Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1931

kapelle am Osteck des Römerlagers stieß man auf einen gewaltigen Strebepfeiler, der durch Aufschüttung des Grabens ganz in der Erde stack; er gehörte wahrscheinlich einer größerer Kapelle an. Der Obmann erinnerte an den eigenartigen Zug des ältesten Kirchweges der Stadt durch Unser Frauen=Straße (Maut¬ hausenerstraße) nordwärts; der Weg erreichte beim Osteck den Graben des Römerlagers und durch das vordere Haupttor (beim Eisenbahn¬ viadukt nach Lorch) das Lager, ging (beim Schloßmeierhofe vorüber) zur Kirche Unser Lieben Frauen oder Maria am Anger (neber Pfarrhof) und dann durch das Zeiser, d. i. Hintertor über das zweite steinerne Brücklein (am Bahnhofwege) zur St. Laurenzkirche, die bis 1553 Stadtpfarrkirche war. Bei größeren Erdbewegungen für die Aufdämmungder Bundesstraße bei Kristein wurden aus dem Urnenfriedhofe daselbst zahlreiche römischen Grablämpchen, dann Urnen, Glasflaschen und Bronzegegenstände gewonnen. An vorge¬ Funden wuchsen zwei große chichtlichen aus Ernsthofen zu, die einst die Weihering Geldform bildeten, aber bei einer Frauen¬ Schmucke als Schläfenringe mit leiche zum Lederriemen am Kopfe gehangen waren. Die prächtige lebensgroße Marienstatue aus der Zeit um 1330 aus der ehemaligen Minoriten¬ nunmehr Stadpfarrkirche in Enns, konnte dem dank einvernehmlichen Zusammen¬ wirken des Pfarramtes, der Sparkasse und der Stadtvertretung durch die Vermittlung des Musealvereines für die Stadt erhalten bleiben und ist im Museum aufgestellt. Reichraming. In Reichraming 19. starbHerr Ferdinand Großauer, Aus¬ zugbauer und Altbürgermeister, ehemals Be¬ itzer des Hinterreitnergutes. Der Dahinge chiedene, der ein sehr strebsamerMann war, hatte es von einem gewöhnlichen Holz¬ arbeiter zum Bauerngutsbesitzer gebracht. Durch zehn Jahre, und zwar auch in den vier Jahren der Kriegszeit, leitete Herr Großauer die Geschicke der Gemeinde. Weißkirchen bei Wels. An diesem Tage starb nach nur mehrmonatiger Wirk¬ amkeit als Pfarrer in Weißkirchen Hochw. Herr P. Filibert Gschwendtner, früher Kooperator in Pettenbach. Der Ver¬ storbene war ein überaus eifriger Priester, dem keine Arbeit im Dienst der Mitmenschen zu beschwerlich war. Er war deshalb auch in allen Orten, in denen er wirkte, außerordent¬ lich beliebt. Groß ist die Zahl der jungen Leute, die er zum Studium brachte. Eine Reihe von diesen hat den Priesterberuf erlangt. Der Verstorbene stand im 45. Lebens¬ jahre. Ueberall, wo P. Filibert bekannt war, gab sich um ihn große Trauer kund. Enns. Am 19. Februar starb in Enns Herr Karl Althuber, Auszügler am Fürst¬ wegergute in Rabensberg, Gemeinde Lorch 301 im 84. Lebensjahr. Der Verstorbene war von 1882 bis 1890 Gemeindevorsteher von Lorch. 20. Schlierbach. Der als Lehrer im Kapuzinerjuvenate in Leibnitz in Steiermark angestellte Konventuale des Stiftes Schlier¬ bach P. Wilhelm Binderberger, der aus Kremsmünster stammte, ist plötzlich gestorben. im Begräbnis der 21. Leonstein. 80. Lebensjahr verschiedenen Frau Anna Strickberger. Der provisorische Lehrer Kronstorf. Franz Engelbrechtslehner in Kron¬ torf wurde zum Lehrer in Kronstorf ernannt. Weyer. Der bisherige provisorische Ober¬ lehrer Ferdinand Aistleitner wurde zum Oberlehrer an der Volksschule in Weyer er¬ nannt Herr Pfarrer 905 Lausa. Hochwürden, Geistlicher Rat Franz Pohn wurde auf die Pfarre Thanstetten präsentiert. Als Provisor ür Lausa wurde der Provisor von Than¬ stetten, Hochwürden Herr Hainzl, bestimmt 22. Enns. Bei der Fabrik Eisenbeiß lief der Totengräber Ferdinand Hießböck, als er einem von vorne kommenden Auto aus¬ weichen wollte, in die Fahrbahn eines von rückwärts heranfahrenden Autos und wurde überfahren. Als man Hießböck in schwerver¬ letztem Zustand aus seiner Lage befreit hatte und nach dem Autochauffeur Nachschau hielt, fand man diesen mit einem Schläfenschuß tot am Volant. Er hatte sich wegen des Un¬ glückes das Leben genommen. Er hieß Alois Kovar und stammte aus Gmünd in Nieder¬ österreich. Der 57jährige Totengräber Hie߬ böck starb im Ennser Krankenhaus an den Folgen der inneren Verletzungen, die er er¬ litten hatte. Krankenhaus Im Haidershofen. Steyr starb am 22. Februar Herr Johann Parzer, Arbeiter der Ennsbauleitung, im 56. Lebensjahre. St. Ulrich. Der langjährige Hilfsarbeiter in den Steyr=Werken, Johann Stütz, ge¬ storben. Er war ein großer Naturfreund und Tourist Steyr. Eine Vereinigung Beteiligter von Steyr ist daran, den Bau einer einheitlichen Steyr zu ermöglichen, wo¬ Wasserleitung für durch besonders die Bewohner von Steyrdor Wasserleitungen in ihre Wohnungen erhalten könnten. An der Spitze der Vereinigung steht Ergebnis der bisherigen Be¬ Herr Arzt. Das Fertigstellung eines Bau¬ mühungen ist die Wasserleitung von Nieder¬ planes für eine Am 19. Februar kam man gleink nach Steyr. auch mit den Quellenbesitzern in Dietach und einem günstigen Einver¬ Dietachdorf zu nehmen. Im Gasthaus Schweinschwaller in Dietach fand zur Förderung des Planes eine und Interessenten Zusammenkunft 435 der 6 Ge¬ sowie Mitgliedern des Quellenbesitzer von meinderates der Gemeindevertretung Steyr am 22. Februar statt.

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