Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1931

326 im Anschlusse an die Linie Steyr=Weyer der österreichischen Bundesbahnen statt. Dadurch ist einem langjährigen Projekte, das von der Zentralstelle für Fremdenverkehr in Steyr eifrigst propagiert wurde, in die Tat umge¬ etzt und wieder ein schöner Teil unserer Al¬ pengebiete dem Reise= und Wirtschaftsverkehr erschlossen worden. Steyr. An den Folgen eines jahre¬ langen chronischen Mittelohrleidens starb am 14. Juni Herr Max Sammwald, Zahn¬ techniker, Sohn des ehemaligen Friseurs Sammwald, im 36. Lebensjahre. Der Ver¬ torbene war auch Mitglied des A=cappella¬ Chores „Sängerlust“ in Steyr. herr Teddyschagerl, Kaufmann in Steyr, starb am 17. Juni. Steinbach a. d. Steyr. Am 14. Juni tarb Fräulein Theresia Kieweg, Bauerstochter vom Wechtngute in Pieslwang, im 29. Le¬ bensjahre. Steyr. Mit Ende der zweiten Juni¬ Woche haben in den Steyr=Werken wieder Entlassungen, wenn auch in geringem Ausmaß, stattgefunden Sierning. Am 14. Juni starb Frau Marie Angerer, Müllersgattin in Sier¬ ning 189, im 40. Lebensjahre. Steyr. In der Michaelerkirche fand am 14. Juni die Jubeltrauung des Herrn Jakob Zöchling und seiner Gattin Antonie tatt. Dem schlichten Arbeiterehepaar bereitete der kath. Arbeitsbund eine herzliche Feier im Gasthaus „Zum blauen Bock. 15. Steyr. Das Präsidium derAus¬ Frem¬ tellung „Oesterreichs Gastgewerbe und denverkehr“ in Linz hat Herrn Josef her¬ Gratzer, Bindermeister in Steyr, für vorragend anerkennenswerte Leistungen die Goldene Ausstellungsmedaille zuerkannt. Steyr. Die Beeidigung der Jungwehr¬ männer der hiesigen Garnison fand zum ersten Mal vor der Michaelerkirche statt, ein Platz, der für eine Beeidigung wie geschaffen ist. Die Beeidigung wurde nach einem Fest¬ gottesdienste vorgenommen. Dazu war auch Brigadier General Englisch=Popparich er¬ schienen. Enns. Beim Baden in der Enns ertrank der 17jährige Schlosser Wilhelm Hechen¬ berger in der Nähe der Liechtenstein¬ Mühle. Der Ertrunkene war ein Sohn der Gasthausbesitzer Hechenberger in Enns, Kir¬ chenplatz. Vor drei Jahren war ein Sohn des Ehepaares Hechenberger ebenfalls beim Ba¬ den ertrunken. 16. Steyr. Das Dokument, welches an¬ läßlich der gründlichen Ausbesserung unseres chönen Stadtbrunnens in der Kupferkapsel des kleinen Kirchleins, welches die Statue trägt, hinterlegt wurde, hat folgenden Wort¬ laut: „Da der Leopoldi=Brunnen seit längerer Zeit schadhaft geworden war, wurde im Rah¬ men des Vereines „Heimatschutz“ in Steyr die „Vereinigung zur Erhaltung des Leopoldi¬ Brunnens, bestehend aus den Herren Prof. Gregor Goldbacher Kommerzialrat Rudolf Haslinger, Med.=Rat Dr. Richard Klunzinger und Ferd. Gründler un. gegründet, welche durch eine öffentliche Sammlung und durch eine Subvention desBundesdenkmalamtes in Wien die nötigen 7 Mittel aufbrachte. Die Stadtgemeinde Steyn Ge¬ stellte Arbeiter und rüstmaterial zur Verfügung. Die Leitung der Arbeiten übernahm das städtische Bauamt, dessen Vorstand, HerrBaudirektor Ing. Heinz Treml, sich wärmstens um die tadellose Wie¬ derherstellung des Brunnens annahm. Die Steinmetzarbeiten führte Herr Rupert Bartl= huber zur vollsten Zufriedenheit aus. 1# Die Ausbesserungsarbeiten wurden am 12. Mai 1930 begonnen und am 16. Juni 1930voll¬ endet. Möge der alte Stadtbrunnen, das Wahrzeichen unseres schönen Stadtplatzes, noch viele Jahre zur Freude unserer Kinder und Kindeskinder sein rauschendes Lied er¬ könen lassen.“ Es folgen nun die Unter¬ chriften. — Bei der Abtragung der Leopoldi¬ Statue anläßlich der Erneuerungsarbeiten fand man in dem kleinen Kirchlein, das die Figur in der Hand trägt, eine Kapsel, in der eine schriftliche Mitteilung über dieletzte Re¬ novation des Brunnens enthaltenwar. Es wird da mitgeteilt, daß im Jahre 1889Fach¬ chuldirektor und Konservator des Denkmal¬ chutzes Ritzinger und Frau Marianne Kautsch den Brunnen renovieren ließen. Es ist gewiß auch interessant zu erfahren, wann der Brunnen überhaupt errichtet wurde. Der Chronist von Steyr, Franz Xaver Pritz, be¬ richtet in seiner „Beschreibung und Geschichte der Stadt Steyr": „Zwei schöne Brunnen zieren den Platz; der steinerne Korb des ei¬ nen, der Leopoldi=Brunnen genannt, wurde 682 vom Kloster Windhag im Mühlkreise um 300 fl. gekauft und auf der Enns hieher ge¬ bracht; aber die Statue des heiligen Leopold und die Engel wurden von einem Steinmetzer 50 in Linz verfertigt. Er kostete im ganzen 2819 Gulden; die Vollendung und Aufstellung geschah im Jahre 1685. Bad Hall. Der Kurbetrieb hat die Höhe des Vorjahres erreicht. Die Hoffnung auf die Vorsaison hat sich allerdings nicht erfüllt. Es

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