser. (Im Vorjahre 19 Regentage mit 94.8 Millimeter Wasser.) Bodennebe wurde am 26. beobachtet. Gewitter traten am 3., 16., 25. und 27. auf. Die Windrichtung war vorwiegend östlich, die Windstärke sehr gering. Wolkenfrei waren 6 Tage. Das größte Tagesmittel hatte der 24. mit 22.9 Grad, das kleinste der 4. mit 13.7 Grad, das Monats¬ mittel beträgt 19.9 Grad Celsius. (Im Vor¬ jahre der 9. mit 19.6, der 5. mit 9.2, Monats¬ mittel 15.9 Grad Celsius), so daß der Juni als ungewöhnlich warm bezeichnet werden muß. Juli 1930. 1. Steyr. In der Nacht zumDienstag, den 1. Juli, um 12 Uhr übernahmdie Bun¬ despolizei in Steyr den Dienst. Die Stadt hatte aus diesem Anlasse schönsten Flaggen¬ schmuck angelegt. Die „Steyrer Zeitung“ wid¬ mete in ihrer Nummer vom 1. Juli der Bun¬ despolizei einen Begrüßungsartikel. Am Tage vorher um 5 Uhr nachmittagsshatte die feier¬ liche Beeidigung der vom Bunde übernom menen städtischenSicherheitswachebeamten in der Polizeikaserne stattgefunden An¬ läßlich der Verbundlichung der städtischenLo¬ kalpolizei in Steyr hat der Bürgermeister Schober Sichlrader an Bundeskanzle: Dr. Schreibenge¬ folgendes vom 1. Juli datiertes richtet: „Hochverehrter Herr Bundeskanzler! Am heutigen Tage sind die Agenden der städtischen Lokalpolizei in Steyr in die Ver¬ waltung des Bundes übergegangen. Die an¬ änglich auf finanziellem Gebiete scheinbar unüberwindlichen Hindernisse sind sehr bald beseitigt worden. Die Lösung dieses Probleme ist vor allem Ihrer Intervention zu ver¬ danken. Ich habe bereits in der öffentlichen Gemeinderatssitzung, in der der formelle Ver¬ trag genehmigt wurde, Anlaß genommen, Ihnen, hochverehrter Herr Bundeskanzler, den wärmsten Dank zum Ausdruck zu bringen. Ich halte es jedoch für meine Pflicht, Ihnen gerade an diesem Tage, der für die Ge¬ meindevertretung immerhin von grundlegen¬ der Bedeutung ist, neuerlich zu sagen, daß der Gemeinderat Steyr und die gesamte Bevöl¬ kerung dieser Stadt zu schätzen wissen, was Sie für diese Stadt bisher getan. Wir sind um einen nicht unwesentlichen Schritt in un¬ seren Sanierungsbestrebungen vorwärtsge¬ kommen. Allerdings bin ich mir keinen Au¬ genblick im Zweifel, daß die wirkliche und dauernde Sanierung nur die Schaffung von Arbeitsmöglichkeiten bringen kann. Und in dieser Hinsicht ist die gegenwärtige Situation nicht geradezu Hoffnung erweckend. Möge sich das Schicksal dieser schwergeprüften Stadt endlich einmal dauernd zum Besseren wen¬ den! — Ich möchte daher diesen Anlaß nicht vorübergehen lassen, um Sie neuerlich zu bitten den noch im Stadium der Verhandlung chwebenden Fragen Ihre gütige Aufmerk¬ amkeit auch weiterhin zu widmen, so daß in absehbarer Zeit das ganze Sanierungspro¬ gramm durchgeführt werden kann. Ich bitte Sie daher in diesem Zusammenhang, daß ich wenn mir die Sorgen um die Entwicklung von Steyr wieder einmal zu groß werden ollten, wieder zu Ihnen kommen kann, um mir bei Ihnen Unterstützung und Hilfe zu suchen. Frau Katharina Großer, Maurerswitwe in Dietachdorf, starb am 29. Juni. Grünburg. Ein Sohn der Pfarre Grünburg, Hochwürden Herr Pater Lec Englstorfer aus der Tiroler Kapuziner¬ Ordensprovinz, feierte am 1. Juli in der Pfarrkirche zu Grünburg sein erstes hl. Me߬ opfer. Primizprediger war Hochwürden Herr Pater Augustin, Quardian des Kapuziner¬ klosters in Salzburg. Die Eltern des Primi¬ zianten sind schon gestorben Sierning. Als neuer Kooperator kam nach Sierning der Alumnatspriester Maxi¬ milian Schwarzbauer, gebürtigaus Sarleinsbach im Mühlkreis St. Marien. Am 1. Juli feierte Hoch¬ würden Herr Alois Krahwinkler, der einer angesehenen Bauernfamilie der Pfarre entstammt, das erste heilige Meßopfer. Zur Feier hatte sich auch der hochwürdigste Herr Prälat des Stiftes KremsmünsterIgnaz Schachermayr, der auch von St. Marien gebürtig ist, eingefunden. An der Feier nah¬ men bei 700 Primizgäste teil. Kleinraming. Der bisherige Pfarrex positus von Kleinraming, Hochwürden Herr Friedrich Engelhardt, wurde als Koope¬ rator nach Pichl bei Wels versetzt. Zum Pfarrexpositus wurde der bisherige prov. Benefiziat in St. Anna=Steyr, Hochwürden Herr Franz Barabasch ernannt Waldneukirchen. Am 1. Juli starb Herr Ernst Stoiber, Chauffeur in Wald¬ neukirchen, im 24. Lebensjahre

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